Dienstag, 12. November 2024

Der "gute Diktator" von Aserbaidschan, von "Gott" beschenkt und "unser" Hurensohn

Während Syrien, Ex-Libyen, der Iran, Weiß-Rußland, Venezuela, Kuba, Zimbabwe, Mali usw. "böse Diktaturen" sind (ganz zu schweigen von China und Rußland), mag man Aserbaidschan am liebsten garnicht "Diktatur nennen, obwohl hunderte Berichte und Analysen internationaler Organisationen es an vorderster Despoten- und Korruptions-Front beschreiben.

Wie in den meisten ehemaligen Sowjet-Republiken hat der ehemalige KGB-Offizier, aserbaidschanische KPdSU-Vorsitzende und Mitglied des sowjetischen "Politbüros", H. Alijew, nach der Unabhängigkeit dem Kommunismus abgeschworen und sich nach einer Militär-Rebellion zum Präsidenten aufgeschwungen, mit despotischen Methoden regiert, einen sultanischen "Personen-Kult" um sich geschaffen und seinen Familien-Clan in alle wirtschaftlich und politisch entscheidenden Positionen manövriert, sowie natürlich nach nord-koreanischem (bzw. Assad-)Muster seinen Sohn I. Alijew, den derzeitigen Präsidenten, zum Nachfolger aufgebaut (der wiederum schon seinen Sohn H. Alijew II. aufbaut), unter dem die korrupte Familien-Clan-Herrschaft und der Unterdrückungs-Staat weiter ausgeweitet wurden: es gibt nur fingierte Wahlen, keine Presse-Freiheit, massenweise politische Gefangene, und die Alijew-Clique (die in quasi alle internationalen Schwarz-Geld-Affären und Steuer-"Oasen"-Skandale verwickelt ist) bereichert sich unverfroren, während das, was volkt, trotz des Öl-Reichtums verarmt.

Obwohl er seine Beziehungen zu Rußland und der autokratischen Türkei pflegt und mit mongolischem Stolz eine "EU-Assoziation" ablehnt, hat der orientalische Potentat (bzw sein Volk) dank des zugunsten westlicher Konzerne ausgebeuteten aserbaidschanischen Öls und Gases nicht wie Syrien, Iran, Venezuela, Kuba usw. unter westlichen "Sanktionen" zu leiden, sondern wird sogar als "Europäer" betrachtet, der seine Clan-Profite durch internationale Sport-, Schlager- und Polit-Events (wie derzeit die UN-Naturschutz-Konferenz) aufstocken darf (natürlich gehören alle Kongreß-Zentren und Luxus-Hotels irgendwelchen Alijews).

Peinlicherweise hat jetzt dieser turkmenische Provinz-Khan die Konferenz zur Reduktion der Verbrennung von fossilen Rohstoffen mit den Worten eröffnet: "Öl und Gas sind ein Geschenk Gottes!" - aber was will man von einem mittelalterlichen Kapitalisten erwarten?

Wer Putin als "russischen Hitler" bezeichnet (oder Lukaschenka als weiß-russischen), müßte mit wesentlich mehr Berechtigung den bulligen Alijew (der nebenbei das "Existenz-Recht Armeniens" bestreitet) als "kaspischen Hitler" bezeichnen - aber wie die faktischen Militär-Regimes Israels und der Ukraine, die Diktaturen Ägyptens und Tunesiens, die Feudal-Despotien Sau.-Arabiens, der Emirate und Marokkos, die ehemaligen und aktuellen Militär-Juntas Latein-Amerikas, verschiedene afrikanische Plutokratien und südost-asiatische Autokratien (darunter natürlich die US-gestützten anti-kommunistischen Militär-Diktatoren Süd-Vietnams von 1955-67 und Süd-Koreas von 1950-87) usw., ist Alijew "a son of a bitch, but he is our son of a bitch!" (wie Roosevelt über den nicaraguanischen Diktator Somoza sagte).

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