Sonntag, 5. Februar 2023

Papst ist "erschüttert" vom afrikanischen Drama

Immerhin muß man dem Pseudo-"Franziskus" zugute halten, daß er, statt in die modische Ukraine, in den Kongo und in den Süd-Sudan gefahren ist - der dortige Terror und Horror durch tribale Milizen im Gemenge mit Rohstoff-Konzern-finanzierten Massaker-Söldnern und ihren Kinder-Armeen ist allerdings seit Jahrzehnten bekannt und lockt alle paar Jahre wieder Krokodils-Tränen des profitierenden westlichen Establishments hervor - der derzeitige Papst stammt aus Latein-Amerika, wo in diversen Ländern jahrelang (zumeist mit US-Unterstützung) Folter-Diktaturen mit para-militärischen Killer-Schwadronen herrschten und es schon lange Grund zum Heulen gibt...

Wie in Latein-Amerika und in Südost-Asien stellt sich in Afrika (mit seinen besonderen Greueln: siehe z.B. Scholl-Latour: "Afrikanische Totenklage", 2001) die Frage, wie die herrschenden Plutokraten es schaffen, ihre sadistischen Helfershelfer zu rekrutieren, auch wenn (ganz abgesehen von Nazi-Deutschland, den ehemaligen südeuropäischen Militär-Diktaturen und den jugoslawischen Bruder-Kriegen) Ansätze dazu auch bei europäischen und v.a. US-amerikanischen "Sicherheits-Kräften" zu erkennen sind: den barbarischen Wahnsinn indonesischer, kambodschanischer, chilenischer, brasilianischer, kongolesischer, liberianischer, ruandischer (usw.) Staats-Söldner und Privat-Armeen, sowie radikal-muslimischer Fanatiker, hat die Soldateska der industrialisierten Staaten aber offenbar zum Teil erfolgreich durch Soft Skills und Propaganda, also durch eine gewisse raffinierte "Zivilisierung" der Methoden ersetzt -  nicht, daß das kein "Fortschritt" wäre, wenn man mal die US-Drohnen-Morde per Joy Stick außer acht läßt...

In der Tat fragt sich, warum Afrika so "brutal" ist, und es ist wohl klar, daß das an der Jahrhunderte-langen traumatischen Erfahrung der Versklavung mithilfe der eigenen korrupten (und insofern "modernen") Oligarchen liegt, und nicht an der Zugehörigkeit zu einer angeblich "primitiven Rasse" - allgemein fragt sich allerdings, wieso überhaupt Leute bereit sind, auf Befehl andere (ob "Landsleute" oder "Fremde", oder sogar "Bekannte") zu verprügeln, zu verstümmeln und zu töten - das ist kein ur-aggressiver "Instinkt" und schon garnicht "evolutionär" oder "genetisch" bedingt, sondern die Folge perverser Gesellschafts-Formen, wie schon die klassischen Philosophen seit 3000 Jahren wissen.

"Es ist etwas entstanden, was niemand abschütteln kann, ohne gestraft zu werden: die Ketten der Gemeinschaft.
Was will die Gemeinschaft Fundamentales?
Ich weiß es nicht. Wenn Sie das heutige Gequatsche beiseite lassen, nichts. Jedenfalls kann ich nichts Fundamentales entdecken.
Ich sehe die Menschen weiter essen, trinken, arbeiten, schlafen, als Einzelne. (...) Das ist das Fundamentale. (...) Kommt etwas anderes heraus, wenn man es mit hunderttausend oder einer Million oder einer Milliarde multipliziert?
Das Fürchterliche ist: Ja, es kommt etwas anderes heraus. Heraus kommen neue Eigenschaften, irreale Ziele, Rasseninstinkte, Nationalcharakter, Volksseele, Generationenkampf, Klassenbewußtsein. Das waren nicht Eigenschaften des Einzelnen, das sind Eigenschaften, nach denen die Gemeinschaft stinkt. (...) Zerbricht [der Einzelne] die Ketten, wird er ein Lemure oder ein Anarch. Ein Ausgestoßener.
"
(der konservativ-humorige Hobby-Historiker J. Fernau in "Sprechen wir über Preußen", 1981)

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