Wie man liest, wurde von der Marburger Philologen-Jury zum "Unwort des Jahres 2024" der Begriff "biodeutsch" gekürt, den ich bisher noch garnicht kannte - aber falls es ihn gibt, ist er natürlich ein "Unwort": ich als typischer "Deutscher" bin z.B. ein Bastard von verschiedenen angeblich "deutschen" (aber sowohl eigentümlichen, als auch nach "außen" vermischten) Stämmen aus Nord- und Süd-"Germanen", sowie von französischen und slawischen Einsprengseln, und Ähnliches gilt wahrscheinlich für die große Mehrheit aller "Deutschen" (eine der "Unwort"-Jurorinnen heißt schließlich Saba-Nur Cheema: liegt das an der möglichen Multi-Kulti-Exaltiertheit ihrer Hippie-Eltern, so wie Dutschke seinen armen Sohn Hosea-Che nannte, oder an ihrer "undeutschen" Herkunft? - wobei sie schon lange genug, vielleicht seit Generationen, "Deutsche" sein kann, um für diese "Deutsch"-Sprach-Jury genug qualifiziert zu sein, falls sie nicht nur ein "anti-rassistisches" Aushänge-Schild ist: Sprach-Kenntnis ist immerhin ein einigermaßen legitimes Kriterium für "nationale" Zugehörigkeit, wie z.B. die schwarzen Ex-US-Sklaven beweisen, und die Jahrhunderte-lang trotz aller Ressentiments und Rückschläge im Prinzip assimilierten deutschen und ost-europäischen Juden bis zu den Nazi-Pogromen von 1938 und der schließlichen "Endlösung" bewiesen und als Holocaust-Überlebende immer noch beweisen...).
Trotzdem ist es bißchen enttäuschend, daß im Einklang mit der staatlich geförderten "woken" Empörung der Mainstream-Hälfte dessen, was volkt, dieser, wie mir scheint, abseitige Begriff "biodeutsch" gewählt wurde, während der ebenso vorgeschlagene Begriff des quadratisch-praktischen Militaristen Pisstorius, nämlich "kriegstüchtig" nicht in die engere Auswahl kam, obwohl er aktuell viel defätistischer und gefährlicher ist: er rechtfertigt nicht nur die Unterstützung aktueller sinnloser Kriege (weil "am Don", wie "am Hindukusch" oder "am Jordan", auch die "deutsche" Sicherheit oder zumindest die pro-israelische "deutsche" Staats-Räson "verteidigt" werde...), sondern auch die eigene sinnlose Aufrüstung auf Kosten der sozialen und kulturellen Infrastruktur (abgesehen von maroden Schulen, Universitäten, Bahn-Gleisen und Elbe- oder Autobahn-Brücken, einem krank-gesparten "Gesundheits"-System usw.), und zwar nach dem Muster der allseitig hysterischen Vorbereitungen des 1. Weltkriegs durch die "Balkan-Krisen" oder des "Wett-Rüstens" im "Kalten Krieg", das mehrmals beinah zu Katastrophen geführt hätte - und da die NATO spätestens seit Jugoslawien vom "Verteidigungs"- zum Angriffs-Bündnis geworden ist und die USA die meisten "Rüstungs-Kontroll-Verträge" einseitig gekündigt haben, ist "Kriegs-Tüchtigkeit" längst ein anachronistischer und zynisch-imperialistischer Euphemismus geworden, der die Menschheit mehr bedroht, als irgendwelche belanglosen "Bio-Nationalismen".
Die Krönung dieses Irrsinns ist, daß man (im "Spiegel" u.a.) lesen kann, daß der Begriff "kriegstüchtig" dagegen wider alle menschliche Vernunft bereits im Dezember 2024 von der braven Wiesbadener "Gesellschaft für deutsche Sprache" auf den immerhin dritten Platz (nach "Klima-Schönfärberei" und dem albernen Sieger-"Ampel-Aus") des positiven "Worts des Jahres" gewählt wurde: Orwell´s "1984", Golding´s "Herr der Fliegen" und Swift´s "Liliput" lassen grüßen... Faxem!
"Give me some Truth!" (John Lennon, 1971, Gimme Some Truth (Ultimate Mix); lennon , gimme some truth, lyrics - Suchen)
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