Mittwoch, 16. April 2025

Ein "aufrichtiges Danke an den `SAP´-Chef" - aber wofür?

Das Wirtschafts-Magazin mit dem nichts Gutes verheißenden drögen Namen "Handelsblatt" hat sich am 14.4. in "kritischer Diskussion" über Manager-Vergütungen versucht:
für das gewissermaßen "Menschelnde" ist kontra-Mutti zuständig (Kommentar: 20 Millionen Euro Vergütung für den SAP-Chef sind zu großes Karo von Tanja Kewes) - mit besorgtem Lächeln mahnt sie sanft: Jungs, das war doch nicht nötig, damit befeuert ihr nur die leidige "Neid-Debatte"... Und das scheint ihr eine größere Sorge zu sein, als die Verteilungs-Ungerechtigkeit.

Dann kommt der gestreng "realistische" pro-Vati (SAP: Neid auf das Gehalt von Christian Klein ist fehl am Platz von Thomas Sigmund) - natürlich habe der "SAP"-Chef seine (in Wirklichkeit "nur") 19 Millionen Jahres-Vergütung "verdient": durch seine kluge und auch "gegen Widerstände" durchgesetzte "Umstrukturierung" und Personal-Kürzung sei "SAP" zum "teuersten Konzern Europas" geworden und habe damit den "Standort Deutschland gestärkt" - dafür (und dafür, daß er netterweise in D-Land bleibe, obwohl z.B. in Frankreich oder in den USA die Manager-Vergütungen noch höher sind) gebühre ihm, statt kleinlichem Neid, ein "aufrichtiges Danke" (so Sigmund tatsächlich wörtlich): natürlich von seinen ebenfalls höher besoldeten Vorstands-Kollegen, sowie von den glücklich nicht entlassenen Angestellten, die sich mit lächerlichen 2,4% Gehalts-Erhöhung (statt der 40%igen des Chefs) zufrieden geben müssen, aber auch vom "Standort D-Land", also von uns allen, die wir zu blöd sind, das einzusehen...

Bloß: wem nützt der Aufstieg von "SAP" zum "teuersten" (also von der Börse höchst-bewerteten) Konzern eigentlich, außer den großen Shareholdern, darunter natürlich die Vorstands-Mitglieder? Dem, was volkt, jedenfalls nicht (und nur ganz entfernt den Klein-Aktionären), und auch nicht den abgespeisten Angestellten: hat der "SAP"-Chef etwa wie ein Herkules tausende-mal mehr "geleistet", als einer seiner Angestellten, sodaß er ein tausende-mal höheres Gehalt "verdient"? Natürlich nicht: der besessenste Kapitalist leistet nicht annähernd 10-mal soviel, wie sein bescheidenster Angestellter, es sei denn, man rechnet seine nächtlichen Grübeleien über weitere Ausbeutungs-Taktiken und Profit-Steigerung hinzu - und selbst dann sind seine "Bilanz"-Erfolge zum größten Teil das Ergebnis der Arbeit seiner braven Sekretärinnen, Statistik-Bereiniger, Quartals-Zahlen-Fälscher, Steuer-Betrugs-Anwälte und "rationalisierenden" Unternehmens-Berater, sowie eben der normalen Angestellten.

Millionär wurde man noch nie durch "Leistung", sondern entweder durch "blaues Blut", durch Lotterie-Gewinn (Wahrscheinlichkeit 1:1,4 Millionen), durch Steuer-befreites Kapital-Erbe, oder durch Betrug, Schutz-Geld, Insider-Händel, Kriegs-Gewinnlerei und sonstige kriminelle Über-Vorteilung - inzwischen alles systemisch verankert und, ähnlich wie Partei-Posten und öffentliche Ämter, über die klassischen Hierarchie-Wege (nach oben buckeln, nach unten treten) erreichbar: siehe Christian Klein.

 

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