Den Luft-verpestenden, ineffektiven und oft sinnlosen individuellen PKW-Verkehr einzudämmen ist eine gute Idee...
Aber dazu müßte man erstens den öffentlichen Verkehr attraktiver und erschwinglicher machen, und nicht "unrentable" Strecken schließen, nicht das 49-€-Nahverkehrs-Monats-Ticket wieder abschaffen und nur in schnieke und teure Schnell-Verbindungen zwischen Metropolen investieren - den gesamten öffentlichen Verkehr sollte man frei nutzbar machen, z.B. gegen einen 0,1-1%igen Aufschlag auf die Einkommens-Steuer, statt durch die "klassenlose" Pauschale von 49 €, die Niedrig-Löhner natürlich mehr drückt, als Gut-Verdiener (ähnlich, wie umgekehrt das "Kindergeld" und andere Einkommens-unabhängigen Pauschalen).
Zweitens dürfte man die deutsche (und europäische) "Lieblings"-Industrie, den Auto-Bau, nicht mehr fördern - auch nicht in Richtung E-Autos, die besonders bei den europäischen Auto-Bauern immer größer und schwerer werden - also (abgesehen von den problematischen Batterie-Materialien usw.) bei Neukauf und im Energie-Verbrauch immer teurer und damit schädlicher, denn der Strom kommt eben nicht einfach "aus der Steckdose", sondern muß auch vermehrt mit "klassisch-dreckigen" Methoden und importiertem Atom-Strom produziert werden, je mehr E-SUVs durch die Städte cruisen.
Dasselbe gilt für den Güter-Verkehr: statt durch "Freihandels"-Verträge den internationalen Transport-Wahnsinn weiter zu befeuern, sollte man soweit, wie möglich, regional "handeln", und außerdem die LKW-Lawinen durch Verlagerung auf die Schiene und auf die Kanäle verkleinern, statt allerorten Güter-Bahnhöfe und Binnen-Häfen still zu legen (z.B. den Güter-Bahnhof Moabit, sodaß der nahe berliner Großmarkt nur noch mit LKWs beliefert werden kann und der daneben liegende Denkmal-geschützte Westhafen wohl pleite gehen wird, wenn er´s nicht schon ist).
Drittens hilft es nichts, individuelle Autofahrer durch Vorschriften, Bußgelder und "Verkehrs-Beruhigungen" zu nerven: die Einkommens-unabhängigen Bußgelder beeindrucken (wie andere "Gebühren" usw.) wiederum nur Arme, und viele "Verkehrs-Beruhigungen" verschieben die Belästigungen nur auf bisher verschonte Schleich- und Umwege und machen die Strecken länger: also mehr Lärm und Dreck, wie man an so manchen absurden Beispielen im besonders "grünen" Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sieht, wo z.B. Haupt-Durchgangs-Straßen in der Mitte durch 100 oder 200 Meter reine "Fahrrad-Straße" unterbrochen werden, wodurch sich der Auto-Verkehr in die umliegenden Wohn-Straßen verteilt... Und das viel-gerühmte Kaufhaus "Galleries Lafayette" hat trotz des Auto-frei gemachten Radfahr- und Flanier-Abschnitts der berliner Friedrichstr. vor seiner Haustür dicht gemacht...
Kurz: ohne eine grundlegende Wende sind all das Konzept- und Sinn-lose plakative Maßnahmen, die mehr verärgern und schaden, als nützen - so auch die "pädagogische" Verknappung von Straßenrand-Parkplätzen durch Umwidmung in Baum-Inseln, ungemütliche "Sitz-Ecken" oder Fahrrad-Stellplätze, wodurch keiner, dem bislang Auto-Fahren bequemer, sinnvoller, günstiger oder nötig erscheint, auf Rad oder Bus umsteigen wird, vor allem nicht, wenn er zugunsten der heimischen oder asiatischen Industrie noch an seinem überteuerten elektronisch aufgerüsteten Vehikel abbezahlt und dessen Abschaffung höchstens eine "Abwrack-Prämie" bringen würde.
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