Samstag, 23. November 2024

Ausgeh-Uniformen heben zum Glück nicht die "Kriegs-Tauglichkeit"

Der "Spiegel" bezieht seine "Nachrichten" inzwischen von "Bild am Sonntag" (Verteidigungsministerium will offenbar 825 Millionen Euro für Ausgeh-Uniformen ausgeben), aber vielleicht stimmen die ja manchmal sogar: schließlich ist zu hoffen, daß die Bundeswehr auf absehbare Zeit nur "repräsentative" Aufgaben zu erfüllen hat und dafür zum Wohlgefallen dessen, was volkt, möglichst adrett gekleidet ist, z.B. beim Spalier-Stehen für irgendwelche Staats-Marionetten oder beim plakativen Einsatz gegen Flut-Katastrophen oder bei sexy Militär-Paraden.

Auch die Wieder-Einführung der "Wehrpflicht" wird erträglicher durch die Bereitstellung von Opern-Ball-tauglicher Garderobe neben dem deprimierenden "Feld-Grau", vor allem für die Briganten, die nicht im "Feld" (und schon garnicht in ukrainischen Schützen-Gräben), sondern in Drohnen-Kommando-Zentralen an den Bildschirmen sitzen werden: Krieg mit "Stil"! (In der wilhelminischen Zeit sind nach zeitgenössischem Zeugnis sogar die keuschen Jungfrauen im preußischen Stech-Schritt "flaniert"...)

Hauptsache Krieg: wir haben lange genug "über unsere Verhältnisse gelebt", jetzt ist wieder "Wehr-Kraft" statt "Sozial-Staat" gefragt - Mindest-Lohn statt Bürgergeld, Wehrdienst oder Arbeits-Lager, "Gürtel-enger-schnallen" angesichts der "Krise" (jedenfalls Krise für die Verlierer, aber nicht für die "Krisen"-Gewinnler) - wieso fällt fast niemandem die Absurdität der herrschenden Kriegs-Propaganda auf?

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