Montag, 11. November 2024

Daß man ausgerechnet Heuchel-Steinmeier mal in Schutz nehmen muß...

Als zu lesen war, daß der Stein-Erweicher letzte Woche über die Rede irgend eines unbekannten Marko Martin bei der Feier zum 35. Jahrestag der "friedlichen Revolution" im Schloß Bellevue empört war, dachte ich: da wird wohl mal einer ein paar Wahrheiten rausgehauen haben...

Aber weit gefehlt: laut "Focus" (ich weiß, den wollte ich eigentlich boykottieren, aber Feind-Propaganda ist manchmal ganz erhellend) ist dieser Martin ein "Dissident" (also auf deutsch ein reaktionärer Ossi wie Gauck), der "mit deutschen Lebenslügen zur Wende und sozialdemokratischen Irrungen in der Russland-Politik abrechnete" - er warf Steinmeier vor, daß er NATO-Manöver an der russischen Grenze einst "Säbelrasseln und Kriegsgeheul" genannt hatte (und nicht "Schutz der Demokratien an der Ostflanke", wie sich´s für diesen obskuren Martin und den "Focus" gehört), und der "SPD", daß sie "trotz Ukraine an Nordstream 2 festgehalten" habe, den "Putin-Freund" Schröder nicht aus der Partei werfe, und überhaupt ihre ganze Entspannungs-Politik seit Egon Bahr sowieso von "Verachtung für Ost-Europa" zeuge...

Kurz: dieser "Kalte-Kriegs"-Veteran prangert die wenigen Dinge an, die Steinmeier und die "SPD" in den letzten 60 Jahren mal richtig gemacht haben - daß Steinmeier den "Rechten Sektor" beim Ukro-Putsch unterstützt und die Mißachtung der "Minsker Abkommen" mitgetragen hat, erwähnt der Ossi nicht, obwohl er es bestimmt für löblich hält: aber es scheint für ihn Steinmeiers kurzes pazifistisches Aufwallen gegen NATO-Provokationen nicht zu entschuldigen.

Wahrscheinlich war dieser Martin grade wegen seiner verläßlichen Russophobie zu dem Theater in Bellevue eingeladen worden, aber daß Steinmeier nicht nur wegen des "persönlichen Angriffs", sondern scheinbar auch stellvertretend für seine Partei "empört" war, könnte fast darauf hindeuten, daß tief in ihm versteckt doch noch ein Rest "sozial-demokratischen" Anstands haust - oder ist das zu nett gedacht?

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