Zum Glück war es ein Araber, der das sagte: der in Israel geborene und aufgewachsene arabische Israeli Ahmad Mansour, der in seiner Jugend mit dem Islamismus sympathisierte, sich während seines Psychologie-Studiums "säkularisierte", und der inzwischen als Psychologe in Berlin lebt und an Schulen und in Gefängnissen Gewalt-Prävention betreibt.
Er sagte im "D-Radio-Kultur" ("Wortwechsel", 4.4.2025: Kriminalstatistik - Was tun gegen zunehmende Gewalt?), daß in Ländern und Kulturen mit patriarchalischer Ordnung und Autorität im Prinzip "autoritäre Charaktere" erzeugt werden, die zu Gewalt-Anwendung neigen, weil sie solche selbst von Kind an erfahren und gelernt haben: dazu gehören autoritäre und "züchtigende" Erziehung, Mißachtung und Unterdrückung von Mädchen und Frauen, "Männlichkeits"-Zelebrierung, strenge Hierarchien und ein besessener "Ehren"-Kult - Mansour verweist auf die Studien von Hannah Arendt und der "Frankfurter Schule" zum "autoritären Charakter" aus den 1950er- und 60er-Jahren.
Natürlich redet Mansour von islamischen Kulturen und den Problemen mit aggressiven und sexuell übergriffigen Flüchtlingen aus Afghanistan, Syrien usw., und auch von Berliner Schulen mit traditionell hohem Anteil an türkischen und arabischen Schülern und den bekannten Problemen...(Den lächerlichen "Django"-Machismus von arabischen und türkischen 8- oder 9-jährigen "männlichen" Grundschülern hab ich selbst erlebt und das "Kanak-Sprak"-Klischee-hafte "Wasguckstu? Isch hol meim Bruda!" hab ich von diesen verkorksten Pimpfen selbst gehört...)
Mansours Mit-Disputanten, G.R.Wollinger (Professorin an der NRW-Hochschule für Polizei) und L. Blumenthaler ("Amadeu Antonio Stiftung") wittern darin ein un-zeitgemäßes "Rassismus"-Tabu und verwehren sich dagegen, eine "Kultur" pauschal für Gewalt-Tätigkeit verantwortlich zu machen, aber Mansour besteht zu recht darauf, daß eine "national" bzw. religiös autoritäre Familien- und Gesellschafts-Kultur zum großen Teil die Individuen präge: die "Frankfurter Schule" habe ja gezeigt, daß das mindestens bis vor 80 Jahren auch in Deutschland gegolten habe (da muß man nicht nur an Nazi-Gleichschaltung und -Militarisierung denken: man lese z.B. H. Manns "Untertan" vom militaristisch-patriarchalen 1914, oder A. Weidenmanns berühmten Jugend-Roman "Gepäckschein 666" vom nunmehr finanz-patriarchalen 1953* - dasselbe galt für das ganze "aufgeklärte" Europa, und das teils bis in die 1970er-Jahre).
Falls die parallel-gesellschaftlichen ehemaligen "Gast-Arbeiter" und die "welcomed refugees" auch nur 80 Jahre (meist aber mehr) hinter unserer säkularen und "liberalen" Entwicklung hinterher hinken, muß man doch mit Mansour feststellen, daß sie eine reaktionäre Note in die Gesellschaft einbringen, und zwar nicht nur, weil sie Ausländer-feindliche Rassisten "erzeugen", sondern weil man von uns Toleranz für ihre patriarchal-autoritäre "Kultur" verlangt, die dadurch wieder Einzug in unsere angeblich "liberale Kultur" hält (z.B durch anti-feministischen und Gangster-"Ehre" feiernden Rap oder durch Schulhof-Sitten...).**
Die aktuelle "Kriegs-Tüchtigkeits"-Propaganda erinnert ja nicht von ungefähr an die mosaische, dann christliche und islamische Militanz: der patriarchale Monotheismus und der patriarchale Imperialismus seit Moses und David, Paulus und Mohammed sind eine ebenso brutale Wüsten-Nomaden-"Kultur", wie die Steppen-Nomaden-"Kultur" der "Awaren", der "Hunnen" und der immerhin religions-mäßig toleranten Mongolen, die neben den feudalen Querelen und den "Kreuzzügen" Jahrhunderte-lang die europäischen Gesellschaften militarisiert haben.
Immigration aus Wüsten und Steppen, wenn sie "multikulti" bleibt, bereichert uns also nicht, sondern behindert uns (billige Paket-Kuriere, Pizza-Lieferanten, Pflege-Kräfte und Handwerker sind ja bloß eine Art legitimer Steuer-Hinterziehung), und wenn sie "integriert" wird, zerstört sie die kulturelle Identität der Immigranten - wenn diese das letztere in Kauf nehmen, kann man sich auch an "verwestlichte", also Kapitalismus-kompatible "braune" oder "schwarze" Kollegen (wie längst in Technologie- und IT-Konzernen gang und gäbe) oder sogar Regierungs-Mitglieder (wie z.B. in England) gewöhnen - aber wozu soll das gut sein? Das ist so sinnvoll, wie der Import von zu 99% in China produzierten und in Schweden designten "IKEA"-Produkten...
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* Weidenmann (1916-2000) war freilich schon Propaganda-Agent der "HJ" in der Nazi-"Reichs-Jugend-Führung" gewesen, hat nach seiner Kriegs-Gefangenschaft wieder mit Jugend-Romanen angefangen und sich in den 1970er-Jahren zum TV-Unterhaltungs- und Krimi-Regisseur hoch gearbeitet - "Gepäckschein 666" ist nichtsdestotrotz ein tolles Buch und ein Zeit-Zeugnis der spät-autoritären 1950er-Jahre, deren unhinterfragte Klassen-Hierarchie uns heute lächerlich erscheint, obwohl sie unterschwellig weiter besteht... (einschließlich der Unterwürfigkeit gegenüber dem Gönner-haften Roman-US-Millionär "Mr. Overseas" - was an "James Bond´s" Sekretärin "Miss Moneypenny" erinnert, oder im umgekehrten Sinn an den als "Crazy Horse" verunglimpften und 1877 in Gefangenschaft ermordeten indigenen Kämpfer gegen den US-Imperialismus)
** dasselbe gilt für die "Staats-Räson"-Forderung, den militaristischen, teils rechts-radikalen und fundamental-religiösen Imperialismus des zionistischen Regimes in Israel und den Völkerrechts-widrig besetzten Gebieten zu tolerieren und sogar zu unterstützen - was eigentlich der deutschen Verfassung widerspricht... (siehe meinen Eintrag vom 4.3.: Netanjahu erzeugt "Anti-Semitismus")
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