Freitag, 24. Januar 2025

Sankt Jefferson und die "Väter der US-Verfassung": Alle Menschen sind gleich, aber...

Der "schöngeistige" Thomas Jefferson ist bekanntlich der gefeierte Verfasser der hoch-trabenden US-Verfassung: "Alle Menschen sind gleich erschaffen und haben die gleichen unveräußerlichen Rechte, darunter das Streben nach Glück... usw. blabla..." - aber das galt bekanntlich nicht für Indianer, Neger, Frauen, Juden, Chinesen, Mexikaner, Iren, Schotten, Italiener und einiges andere "Gesindel"...

Der "Menschen-Rechtler" Jefferson war nämlich (wie Washington und fast alle US-Präsidenten bis 1860) Sklaven-Halter: er betrieb seine Plantage "Monticello" in Virginia mit 175 streng gehaltenen Sklaven*, darunter seine "Geliebte", oder besser gesagt Sex-Sklavin (denn er ließ sie nie frei) Sarah Hemings, mit der er mehrere Kinder hatte**, obwohl er ganz offen die Sklaverei der "minderwertigen" Schwarzen für "natürlich" hielt und (wie später der halbherzige "Sklaven-Befreier" Lincoln***) für Rassen-Trennung war...

Außerdem beteiligte sich Jefferson (wie Washington, der puritanisch-kapitalistische Benjamin Franklin**** und andere Kolonial-Plutokraten) schon vor der US-Unabhängigkeit am spekulativen Handel mit noch indianischem Land - auch nach der Proklamation Georgs III., die den Land-Kauf 1763 zum königlichen Monopol machte und damit, neben Zucker- und Tee-Steuer, für die reichen Spekulanten mit ein Grund für die "Boston-Tea-Party-Revolution" war, mit der die Land-Spekulation zu ungunsten von "nichts-nutzigen" Indianern und aus der Schuld-Knechtschaft entlassenen Neu-Siedlern erst richtig Fahrt aufnahm...*****

Im übrigen hatte der "Demokrat" Jefferson in seiner Urschrift der US-Unabhängigkeits-Erklärung das, was volkt, noch ganz ehrlich "Untertanen" genannt, dann aber durch das nettere "Bürger" ersetzt, nachdem die "Väter der Verfassung" dem, was volkt, mißtrauisch die direkte Mehrheits-Wahl-Entscheidung entzogen und durch das abstruse "Wahlmänner"-System ersetzt hatten, das letztlich den oligarchischen Kandidaten die Herrschaft sichert.

Und wenn die US-Oligarchen nicht gestorben sind, leben sie heute noch, wie man sieht.
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* siehe P. Finkelman: "The Monster of Monticello", N.Y.Times, 30.11.2012
** siehe A. Gordon-Reed: "The Hemingses of Monticello. An American Family", 2008
*** der nach eigener Aussage die Südstaaten-Sklaverei toleriert hätte, wenn damit Sezession und Bürgerkrieg hätten vermieden werden können
**** der häßliche fette Erfinder des Blitz-Ableiters und des fatalen Spruchs "Zeit ist Geld"
***** siehe z.B. K. Gröper: "Im Winter brach der Regenbogen. Der deutsche Treck nach Texas" (1978) über einen Reinfall auf Land-Spekulanten;
100 Jahre nach Georg III. monopolisierte nach dessen Muster die US-Regierung unter Lincoln die verbleibende Land-Vergabe zu ungunsten der letzten überlebenden Indianer und zugunsten der letzten "Siedler" mit dem "Heimstätten-Gesetz", nach dem jeder Land-Besetzer sich eine von ihm "kultivierte" Parzelle des "Staats-Bodens" als Eigentum eintragen lassen konnte - wobei es sich bald nur noch um ertragsarme Böden handelte, die zur Massen-Verarmung führten (siehe z.B. J. Steinbeck: "Früchte des Zorns", 1939; verfilmt von J. Ford mit H. Fonda, 1940) 

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