In fast jedem Medium tauchen ergraute Militaristen auf, die ihr ganzes Leben Ereignis-los an die strategische Kultivierung des "Ost-West-Konflikts" verschwendet haben und jetzt eine Chance sehen, daß ihre Jahrzehnte-lange Schubladen-"Planung des dritten Weltkriegs" endlich relevant wird: aus ihren bisher gut bezahlten, aber Effekt-losen "Dornröschen"-Positionen und auch aus der Pensionierung werden überall "hoch-rangige" Militärs, bis zum Überdruß verschworene "Fachleute für die russische Bedrohung", hervorgezerrt, die ihre Kriegs-Prognosen* nach wie vor aus dem Scheitern der alliierten Verhandlungen nach dem 2. Weltkrieg, der folgenden Teilung Deutschlands, dem Mauer-Bau, der Berlin-Blockade und dem Rüstungs-Wettlauf von vor einem halben Jahrhundert beziehen - und allesamt vor einem bevorstehenden "Angriff Rußlands" warnen, wie sie das seit 75 Jahren getan haben, ohne daß das, was volkt, ihnen wirklich glauben mochte (man erinnere sich an die mächtige Friedens-Bewegung der 1980er-Jahre, gegen die natürlich trotzdem die "NATO-Nachrüstung" staatlich verordnet wurde...).
Jetzt können die seit 75 Jahren zu bloßer taktischer Theorie verdammten und verdummten Kriegs-Profis endlich auf die Erprobung in der Praxis hoffen: obwohl die hoch-gerüstete Atom-Macht Rußland es nichtmal innerhalb von 3 Jahren schafft, den korrupten kleinen Dritte-Welt-Staat namens Ukraine zu "besiegen", schaffen es der deutsche Staat und seine angeschlossenen Medien (wie in andern europäischen Ländern) offenbar, das, was volkt, in die gleiche Kriegs-Angst zu versetzen, wie die US-Propaganda das ihre in den 1950er-Jahren (siehe darüber den Dokumentar-Film "Atomic Café" von 1982). Wie üblich steht an vorderster Front der Kriegs-Propaganda die reaktionäre "FAZ": siehe z.B. den nicht mehr (oder noch nie?) "wehr-tauglichen" P. Carstens: "Kampfkraft in allen Dimensionen", 7.4.2025, der eine klare patriotische Kriegs-"Haltung" sowohl von Soldaten wie von Zivilisten, statt im Ernstfall feige "Flucht nach Mallorca", fordert und auf die neuerliche Stationierung von US-Raketen in D-Land und auf "endlich bewaffnete Drohnen für die Bundeswehr (...) diese fieseste aller Waffen" hofft..., und ähnliche militaristische Artikel von "FAZ"-Schreibtisch-Strategen.
Falls es in Zukunft noch eine humanistische Geschichts-Schreibung geben wird (und überhaupt noch eine humane, die nicht von maschinell-"rationaler" KI ersetzt ist), wird man unsere historische Episode als "Zeit der Wirren" darstellen, die näher zu analysieren sich nicht lohnt - und dieses Urteil (falls unsere Nachfolger überhaupt klüger sein werden, als wir) wird richtig sein, weil unsere Zeit es permanent verweigert, aus der Geschichte zu lernen.
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* vgl. den 1968 west-geborenen, bieder seiten-gescheitelten "Wehrmachts"- und NATO-gewaschenen "Militär-Historiker" und Panik-Macher S. Neitzel: "Vielleicht erleben wir den letzten Sommer im Frieden..." - der in seinem neuen Buch ("Die Bundeswehr. Von der Wiederbewaffnung bis zur Zeitenwende", 2025 - "Zeitenwende" ohne Anführungs-Zeichen) die "Traditions"-Namen deutscher Kasernen nach Giftgas-Kommandeuren des ersten und Nazi-Kommandeuren des zweiten Weltkriegs gegen "neutrale" Umbenennung oder solche nach Widerstands-Kämpfern verteidigt: "Wie sehen denn nun die passenden Vorbilder für einen Panzerkommandanten oder einen Grenadier aus, dessen Aufgabe im Ernstfall ist, in Litauen für das westliche Bündnis zu kämpfen, zu töten und notfalls zu sterben?“ - Klar: die brauchen "Vorbilder", wie den Nazi-Generalobersten Dietl, der sich 1942 an der "Lappland-Front" mit der Einrichtung von "Feld-Straf-Lagern" hervortat... (die "Dietl-Kaserne" in Füssen wurde erst 1995 in "Allgäu-Kaserne" umbenannt) - trotz seines Buches "Soldaten" (2011, mit H. Welzer), das die unvermeidliche Verrohung durch Krieg, den "Spaß am Töten" und die Beteiligung der "Wehrmacht" an Kriegs-Verbrechen (und den Vergleich mit Vietnam) zum Thema hatte, hatte sich Neitzel 2008 als "wissenschaftlicher Gutachter" gegen die Anwendung des 1998 beschlossenen "Gesetzes zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechts-Urteile" zur von den "Linken" geforderten pauschalen Rehabilitierung der im 2. Weltkrieg wegen "Kriegs-Verrats" verurteilten Deserteure und Überläufer "ohne Einzelfall-Prüfung" ausgesprochen - wie sein Mit-Gutachter Müller vom "Militär-geschichtlichen Forschungs-Amt" hielt er es für "möglich", daß einzelne "Kriegs-Verrats"-Urteile "kein Unrecht" waren... (die Alt-Nazis Waldheim und Filbinger lassen grüßen: "Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein!")
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