Simo Häyhä (1905-2002) war ein finnischer Bauer und Soldat, der im "Winterkrieg" Finnlands gegen die Sowjetunion (1939/40) als "Sniper" innerhalb von 100 Tagen mit einem Scharfschützen-Repetier-Gewehr (ohne Visier) nachweislich über 500 sowjetische Soldaten erschoß, und dazu vermutlich noch über 200 mit einer Maschinen-Pistole: die Russen nannten ihn den "Weißen Tod"... Für diesen "Welt-Rekord" wurde er von Marschall Mannerheim, dem mit deutscher Hilfe rechts-nationalistischen Sieger des finnischen "Bürgerkriegs" von 1918, aus dem Stand zum Leutnant befördert und mit dem "Orden des Friedenskreuzes" 1., 2., 3. und 4. Klasse behängt.
Die Frage, ob er es bereue, so viele Menschen getötet zu haben, beantwortete er mit „Ich tat, was mir aufgetragen wurde, so gut ich es konnte. Es gäbe kein Finnland, hätte dies nicht jeder andere ebenso getan.“ (Wikipedia)
Doch der Fluch der bösen Tat wollte es, daß er am 6. März 1940, eine Woche vor dem finnisch-sowjetischen Friedens-Vertrag, von einem sowjetischen Scharfschützen ins Gesicht getroffen wurde: mit deformierter linker Gesichtshälfte lebte er fortan unverheiratet und kinderlos noch über 60 Jahre lang als Elch-Jäger und Hunde-Züchter im finnisch-russischen Grenzland.
Na prima: das ist der Krieg und das sind seine "Helden", gestern wie heute - Soldaten sind Mörder !
Und das nationalistische Finnland ist wieder "bereit", diesmal mit der NATO, statt mit den Preußen oder mit den Nazis...
Es fragt sich natürlich, ob man auf einen militärischen Angriff (wie z.B. den der Sowjets auf Finnland oder den der Ukro-Milizen auf die Donbass-Autonomisten seit 2014) rein pazifistisch reagieren kann... Hätte man die spanische Republik nicht mit Gewalt gegen den Militär-Putsch Francos verteidigen sollen? Wäre das "Dritte Reich" durch friedlichen zivilen Ungehorsam gescheitert? Und was wäre so schlimm gewesen, wenn Finnland eine autonome Region des Königreichs Schweden oder (später) des Russischen Reichs geblieben wäre (in beiden Fällen waren die finnische Kultur und Sprache weniger bedroht, als jetzt durch die "Globalisierung")?
Über die Abgründe des bürgerlichen Tötungs-Wahns muß man nichtmal Theweleits ausufernde "Männer-Phantasien" (von 1977/78) lesen, sondern nur nochmal Victor Hugo´s kenntnisreichen letzten Roman "1793" (von 1874) über den Bürgerkrieg nach der "Französischen Revolution" - eine Art Anti-"Lederstrumpf" Frankreichs: es ist nicht alles so, wie es die Sieger-Geschichts-Schreibung darstellt...
Finnland ist seit seiner Unabhängigkeit 1917 und dem "Bürgerkrieg" 1918 so politisch gespalten, wie die Ukraine seit dem 2. Weltkrieg, und der "Winterkrieg" war ein Propaganda-Mittel, die "Nation" wieder zur Not-Gemeinschaft zu "vereinen" - ideologisch gelang das auch, aber militärisch gegen die überlegenen Sowjets nur unter erheblichen Gebiets-Verlusten: ähnlich wird der "Ukraine-Krieg" enden.
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