Sonntag, 10. März 2024

5 Palästinenser in Gaza von abgeworfenem US-Hilfs-Paket getötet - Fluch der Ökonomie

Diese wie Satire klingende, aber wohl wahre Meldung (ein Fallschirm hat sich nicht geöffnet) ist ein hübsches Sinnbild für die westliche Palästina-Israel-Politik: US-Regime und europäische Regimes beharren auf Unterstützung für und Waffen-Lieferungen an das israelische Regime (der grün-deutsche Stratege H-Beck hat grade erst wieder gesagt, Israel müsse "jetzt weitermachen"...) und "beklagen" gleichzeitig die "humanitären Folgen" (der größte Teil Gazas ist bereits zerbombt, mindestens drei Viertel der Bewohner leben in Flüchtlings-Unterkünften oder Zelten und ohne ausreichende Wasser-Versorgung, fast der gesamten 2-Millionen-Bevölkerung droht eine Hungersnot, weil das israelische Regime kaum Hilfs-Konvois durchläßt...) - da diese "Folgen" längst publik sind und weltweit zu unerwarteter Solidarität mit den Palästinensern geführt haben, sind die westlichen Regimes inzwischen bereit, neben der Waffen-Hilfe für den israelischen Völkermord an den Palästinensern, demonstrativ einen Haufen Geld in "humanitäre Hilfe" für die Überlebenden (besagte manchmal tödliche Luft-Abwürfe und eine geplante "See-Brücke") zu stecken und ansonsten das israelische Militär freundlichst zur "Rücksichtnahme" auf Zivilisten zu "mahnen"... 

Allerdings nicht, ohne jede Solidarität mit den Palästinensern als "Anti-Semitismus" zu brandmarken und das brutale Vorgehen der Israelis mit dem Holocaust-Trauma eines Teils ihrer Vorfahren zu "rechtfertigen", und den "Hamas"-Angriff vom 7.10.2023 als "un-provozierten Terror" zu verurteilen - als hätten die Palästinenser nicht das Nakba-Trauma der Massen-Vertreibung durch militante Juden und ab 1948 durch den künstlichen Staat Israel, sowie das Unterdrückungs-Trauma durch Jahrzehnte-lange schikanöse Besatzung von Westjordan und Gaza durch israelisches Militär und fundamentalistische "Siedler" seit dem "Sechs-Tage-Krieg" von 1967, abgesehen vom Nicht-Anerkennungs-Trauma (erst ab 1974 wurde von einem "palästinensischen Volk" gesprochen, dem zudem das alt-testamentarische Stigma der "Philister" anhängt), und von Flüchtlings-Traumata nach Massakern in Lagern in Jordanien und im Libanon...

Der islamistische "Nationalismus" der Palästinenser mag "un-sympathisch" sein, zumal er immer brutal und trotzdem erfolglos war - der militante pseudo-"jüdische" Israels ist es aber ebenso, wie alle blutrünstigen "Nationalismen" des Post-Kolonialismus, die der europäische Imperialismus hinterlassen hat: daher spätestens seit 1968 für letztere die Unterstützung der westlichen Linken ("Ho-Ho-Ho Tschi Minh!" usw.) - außer im Fall Israels handelt es sich nämlich immer um indigene, also alt-eingesessene und kolonial unterdrückte Völker oder Pseudo-"Völker", wie absurd uns deren alte Fehden (Ruanda, Myanmar, Guatemala, Sri Lanka, Süd-Sudan, Indonesien usw.) auch vorkommen mögen: die groteske "Erb-Feindschaft" zwischen Deutschland und Frankreich bis 1945 können heutige Historiker auch nur noch als "Hysterie" erklären...

Überhaupt dient der gewaltsame Export westlicher "Stimmzettel-Demokratie" (Scholl-Latour) und von angeblichem "Pluralismus" (der sich zur Ablenkung von wahren Problemen hauptsächlich auf modische sexuelle Des-Orientierungen bezieht) hauptsächlich der globalen Wieder-Einführung der "klassischen ökonomischen Theorie", also des neo-"liberalen" Raubtier-Kapitalismus á la Adams und Ricardo, und der Leugnung von "Gesellschaft" und allem "Sozialen" á la Thatcher und Reagan, als hätte es nie eine "Aufklärung", geschweigedenn eine Arbeiter-Bewegung gegeben... (schon der englische Maler und Theoretiker J. Ruskin, 1819-1900, hatte erkannt: "Unter allen Verirrungen des menschlichen Geistes ist vielleicht die seltsamste, sicherlich aber die entehrendste die angebliche Wissenschaft der Nationalökonomie.")

Naja: die kapitalistische Plutokratie manövriert schon am Rand des Abgrunds, und das, was immer noch Lamm-fromm volkt, wird irgendwann unverdient mit dem Erbe des Scheiß-Systems beehrt werden... Leider werden die Gläubigen der kapitalistischen "Globalisierung" dann völlig unvorbereitet sein, wie heute schon abzusehen ist: die bereits ablaufende Umwelt-Katastrophe bringt niemanden zum Einlenken (weder die verwöhnten Konsumenten, noch die von Industrialisierung, Chemie und Subventionen verwöhnten "Landwirte", besser gesagt: Agrar-Unternehmer, geschweigedenn die Konzern-Multis und Bankster), und die Unterordnung der "Politik der Mitte" unter den Militär- und Finanz-industriellen Komplex treibt bloß verwirrtes Volk in die heuchlerischen "völkischen" Arme von rechts-"nationalistischen" Kapitalisten ("AfD" in Deutschland, "RN" in Frankreich, "FPÖ" in Österreich "Fratelli" in Italien, Wilders in Holland, Trump in den USA, das gleiche in Griechenland, Spanien, Skandinavien, Finnland,  Osteuropa, und jetzt sogar in Portugal...).

Wahrscheinlich ist das Modell der Zukunft HAITI, falls nicht noch ein "futurologischer Kongreß" á la Stanislaw Lem mittels Drogen oder "KI" die Macht übernimmt - siehe den genialen visionären Comic "Stratos" von M.A. Prado (1990) über das drohende Erbe des Kapitalismus...

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