Montag, 6. Januar 2025

In Norwegen ist Anti-Zionismus nicht verboten...

...stellt die "FAZ" mit Entsetzen fest (Warum glaubt die norwegische Linke an den Antizionismus? von E. Wittich und J. Süselbeck): dort darf man Israels "Verteidigungs-Krieg" ungestraft "Völker-mörderisch" nennen, weil er ein alt-testamentarischer Rache-Feldzug mit bisher über 45.000 überwiegend zivilen Todes-Opfern, hunderttausenden Verletzten und 75-80% zerstörten Wohngebäuden samt Infra-Struktur, Krankenhäusern usw., Behinderung von Nothilfen, sowie Angriffen auf Flüchtlingslager und "humanitäre Zonen" ist; man darf die israelische Armee "Kinder-Mörder" nennen, weil mehr als die Hälfte der Todes-Opfer Frauen und Kinder sind; man darf offen "From the river to the sea" skandieren, obwohl das "die Auslöschung des jüdischen Staats bedeutet" (nämlich weil die Zionisten sich einer friedlichen gleichberechtigten Koexistenz verweigern - abgesehen davon, daß die Parole von zionistischen Siedlern erfunden wurde, die von der Auslöschung der Palästinenser träumten: siehe meinen Eintrag vom 4.10.2024); und der Gipfel für die "FAZ"-Autoren: man darf in Norwegen sogar ungestraft "Nachrichten" von durch Palästinenser am 7.10. vergewaltigte Israelinnen bezweifeln und dagegen Gerüchte von durch israelische Soldaten vergewaltigte Palästinenserinnen glauben (vgl. die "Nachrichten" über von Russen vergewaltigte Ukrainerinnen, die eingestandener-maßen von einer "über-patriotischen" Ukro-Propaganda-Beamtin erfunden waren, die nach Bekannt-Werden der Lüge ebenso still-schweigends aus ihrem Amt verschwand, wie einst die kleine Kuwaiterin nach der Tränen-rührenden "Brutkasten-Lüge" im Irak-Krieg... - siehe meinen damaligen Eintrag zur Ukro-Lüge).

All das erfährt man aus den Medien, aber die "FAZ"-Autoren finden es "unfair" oder sogar infam, es als Argumente für einen "israelbedingten Antizionismus" zu verwenden, und fordern (statt quasi "kleinlicher" Kritik an Israel und "alt-linkem" Gejammer über "Israel als Speerspitze des US-Imperialismus") bedingungslose Solidarität mit dessen "Verteidigungs-Krieg" und rein-jüdischem "Existenz-Recht" - also das gnädige Ignorieren aller historischen und aktuellen Tatsachen im Dienst der "Staats-Räson" (siehe meinen Eintrag vom 18.10.2024).

Natürlich gibt es in Norwegen, wie in ganz Europa, einen rechts-radikalen Bodensatz, der teils wirklich anti-semitistisch ist und idiotischerweise stellvertretend die Synagogen-Gemeinden von Oslo und Trondheim bedroht, vielleicht sogar verstärkt wegen des unseligen "Pan-Germanismus" aus der Nazi-Zeit, dem sogar der bewunderns-werte greise Hamsun verfallen war... Aber die "FAZ"-Autoren wettern ja weniger gegen die dumpfen Rechts-Radikalen, als vielmehr gegen die "Linken", die sich wieder an ihre Solidarität mit den vertriebenen und unterdrückten Palästinensern aus den 70er-Jahren erinnern.

Das unmenschliche Um-sich-Schlagen des Wehr- und Hoffnungs-losen palästinensischen Widerstands war zwar schon immer "Gewöhnungs-bedürftig", aber den gerechten Anti-Zionismus hat sich das Jehova-mäßig tobende Israel nicht erst selbst verdient, seit es Gaza brutal mit (bisher) 50-fachen Hiobs-Plagen als Rache für den Anschlag vom 7.10. überzieht und kein Ende zu finden scheint, bevor es nicht Gaza dem Erdboden gleich gemacht hat, wie schon der "große" biblische König David das gelobte Land Kanaan, das Jehova schließlich seinem kleinen geschundenen "auserwählten Volk", und nicht den ebenso semitischen Kanaanitern versprochen hatte...

Die echten (also orthodox gläubigen) Juden feilen dagegen seit Jahrhunderten friedlich an den hunderten albernen Sabbat-Verboten der "Thora" und deren spitzbübischer Umgehung* herum, vermehren sich patriarchalisch, Bibel-getreu und Staats-subventioniert, und verweigern als reine "Schrift-Gelehrte" weise bzw. bequemer-weise den Kriegs-Dienst - die weniger "Gelehrten" werden allerdings leider oft militant-rassistische "Siedler": also imperialistische Kolonialisten im West-Jordan oder auf dem Golan (und am liebsten auch wieder in Gaza): auch das fördert den gerechten Anti-Zionismus...
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* vgl. die "Mutter-witzigen" Satiren von Ephraim Kishon (1924-2005), u.a.: "Drehn sie sich um, Frau Lot" (1961), "Arche Noah, Touristenklasse" (1963), "Wie unfair, David!" (1967), "Der Blaumilchkanal" (1971), "Kein Öl, Moses?" (1974), "Paradies neu zu vermieten" (1979), usw.

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