Der Präsident von Botswana will laut "Bild-Zeitung" Deutschland 20.000 Elefanten schenken, falls sie trotz des schlechten Wetters in freier deutscher Wildbahn leben dürfen - das ist seine Antwort auf das "grüne" Import-Verbot von "afrikanischen Jagd-Trophäen", die neben Diamanten ein wichtiger Wirtschafts-Zweig des armen Botswana sind. (Ein entsprechendes britisches Trophäen-Verbot hat Präsident Masisi mit einem Angebot von "10.000 Elefanten für den Hyde Park" gekontert.)
Durch effektive Bekämpfung der Wilderei ist nämlich die Zahl der wilden Elefanten in Botswana seit 1980 von 50.000 auf heute 130.000 (ein Drittel des gesamt-afrikanischen Bestands, der bereits teils nach Namibia und Mosambik "exportiert" wird) angestiegen und muß durch Bejagung reguliert werden, da die Elefanten Menschen und Dörfer angreifen und Felder verwüsten - vor allem in Botswana und Namibia ist inzwischen die Wilderei durch regulierte weitgehend "ethische Bejagung" ersetzt, wogegen z.B. das beliebte "Foto-Safari-Land" Kenia mit seinem Verbot von "Trophäen-Jagd" seit 1977 rund 60% seiner Wildtiere durch Wilderei und Lebensraum-Vernichtung verloren hat...
Nichtsdestotrotz beklagen Tierschützer aus den ex-kolonialistischen Ländern, deren betuchte "Großwild-Jäger" das Abschlachten und den Elfenbein-Handel begonnen hatten, daß es um 1900 noch rund 10 Millionen Elefanten in Afrika gab, die bis 1970 auf 1 Million und bis 1980 auf 300.000 dezimiert waren und sich nun langsam "erholen"...
Die Europäer haben leicht reden: sie haben seit der Steinzeit die Mammuts, die Raubkatzen, die Wisente (und in Nord-Amerika zuletzt noch die Bisons), die Wildpferde, die Bären, die Wölfe und die großen Greifvögel zugunsten ihrer Landwirtschaft ausgerottet und mußten bloß die Ernte-Verheerungen der zum Jagd-Vergnügen des Adels gehegten Rehe, Hirsche und Wildschweine ertragen, die sie bei Strafe selbst nicht jagen durften - von den "primitiven" Afrikanern erwartet die in Natur-"befreiten" Exklaven hausende verspätete Naturschutz-"Intelligentsia" dagegen, sich mit "steinzeitlichen" Verhältnissen zu arrangieren: also z.B. mit der Gefahr von Elefanten-Angriffen, und nicht nur mit Mehl-Motten in der Küche und sieben scheuen illegal aus Polen eingewanderten Wölfen in Brandenburg und einem einzelnen "unberechenbaren" Bären in den bayrisch-österreichischen Alpen...
Aber Masisi bietet mit seinem "Geschenk" den arroganten ex-Kolonialisten nicht nur archaische Alltags-Erfahrung an (siehe J. Zerzan: "Future Primitive", 1994), sondern weist auch darauf hin, daß den "grünen" Kapitalististen die afrikanischen Tiere wichtiger sind, als die sich leider ebenso vermehrenden afrikanischen Menschen - schon in Orwell´s "1984" war Afrika nur noch der "Ground Zero" für die rituellen Kriege der beiden Weltmacht-Blöcke (vgl. den brillianten spät-kapitalistischen Comic "Stratos" von M. Prado, wo Afrika ein "Steinzeit-Abenteuer-Disneyland" ist, sowie dessen Parodie auf "Jurassic Park" im "Alltäglichen Wahn II)...)
P.S. Ich bin weder für die Ausrottung der wirklich beeindruckenden und vermutlich "intelligenten" Elefanten oder der weniger beachteten, aber noch gefährlicheren Nilpferde (sondern für eine ökologisch gesunde Arten-Vielfalt), noch für eine auch auf traditioneller Verblendung beruhende "Bevölkerungs-Explosion" in der "3. Welt" (sondern für eine Revision des kapitalistischen Systems, das die ökologische Katastrophe, die Über-Bevölkerung der Entrechteten und deren Flucht-Ursachen erzeugt hat) - also für Ausrottung der mono-theistischen Religionen, für "Pille", Recht auf Abtreibung und soziale Absicherung, die Frauen nicht zwingt, 10 oder 15 Kinder zu gebären, damit wenigstens 3 oder5 Überlebende sie und ihren Mann im Alter versorgen - was der globale Kapitalismus der Mehrheit der Menschen, dem Sub-Proletariat der "3. Welt", nach wie vor zumutet.
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