Sonntag, 5. Januar 2025

Assads grausige Gefängnisse - eine Sieger-Geschichts-Schreibung?

Kürzlich gab es einen staatlichen Bericht über die deutsche Knast-Verpflegung - was als Rechtfertigung des "Straf-Vollzugs" und Beweis humaner Behandlung und ausgewogener Ernährung von Gefangenen gedacht war, rief einen Shit-Storm biederer Bürger hervor, die "Kriminelle" lieber mit "Wasser und Brot" bestraft sehen wollen, als mit auch nur minimal normaler Kost "verwöhnt"...

Jetzt gibt sich das, was volkt, brav entsetzt über die Zustände in "Assads Knästen", die die islamistischen Putschisten genüßlich darstellen, und die die westliche Propaganda dem schüchternen und schmächtigen "Diktator" längst unterstellt hatte - natürlich fragt sich, ob die Darstellung der "Sieger", die selbst der Folter und der "Scharia"-Justiz in der von ihnen seit Jahren kontrollierten Idlib-Provinz verdächtig sind, der Wahrheit entspricht oder bloß die Propaganda von der "Befreiung von einer Diktatur" befördern soll...

Zum andern ist die Frage, ob sich die vermutlich nicht grade deutschen Verhältnissen entsprechenden Zustände in den syrischen Gefängnissen von denen in den anderen islamistischen Ländern (von Marokko bis Ägypten, auf der arabischen Halbinsel, in der berüchtigten Türkei* und im autokratischen Nahen und Mittleren Osten) unterscheiden, deren Gefängnisse den US-Geheimdiensten bekannter-maßen oft genug als "unkonventionelle" (= "externe" Folter-)Verhör-Orte dienten - ganz abgesehen von denen der verbündeten Terror-Regimes in Latein-Amerika und Südost-Asien, sowie von den eigenen US-Folter-Stationen in Guantanamo, im Irak usw., und von den zionistischen Gefängnissen für (auch minderjährige) Palästinenser, die dort auffällig oft "sterben"...

Nach all den historischen und aktuellen Kriegs-propagandistischen Fake-News und (nicht nur Assad angelasteten) entlarvten False-Flag-Aktionen bleibt einem vernünftigen Menschen keine andere Wahl, als die Horror-Meldungen der "Sieger" zu bezweifeln, obwohl die "Geschichte" zeigt, daß die Menschheit auch nach der "Aufklärung" zu jeder Bestialität fähig war und ist - aber eben auch die "Sieger", die ihrerseits Bestialität natürlich regelmäßig den "Verlierern" vorwarfen (einzig berechtigt, und doch unvollkommen geahndet, in den "Nürnberger Prozessen"): die Sieger klagen an und richten, und gegen sie gibt es keinen Ankläger oder Richter...

Schon vor 100 Jahren (also vor dem Siegeszug von "Volks-Empfänger", Fernsehen oder gar Internet) hielt der Kultur-Historiker Egon Friedell aktuelle Zeitungs-Meldungen für unwillkürlich (oder notgedrungen) "zeitgemäße" bzw. "Zeit-erforderliche" Lügen, die spätere Historiker auf der Suche nach der "Wahrheit" besser ignorieren sollten... Das Schlagwort "Lügen-" bzw. "Lücken-Presse" ist weder "rechts-populistisch", noch "rechts-radikal", sondern mit allem Grund kritisch, und nicht erst im spät-anti-kapitalistischen Sinn der "Dialektik der Aufklärung", sondern schon im kantschen "aufgeklärten" Sinn.
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* siehe A. Parker´s vermutlich angesichts mehrerer Militär-Putsche und der autokratischen Regierung des islamistischen Erdogan immer noch einigermaßen aktuellen Film "Midnight Express" (1978)

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