Freitag, 26. April 2024

Pro-palästinensische Studenten: "Anti-Semitisten"?

Vor allem in den USA, aber auch in Frankreich, Deutschland und anderswo, formieren sich Proteste gegen den israelischen Völkermord an den Palästinensern: an US-amerikanischen Universitäten gibt es Protest-Camps, und französische Studenten haben z.B. ihre "Elite-Schule" Science-Po besetzt. 

Jüdische Studenten "fühlen sich auf ihrem Campus bedroht" - das ist nicht schön, gilt aber wohl nur für radikal pro-zionistische und rechts-orthodoxe Juden, denn an den Protest-Camps beteiligen sich auch jüdische Studenten: im Protest-Camp der Stanford-Uni (Kalifornien) wurde gestern z.B. der Beginn des jüdischen "Pessah"-Festes (Gedenken der mythischen Flucht aus Ägypten durch das von Jehova "geteilte" Rote Meer unter Führung von Moses) gefeiert... (vgl. in Deutschland die Israel-kritische "Jüdische Stimme für den Frieden in Nahost"...)

Nichtsdestotrotz wurden an mehreren allzu duldsamen Unis brutale Bullen-Aktionen gegen die "pro-palästinensischen" Studenten durchgeführt und hunderte von ihnen verhaftet, nachdem zwei Uni-Direktorinnen entlassen worden waren, die sich geweigert hatten, gegen Protest-Camps vorzugehen: der wahre Grund ist natürlich die Niederschlagung von Kritik an der US-Politik der gnadenlosen Unterstützung Israels als Haupt-US-Militär-Basis im Nahen Osten, die auch militant von der US-jüdischen Lobby gefordert und unterstützt wird.

Dabei sind, wie man aktuell sieht, der radikal-imperialistische Zionismus der rechten Netanjahu-Koalition und die fundamental-jüdische Orthodoxie (z.B. terroristische "Siedler") nicht weniger überlebt, abergläubisch, inhuman und gefährlich, als der militant-islamistische oder der radikal-christliche Fundamentalismus von (v.a. US-)Evangelikalen (oder auch Papisten) und anderen kapitalistischen Sekten ("Scientology", "Mormonen", "Mun", usw.) - und diese Feststellung ist nicht "anti-semitistisch", sondern anti-imperialistisch.

Die Verurteilung der Völkermorde an den amerikanischen Indigenen, den Armeniern oder den ruandischen Tutsi nennt man schließlich auch nicht "Anti-US-Amerikanismus", "Anti-Türkismus" oder "Anti-Hutuismus", sondern eine völkerrechtlich und humanitär notwendige Anerkennung von Tatsachen - selbst wenn die Täter die Nachkommen der Überlebenden eines älteren Völkermords sind...

Das sogenannte (durch 2000 Jahre Diaspora eigentlich genauso "irreal", wie der Anti-Semitismus, gewordene) Bibel-"Judentum" ist in einer säkularen Welt nur noch ein "historisches" Kuriosum, genauso wie der imperialistische "Islam" und das kolonial-missionarische "Christentum": seit der "Französischen Revolution" und dem Untergang des osmanischen "Kalifats" sind die monotheistischen Religionen doch nur noch abgenutztes "Opium des Volks", und die älteste, aus der die beiden anderen hervorgegangen sind, ist die musealste von allen und hat, wie diese, eben wegen ihrer imperial-propagandistischen "Opium"-Funktion weniger Anspruch auf Schutz als "Kultur-Erbe der Menschheit", als der germanische "Troll"- und "Elfen"-Glaube in Island, der keltische "Hexen"-Glaube in Britannien, der magische "Ahnen"- und "Zauber"-Glaube in Afrika und in der Karibik, der universelle "Traumzeit"-Glaube in Australien, der animistische "Geister"-Glaube sibirischer oder amazonischer Schamanen oder der buddhistische "Nirvana"-Glaube in Ost-Asien.

Die Ghetto-, Pogrom- und Holocaust-Erfahrungen der Großeltern und sonstigen Vorfahren der "Juden" rechtfertigen nunmal genauso wenig ihre heutigen imperial-faschistischen Methoden, wie die dreimalige "Teilung"  Polens dessen heutigen erz-katholischen Nationalismus, während das östliche Drittel des Landes aus orthodox-christlichen "Weiß"-Russen und das westliche Viertel zum Teil nach wie vor aus schlesischen ex-Deutschen besteht...

Und man mag von dem "philosophischen" Populisten Precht halten, was man mag (ich mag seine Bücher nicht), aber auch den noch zum "Anti-Semitisten" aufzubauschen, um die Waffen-Lieferungen an Israel zu rechtfertigen, ist ja wohl ein Witz, wo die herrschenden Medien und Polit-Kasper ständig die Nazi-Verbrechen "relativieren", indem sie jeden NATO-feindlichen Präsidenten als "neuen Hitler" bezeichnen.

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