Sonntag, 5. Februar 2023

Armes England unter Multi-Millionär Sunak: Lohn-Erhöhungen für prekäre Berufe würden nur die Inflation anheizen

Das sagt die rechts-neoliberale Regierung von England den Massen von Streikenden aus Gesundheits- und Bildungswesen, öffentlichem Verkehr usw., die von ihren Einkommen kaum noch leben können, offen ins Gesicht - etwas verbrämter dasselbe im streikenden Frankreich und in anderen europäischen Ländern...

Es ist die alte Legende von der "Lohn-Preis-Spirale": an der ist allerdings nur wahr, daß die Kapitalisten ständig ihre Profite steigern, indem sie Produktivitäts-Zuwächse nicht an die Lohn-Empfänger weitergeben und gleichzeitig die Konsum-Preise erhöhen (oder sie den Blasen von Börsen-Spekulationen überlassen) - und wenn die Lohn-Empfänger dann einen "Inflations-Ausgleich" verlangen, um zumindest ihren minimalen Lebens-Standard zu erhalten, erhöhen die Kapitalisten (falls sie solchen Forderungen überhaupt nachgeben) wieder die Konsum-Preise, um ihre gesteigerten Profite zu erhalten oder weiter zu vergrößern: "Inflations-Anheizer" sind nicht die marginalisierten Lohnabhängigen mit ihren "unmäßigen" Forderungen, sondern die kapitalistischen Profiteure, wie man ganz einfach an der zunehmenden Umverteilung von Unten nach Oben sieht, also an der immer weiter aufgehenden Schere zwischen Arm und Reich und an der Konzentration des weltweit erarbeiteten Wohlstands auf eine immer kleinere Minderheit von Super-Reichen, wie die berüchtigten alljährlichen "Oxfam"-Zahlen zeigen ("60 Arschlöcher besitzen so viel, wie die ärmere Hälfte der 8.000.000.000 Menschen zusammen", oder so ähnlich...).

Die Verhältnisse sind also schlimmer, als zur Zeit des arroganten französischen "Sonnen-Königs" und seiner Nachfolger, die schließlich zur bürgerlichen "Revolution" geführt haben.

Wer heute die Verhältnisse (also die sich ausbreitenden Niedrig-Lohn-Sektoren) in England, Frankreich und Deutschland (unter "CumEx"-Scholz, "Porsche"-Lindner und "RWE"-Habeck) für "normal" oder auch nur "unvermeidbar" hält, hat seinen Verstand an der Garderobe abgegeben - einsehbar wäre ein gewisser Wohlstands-Verlust ja, wenn dafür ein globaler Ausgleich der Verteilungs-Ungerechtigkeit stattfände, aber das Gegenteil ist der Fall: daher all die "Wirtschafts-Flüchtlinge" aus benachteiligten, ausgebeuteten und mit Waffen belieferten Ländern, die hier wieder den Niedrig-Lohn-Sektor vergrößern (am auffälligsten bei Paket- und Lebensmittel-Liefer-Diensten) - die derzeit "politisch inkorrekte" Theorie von der provozierten Migration als Waffe des Kapitalismus gegen sein Proletariat ist angesichts der "Gast-Arbeiter" des "Wirtschafts-Wunders" eigentlich nichts neues, genausowenig, wie die Kapital-Flucht in Niedriglohn-Länder...

Im übrigen ist der britische Premierminister Sunak, in England geborener Hindu, ein gutes Beispiel für gelungene "Integration": seine Großeltern beiderseits sind, wie viele "britische" Inder innerhalb des "Commonwealth", als "Oberschicht" ins britisch-koloniale Ost-Afrika eingewandert, und von da nach England. Sein Vater war Arzt in England, daher hatte Sunak entsprechende Bildungs-Möglichkeiten, und außerdem heiratete er die Tochter eines indischen Unternehmers und Investors, die in England nicht Steuer-pflichtig war (sie zahlte als Direktorin von Papas Firma jährlich 30.000 Pfund "Gebühren" für ihren "non-domiciled status", um rund 20 Millionen an Steuern zu sparen), was Sunak, samt eigenem Neben-"Job" bei Schwiegerpapa, mit einem Vermögen von inzwischen über 700 Millionen Pfund zu einem der reichsten Parlamentarier Englands macht: der "erste farbige" Premier Englands weckt ungefähr so viel Hoffnung, wie der "erste schwarze" Präsident der USA, der Drohnen-Killer Obama, der ebenfalls vorteilhaft innerhalb der "Hood" geheiratet hat...

"Auch lesbische schwarze Behinderte können ätzend sein." (Tote Hosen, 1999)

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