"Das Abgeordnetenhaus von Berlin hat den im Volksbegehren vorgelegten Gesetzesentwurf nicht angenommen. Deshalb muß nach (...§...) über diesen Gesetzesentwurf ein Volksentscheid herbei geführt werden. (...) Der Gesetzesentwurf ist durch Volksentscheid angenommen, wenn die Mehrheit der Teilnehmenden und zugleich mindestens ein Viertel der zum Abgeordnetenhaus von Berlin Wahlberechtigten zustimmt."
Na, das ist doch ausnahmsweise mal ein Grund, als Experiment meine "Stimme abzugeben", statt sie zu behalten: das Volk darf zwar nichts begehren, aber ausnahmsweise mal was entscheiden? - Wir werden sehen...
Der Berliner Senat argumentiert wie gehabt: Berlin habe schon das "bestmögliche" Konzept (klimaneutral ab 2045), im übrigen könne sich Berlin nicht von den Klima-Zielen des Bundes "entkoppeln", und schon garnicht zwecks "vorgezogener Klimaneutralität Berlins" von "zwingenden Bundes- und EU-Vorgaben", z.B. zur "Gestattung des Weiterbetriebs von CO²-Emissionsquellen" - darauf und auf den benötigten bundesweiten Ausbau erneuerbarer Energien habe "Berlin nur geringen Einfluß".
Über 100 europäische Städte (darunter Kopenhagen, Paris, Rom, Lissabon, Oslo usw.) sehen das anders: https://eurocities.eu/latest/the-100-climate-neutral-and-smart-cities-by-2030.
Wenn man die derzeitigen verhaltenen Nachrichten über die Austrocknung der Böden und der Wasser-Reservoirs (nicht nur in Süd-, sondern auch in Mittel-Europa) durch den letzten Dürre-Sommer und den bisher Niederschlags-armen Winter ernst nimmt und dieses Jahr mit einer mittleren Ernte-Katastrophe rechnet, die ganz offensichtlich auf kapitalistisches Schindluder zurück zu führen ist, müßte man eigentlich in Panik geraten und Klima-Neutralität bis 2025 (oder für sofort) fordern, koste es was es wolle: "Geld" ist ja scheinbar nicht das Problem, wie man an den allgemeinen Rüstungs-Ausgaben und der Waffen-Unterstützung für die fucking Ukros sieht, ganz abgesehen von der "Banken-Rettung" vor paar Jahren, oder von der aktuellen Selbst-Bedienung der Energie-Börsen-Spekulanten, die die Gas-Preise in die Höhe treibt.
Wir glotzen auf Bilder von verschwindenden Alpen-Gletschern, vom früher so beliebten und jetzt absinkenden Garda-See, von abgeholzten oder verbrannten Urwäldern, vom eisfreien Nordpol mit krepierten Eisbären, von versinkenden Südsee-Atollen, auf denen wir noch kürzlich unter Palmen lagen, und von Cholera-verseuchten Flüchtlings-Lagern... Aber wir leben, reisen, konsumieren und subventionieren weiter wie in Trance - wie in der Drogen-vernebelten Welt von Stanislaw Lems hellsichtigem "Futurologischem Kongreß" (1971) oder in Huxley´s noch hellsichtigerer genetisch befriedeter "Schöner Neuer Welt" (1932): eine Welt von geistlosen und verblödeten "Tele-Tubby"-zurück-Winkern.
Wie verblödet muß man sein, um zu akzeptieren, daß der kapitalistische Schwachsinn angeblich "leider" nur einen sehr langen oder sogar garkeinen Bremsweg hat? Nichts ist einfacher als:
"Weg mit dem
Scheiß-System !"
Die einzigen, die es kapiert zu haben scheinen, sind die Zapatisten in Chiapas (Süd-Mexiko, muß man für die hedonistische "Informations-Gesellschaft" wohl erklärend hinzufügen), deren Motto ist: "YA BASTA !" - "Es reicht !"
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