Dienstag, 11. Februar 2025

Wahl-Krampf: "Es geht um die Wirtschaft, du Dummkopf !"

Mit diesem Slogan seines Wahlkampf-Managers ("It´s the economy, stupid !") gewann 1992 Clinton die US-Wahl gegen Bush senior - damals fiel keinem auf, daß das schon Marx bemerkt hatte...

Aber natürlich meinte die Clinton-Kampagne nicht die Marxsche Kapitalismus-Analyse, sondern die simple oligarchische Botschaft: "Es geht ums Geld, du Depp !" - und diese Kampagne setzt (wie jeder Präsident vor ihm) jetzt der Milliardär Trump mit besonders ruppigen Cowboy-Methoden fort: wenn er damit Erfolg hat, wird das Resultat ähnlich dem des fatalen "Troika"-Krisen-Managements in Griechenland Erfahrungs-gemäß lauten: "Den USA geht es besser, aber den US-Bürgern nicht."

Denn die neo-feudale globale Herrschafts-Schicht glaubt nach wie vor an die primitive "klassische Wirtschafts-Theorie", daß der "Markt" alles regelt und das, was volkt, sich mit dessen Turbulenzen und "Krisen" abzufinden habe*: daß also die Menschen einer abstrakten "Wirtschaft" dienen müssen, und nicht die Wirtschaft den Menschen - dieses fast religiös-verklärte Mißverständnis mitsamt seinen imperialistischen und militaristischen Folgen gehört seltsamerweise un-widersprochen zu den Dogmen der angeblich "freiheitlich-demokratischen Grundordnung", obwohl es nichts absurderes gibt: jeder "abergläubische" Mythos irgendeines "Naturvolks" ist einleuchtender, als der Aberglaube an die "Rationalität" eines verselbständigten globalen Finanz-Regimes, das mindestens seit seiner "Deregulierung" in den 1970/80er-Jahren nur noch auf fiktiven "Werten" beruht: die Devisen- und "Derivate"-Spekulationen betragen ein viel-hundertfaches der materiellen Wirtschaft, und der astronomische "Reichtum" der neo-feudalen Finanz-Magnaten besteht nur aus spekulativen Aktien-Bewertungen - genau wie zuzeiten der berühmten "Tulpen-Spekulations-Blase" in Holland (1634-38), der "Dotcom-Blase" von 2000 oder der "Immobilien-Blase" von 2007/8.

Was "rationales Wirtschaften" bedeutet, weiß jeder gesunde Menschen-Verstand seit zig-tausenden von Jahren**, und der digitalisierte Termin-Handel oder die Kurs-Manipulationen an den Börsen haben damit null und nichts zu tun - im Gegenteil zerstören sie menschliches Wirtschaften, das sich ganz einfach beschreiben ließe, wenn man nicht den früh-kapitalistischen Ideologen A. Smith, T. Malthus, D. Ricardo und C. Darwin folgen würde (ich bin kein "Kreationist", aber erst recht kein "Darwinist" im neo-liberalen Sinn á la Dawkins...).

"Wirtschafts-Wissenschaften" sind keine Wissenschaft, sondern Ideologie.
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* siehe z.B. die "Rougon-Macquart"-Romane von E. Zola, v.a. "Die Beute" (1871), "Der Bauch von Paris" (1873), "Die Erde" (1887) und "Das Geld" (1891); J. Steinbeck: "Früchte des Zorns" (1939, alle in dt. Neuausgaben)
**  siehe z.B. W. Morris: "Kunde von Nirgendwo" (1890); E. Zola: "Arbeit" (1903); K. Hamsun: "Der Segen der Erde" (1917, Literatur-Nobel-Preis 1920, alle in dt. Neu-Ausgaben)

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