Donnerstag, 30. März 2023

Statt "7 Lampen der Architektur" nur noch 3

Die einst bekannten (inzwischen abfällig als "romantisch" abgelegten) "7 Lampen [=Prinzipien] der Architektur" des englischen Kunst-Kritikers und Theoretikers des "Gothic Revival" John Ruskin (1849) sind heutzutage auf banale 3 zusammen geschrumpft:
1. die pragmatisch-quadratisch-(oft garnicht so)praktische Infra-Struktur für Management, Logistik, Verwaltung und Consulting, die im Verbund mit ebensolchem mittelmäßigem Pseudo-Luxus-Housing für deren mobile Akteure ähnliche (diesmal inner-städtische) Dystopien produziert, wie das "Wirtschafts-Wunder" mit seinen gewerblichen und industriellen Stadtrand-Un-Orten und seinen Wohn-Silos, Handels-Baracken, Fastfood-Drive-ins, Billig-Hotels und Kiosk-Tankstellen an den Ausfall-Straßen in den 50er- bis 70er-Jahren...
2. die egomanischen Solitäre modischer Architekten-Stars ohne Bezug zum Ort der Errichtung (geschweigedenn zu menschlichem Empfinden), falls der Ort nicht sowieso zur städtischen Brache für solche Happenings oder Installationen umgewidmet ist...
3. die Disneylandisierung gewohnter Traditionen und Wohlfühl-Elemente in Video-überwachten "Fußgänger-Zonen" und Security-kontrollierten Shopping-Malls, die mal "Einkaufs-Zentrum" hießen - sowie "Behübschung" von Plattenbau-Siedlungen, oder für Zahlungs-Kräftigere Gated Communities mit Pseudo-"Dorf"-Kulisse...

(Die in gewissem Ausmaß variablen "Fertig-Häuser", bei denen ein paar "Ornamente" kein "Verbrechen" sind und die sich bevorzugt deutsch-stämmige Spät-Aussiedler aus der Ex-Sowjetunion und dem Balkan auf viel zu kleinen Grundstücken am Rand von Kleinstädten und Dörfern errichten lassen, sind eigentlich keine architektonische Kategorie, sondern "ja!"-Gehäuse, wie die "REWE"-Discount-Abteilung das nennen würde...)

Wie frustrierend ist es eigentlich heutzutage, "Architekt" zu sein? Nur häßliche und leblose rechte Winkel als Beitrag zum Wohl der "Shareholder"-Menschheit? Oder mal was Elliptisches (Lieblings-Themen "Kunst-Museum" und "Konzern-Campus") neben dem Slum, wenn man den Olymp erklommen hat? Und alles in infantilem "Basic English" vermarktet... "What a wonderful world!"

Montag, 27. März 2023

Moderne Mythen: der Siegeszug des "Rationalismus"

Im hämischen "Hohlspiegel" des "Spiegel"-Magazins stand vor paar Jahren mal der Faux-pas eines Provinz-Blattes: "Viele ungebildete US-Amerikaner glauben immer noch, daß sich die Erde um die Sonne dreht." - Eigentlich muß man zweimal nachdenken, um den Fehler zu bemerken, denn was sich um was dreht ist ohne eigene Anschauung oder Reflexion so ins "Trivial-Pursuit"-Wissen eingedrungen und zur "Normalität" geworden, daß einem die Umkehrung des kopernikanischen Weltbilds garnicht sofort auffällt - denn natürlich geht trotz Kopernikus für "bodenständige" Leute (die also "mit beiden Beinen auf der Erde stehen") nach wie vor "die Sonne auf" und dreht sich nicht "die Erde zur Sonne hin", und P. Sloterdijk hat schön bemerkt, daß die bahn-brechendste Erkenntnis der Neuzeit nicht war, daß sich die Erde um die Sonne bewegt, sondern daß sich das Kapital (bzw. der Risiko-Kredit) rund um die Erde bewegt.

Das gleiche gilt für die Kugel-Gestalt der Erde, die schon die alten Griechen annahmen und die Scholaren und auch Päpste das ganze Mittelalter hindurch postulierten, ohne daß es bis heute einen Einfluß auf das wahre und praktische Leben braver Bürger gehabt hätte - selbst nach der Welt-Umrundung von Magellan /Delcano (1519-22) dauerte es noch unzählige Generationen, bis die Kugel-Gestalt der Erde als unzweifelbare und schließlich unspektakuläre "Allgemein-Bildung" etabliert war, ohne daß ein normaler Mensch sie jemals physisch hätte erfahren können, außer durch die "Science-Fiction"-Lektüre von Jules Verne´s "In 80 Tagen um die Welt" (selbst der gelangweilte Jet-Set, der sich eine "Weltreise" leisten kann, fliegt nur über endlos ebene Ozeane und ebensolche, wenn auch teils gekräuselte, Kontinente... Einzig für Börsen-Raubritter ist die Erde eine unbegrenzte Kugel-Oberfläche für weltweit digitalisierte Spekulation in Echtzeit...) Aber genau wie Tycho Brahe (1546-1601) vollkommen logisch gegen Kopernikus ein terra-zentrisches "Sonnensystem" mit komplizierten Epi-Zyklen berechnete, kann die heutige "Flat Earth Society" (https://theflatearthsociety.org) alle Kugel-Phänomene mathematisch korrekt für eine Scheiben-Erde erklären, und auch eine umgestülpte Welt im Innern einer Kugel ist mathematisch nicht unmöglich (siehe z.B. Hohlwelttheorie: Das Äußerste nach Innen gewendet - Spektrum der Wissenschaft und dortige Links) - Und daß ein "down-under"-Teil der Menschheit (wie die Spikes auf dem "Corona"-Virus´) mit dem Kopf nach unten an der Erde hängt, mag sich eigentlich niemand wirklich vorstellen, obwohl schon Schopenhauer theoretisch schwindelfrei (aber ohne eigene Reise-Erfahrung) und ganz "aufgeklärt" bemerkte, daß auf der Erdkugel eben genauso "überall oben" sei, wie "im Leben immer Gegenwart"...

Das gleiche gilt auch für die arg beweis-arme Darwinsche "Evolutions-Theorie", die schon mehrfach durch wissenschaftliche Erkenntnisse relativiert oder sogar teils widerlegt wurde: nichtsdestotrotz ist sie längst im bildungs-bürgerlichen Kanon dermaßen verankert, daß ihre "Leugnung" (nicht nur durch religiöse Fundamentalisten, sondern auch durch Wissenschaftler) ein Sakrileg ist - im Gefolge ist auch die "Leugnung" der allmächtigen Genetik ein Sakrileg, obwohl der DNS-Fundamentalismus das biologische Leben keineswegs erklären kann, ganz abgesehen davon, daß schon allein seine relativ primitiven "rationalen" Theoreme (seit dem "zentralen Dogma" von F. Crick, 1958) jede menschliche Vorstellungskraft übersteigen...

Das gleiche gilt für die "Relativitäts-Theorie", die jenseits des normalen Menschen-Verstands die "Zeit" als vierte ("Raum-Zeit"-)Dimension und Masse und Energie als austauschbare Werte annimmt, ganz zu schweigen von der "Quanten-Theorie", die aufgrund mathematischer Berechnungen von einem 10- oder 11-dimensionalen Universum oder gleich von "Multiversen" ausgeht... Vielleicht werden auch diese Abstrusitäten jenseits aller sinnlicher Erfahrung wegen ihrer "mathematischen Evidenz" bald zum Kanon des "aufgeklärten Wissens", den ein konformer Bürger besser nicht "leugnen" sollte...

Es fragt sich bloß erstens, ob diese Exzesse von pythagoräischer Zahlen-Mystik, post-euklidischer Mathematik, existenzialistischem Materialismus und biochemischer Kompostiererei (vgl. "Soylent Green", Film von R. Fleischer, 1973) wirklich eine "Wahrheit" sind, oder nur "rationale" Mythen, und zweitens, ob solche abstrakte "Wahrheiten" den Menschen und die Menschheit weiterbringen: das Problem mit den US-"Kreationisten" ist ja nicht, daß sie "Darwin" und die Paläontologie leugnen, sondern daß sie ganz diesseitig und aktuell faschistoide, rassistische, militante und angeblich "auserwählte" Sekten bilden - die "Traumzeit" der australischen Aborigines und die mehr oder weniger "netten" Mythen anderer Indigener werden dagegen schließlich gleichzeitig folkloristisch romantisiert und kommerziell ausgebeutet. (Könnte man nicht auch die "White-Supremacy-Evangelisten" der USA als kostümierte Square-Dance-Clowns nach dem Muster der Indianer-Pow-Wows oder der Amish-"Erlebnis-Farms" vermarkten? Wem schadet´s schließlich, wenn ein paar Spaßvögel glauben, ein "Gott" habe ihren Urahnen vor 6000 Jahren aus einem Klumpen Lehm erschaffen? Sie gehören eigentlich zum "UNESCO-Kulturerbe", wie der Papst, die orthodoxen Juden, die Mullahs, der Dalai Lama, Karl der Große, Winnetou und die Paläontologie... Und wem oder was nützt es, an die Dinosaurier, den Archeopterix, die Kontinental-Drift, das "Higgs-Teilchen" und den Ur-Knall zu glauben, statt an die "unbefleckte Empfängnis", an "Elfen" oder an die "Heinzel-Männchen", an "Telepathie" oder an die "Große Schildkröte"?)

Das gleiche gilt erst recht für den Kapitalismus und die "freie Markt-Wirtschaft", die in der Sieger-Geschichts-Schreibung wie ein ehernes Natur-Gesetz dastehen und sich am (bisherigen und angeblichen) "Ende der Geschichte" natürlich weltweit durchgesetzt haben - man fragt nicht mehr: "Was wäre jetzt gut oder richtig?", sondern man googlt zuerst automatisch: "Was würde das kosten?" - diese Frage hat sich im kollektiven Bewußtsein inzwischen lächerlicher-weise als "existenzielle" etabliert...  Der angeblich "ent-mythisierende" Rationalismus schafft im Grund nur neue Mythen: den "Wissenschafts"-Glauben, den "Fortschritts"-Glauben, den "Markt"- und "Geld"-Glauben, den "Wachstums"-Glauben und den "Informations"-Glauben.

Die Menschen folgen den immer bodenloseren Erzählungen der sogenannten "Aufklärung" bedingungslos, erfahrungslos und eigentlich verständnislos (was ist eigentlich "W-LAN", ihr "Facebooker"?) im Herden-Trieb: den "Urknall" von vor 4 (?) Milliarden Jahren zu bezweifeln, macht einen genauso zum Mainstream-Häretiker und "Verschwörungs-Theoretiker", wie den "arabischen Neuknall" von "9/11" zu bezweifeln: es gibt nicht nur im Vatikan, in Rußland, China, Nordkorea, in der Ukraine und im Iran einen dogmatischen Kanon, dem die Untertanen zu folgen haben, wenn sie nicht den Genuß der Untertanen-Bonbons (auf schwäbisch:"Gutsle") verlieren wollen...

"Ha! Ha! said the clown,
Has the King lost his crown?
Is the night being tight on romance?
Ha! Ha! said the clown,
Is it bringing you down
That you´ve lost your chance?"
(Manfred Mann´s Earth Band,1968)

Sonntag, 26. März 2023

Volksentscheid in Berlin gescheitert

(vgl. meinen Eintrag vom 22.2.2023)
Wieso ist der Berliner "Volksentscheid über Klima-Neutralität bis 2030 (statt bis 2045)" gescheitert?
(In sieben Jahren hätte man ja wohl mal paar "Weichen stellen" können...)
Dafür gibt´s keine "vernünftige" Erklärung angesichts der Weltlage und der entsprechenden Verpflichtung von bereits über 100 Groß-Städten - außer Volks-Übermüdung wegen der sinnlosen Zeit-Umstellung am Abstimmungs-Tag, oder Unglauben an die Wirksamkeit eines "Volksentscheids" (trotz erfolgreicher Re-Kommunalisierung des Berliner Wassers und des "Tempelhofer Felds"), oder Volks-Wagen-Panik wegen der "Tagesschau"-Berichte über die zukünftige Schließung maroder Autobahn-Brücken und über das mögliche "Aus" für Verbrennungs-Motoren - oder seniler bzw. jung-unbedarfter "Nach mir die Sintflut"-Mentalität...

Eigentlich hätte eine "demokratische" und dem "Volkswohl" verpflichtete Verwaltung und "Politik" auch ohne "Volksentscheid" von selbst darauf kommen müssen, daß "Klima-Neutralität" das Gebot der Stunde ist, statt sich dauernd auf kapitalistische und bürokratische "Sachzwänge" heraus zu reden - aber so wird alles wieder seinen defätistischen Gang bis zum letzten Tropfen aus dem Wasserhahn gehen... (In West-Frankreich gibt´s bereits den ersten mittel-europäischen Wasser-Krieg...)

"Macht´s gut, und danke für den Fisch!" (Douglas Adams, Band 4 der Trilogie "Per Anhalter durch die Galaxis",1985)

Hätten wir heute in einem "napoleonischen Europa" überall Fascho-Flics, wie in Frankreich?

Ausgerechnet die Länder mit (früh-)bürgerlichen "Revolutionen" (England, USA und Frankreich) haben heute die faschistoidesten Cops bzw. Flics - aus den USA seit langem bekannt, aus England seit neustem wieder, und aus Frankreich durch immer neue Nachrichten: das brutale Vorgehen gegen die "Gelbwesten", gegen die Renten-"Reform"-Gegner, und jetzt gegen die Bauern-Proteste in West-Frankreich (der erste mitteleuropäische Wasser-Krieg)...

Was für Charaktere stecken hinter den schwarzen Klon-Krieger-Vermummungen, die nicht nur (wie allgemein "üblich") mit Schlagstöcken und Tränengas, sondern auch mit explosiven Blend-Granaten und "Gummi"-Geschossen gegen ihr eigenes "Volk" vorgehen, wenn es sich (ob mit oder ohne "Genehmigung", aber immer mit Grund) im angeblich "öffentlichen" Raum zusammen rottet? "Tut mir leid, daß ich dir ein Auge ausgeschossen habe, aber ich folge nur meinen Befehlen" ist jedenfalls das Nazi-Argument... (Vor 1 oder 2 Jahren gab es ein "Arte"-Doku über rechts-radikale "Corps-Geist"-Zwänge bei französischen Gendarmen... siehe auch: Unsere Doktrin - Film in voller Länge | ARTE über die Ausbildung bei der "CRS", der berüchtigten französischen "Bereitschafts-Polizei")

Auch wenn man die offenbar gradezu "genießerische" Barbarei der staatlichen Schläger-Trupps nicht verstehen kann, zeigt das doch zumindest, daß es in einer kapitalistischen Gesellschaft (= einem imperialistischen Staat) kein "Volk" geben kann (vgl. meinen vorherigen Eintrag) - zumindest kein solidarisches und "Gesellschafts"-fähiges (wie man natürlich auch weltweit an allen anderen Staaten, auch in Europa und nicht zuletzt in Israel, sieht - und "post-koloniales Trauma" ist auch keine Entschuldigung für Polizei-Staaten und Despotien, wie in Afrika, Latein-Amerika, den islamischen Diktaturen im nahen bis fernen Osten und in den post-sowjetischen Staaten).

In kapitalistischen "Wettbewerbs"- bzw. "Konkurrenz"-Systemen wird es immer willige Söldner geben, die im Dienst und (Niedrig-)Lohn der Plutokraten ihre Mitmenschen unterdrücken: solche Dienstbarkeit wird einem ja seit den Römern schon von Kindesbeinen an als "ehrenwert" eingetrichtert... Es ist nur die militante "McFit"-Version des Wissenschaftlers, der gegen gutes Gehalt für einen transnationalen Ausbeutungs-Konzern "forscht".

Gewohnheitsmäßige Cops /Flics /Bullen (also untertänigst und straflos Zuschlagende) wird man nach der Abschaffung des Kapitalismus wohl in Umerziehungs-Lager stecken müssen, um sie "Gesellschafts"-fähig zu machen.

Ein "napoleonisches Europa" hätte natürlich an verschiedenen historischen Scheide-Punkten den richtigen oder den falschen Weg einschlagen können: in einem der schlechteren Fälle wäre es bei der neo-feudalen EU von heute gelandet.

Make Capitalism History !

Samstag, 25. März 2023

Wär´s "uns" unter Napoleon schlechter gegangen?

Im "Rheinbund" der westdeutschen Staaten von Napoleons Gnaden und im "Königreich Westfalen" unter seinem Bruder Jerome Bonaparte ging´s den Leuten jedenfalls erstmal besser: endlich gab es Hoffnung auf Reformen im von den Reaktionärs-Cliquen Habsburg (Österreich) und Hohenzollern (Preußen) dominierten "Reich"... Immerhin ging Napoleons Herrschaft aus dem Verteidigungs-Kampf der "französischen Revolution" gegen die Angriffe der feudalen Konter-Revolutionäre hervor... Vermutlich wären Europa auch die späteren (hauptsächlich österreichischen und preußischen) Kriege des 19. und 20. Jahrhunderts (nicht nur gegen Napoleon III.) erspart geblieben, wenn überall der zivile "Code Napoleon" gegolten hätte - und wenn die reaktionäre "Reichs"-Plutokratie es nicht geschafft hätte, das dämliche Volk gegen sein eigenes Interesse zum "nationalen Freiheitskrieg" gegen Frankreich aufzuhetzen und nach dem Sieg über Napoleon zu frohlocken: "Freiheit? Ja, aber natürlich die der alten `adligen´ Oligarchen, was dachtet ihr denn!", wie es dann der Ober-Reaktionär, der österreichische "Kissinger" Metternich beim "Wiener Kongreß", diesem Meilenstein verfehlter historischer Entwicklung, durchsetzte - und das dämliche Volk feierte die "Befreiung von Napoleon" zusammen mit seinen alt-neuen Unterdrückern...

Diese waren "immerhin" pro forma "Deutsche" (bzw. Inzucht-Abkömmlinge der inter-europäisch verschwägerten Milliardärs-Dynastien, die z.B. den "deutschen" Wilhelm II. zum Neffen der "englischen" Königin und zum Vetter des "russischen" Zaren machte - auch der nicht-"adlige" Napoleon verheiratete seine Verwandten schlauer- und altmodischer-weise mit den Fürsten besetzter Länder und Reiche...), aber was wäre für einen deutschen Bauern, Handwerker, Angestellten oder Arbeiter eigentlich schlimm daran gewesen, einen "Franzosen" (bzw. Korsen) als Staats-Oberhaupt zu haben, zumal der nicht schlimmer, sondern eher besser als die bisherigen Despoten gewesen wäre?

Garnix wär daran schlimm gewesen, außer daß es "nationale" Wahn-Vorstellungen beleidigt hätte... Die "Nation" (oder ein angebliches "Volk" innerhalb imperialistischer Grenzen - und alle Grenzen sind imperialistisch) ist eine von den Herrschenden benutzte Fiktion - in den letzten 500 Jahren sind alle auf Sprache und Kultur beruhenden Gemeinschaften ("Stämme" oder "Völker" im Sinn der Ethnologie, auch in Europa) zerstört, marginalisiert und/oder in eine "Nation" assimiliert worden: heutiger "Nationalismus" ist nichts weiter, als ein instrumentalisierbarer Herrschafts-Mythos. Merke den alten Spruch: "Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern [="Nationen"], sondern zwischen Oben und Unten!"

Peter Sloterdijk schrieb in seinem sehr lesenswerten "Im Weltinnenraum des Kapitals" (2005, Ausg. 2006, S.185):
Vielleicht wird es die "freien Völker" - von denen das 19. Jahrhundert redete, ohne zu begreifen, daß es damit den modernen Obsessions-Kollektiven, den opfer-fordernden Vaterländern, zur Entstehung verhalf - überhaupt erst geben als Assoziation von Menschen, die sich angesichts einer real universalisierten Gleichgültigkeit auf eine bisher noch nie gesehene, nur von Ekklesien und Akademien vage antizipierte Weise neu verbünden.

Nagut, "vage antizipierende Ekklesien und Akademien" sind Wichtigtuer-Smalltalk, aber die "opfer-fordernden Vaterländer" sind traurige Realität.

(Parallelen zur Annektion der DDR und zum Ukro-Nationalismus sind rein zufällig, wie die gesamte Geschichte seit dem "Wiener Kongreß")

Mittwoch, 22. März 2023

We don´t need no education - it´s just another brick in THE WALL !

Roger Waters war der gefeierte Untermaler der "Perestroika", der "Wende" und der "Öffnung des eisernen Vorhangs", weil das von ihm konzipierte "Pink-Floyd"-Album "The Wall" (1979) so hübsch zum Mauer-Fall (1989) und dem Ende des "Kalten Kriegs" paßte, obwohl es ursprünglich eher um ein psychologisches Nachkriegs-Trauma ging...
Trotz der einträglichen Kommerzialisierung von "The Wall" scheint Roger Waters aber nicht unter Mainstream-Verblödung zu leiden: im Gegensatz zu "neutral" philanthropischen Kollegen (wie "Bono" & Co.) erkennt und benennt er die zunehmende Faschisierung des israelischen Staats (und hunderttausende gegen ihre Regierung demonstrierende Israelis können schließlich nicht irren !), sowie die Verantwortung von USA/NATO für den Ukraine-Konflikt - daraufhin passiert im "freien Westen", was eigentlich (abgesehen von "befreundeten" und "feindlichen" islamischen Despotien) nur in Rußland, China und Nordkorea passieren dürfte: Waters wird zur persona non grata, man versucht (meist vergeblich) seine Auftritte zu verbieten, man diffamiert ihn (natürlich) als "Antisemitisten", "Pro-Russen", "Anti-Amerikaner" und sonstwie Durchgeknallten, als gefährliches Geschwür im Gehirn-gewaschenen und Staats-räsonnierten Volks-Körper - aiweiwei...

Leckt Fett, ihr Faschisten - Roger Waters hat´s kapiert und wäre der bessere UN-General-Sekretär, falls man in diesem Amt trotz eurer reaktionären Sabotage was bewirken könnte...

Neo-Nazis in der Ukraine ? Kaum zu glauben, aber...

... dieser Artikel zum 80. Jahrestag des Massakers von Chatyn (Weißrußland) durch die "SS"-Brigade Dirlewanger, in der viele Ukro-Faschisten "dienten" (22.03.2023: »Wir erinnern! Wir sind stolz!« (Tageszeitung junge Welt)), zeigt wieder mal, wie durchsetzt die Ukro-Armee von Neo-Nazis ist - und zwar mit höchstem Wissen bzw. Absicht...
Das ist keine "pro-russische Propaganda": das berüchtigte "Asow"-Bataillon (die Sado-Maso-"Helden von Mariupol") und die andern in die Armee integrierten Nazi-Milizen posieren bekanntlich gern ganz offen (und ohne daß sich jemand darüber aufregt) mit Hakenkreuz-Fahnen, "SS"-Runen, "Hitler-Gruß" und ähnlichem Schwachsinn, um zu beweisen, daß sie "für westliche Werte, Freiheit und Demokratie" kämpfen... Die Nazi-Vergangenheit vieler Ukrainer gehört offenbar zum "nationalen Kultur-Erbe", wie auch der Bandera-Kult zeigt...
Das geistig-moralisch offenbar auf dem Stand Dirlewangers stehen gebliebene "Asow"-Regiment hatte treuherzig verkündet, seit es Teil der regulären Armee sei, rekrutiere es keine ausgesprochenen Faschisten mehr - da waren Frau "Fuck the EU"-Nudelman, sowie die "Fuck Russia"-Herren Selenski, Steinmeier, Macron und Blair aber froh !
Schließlich haben alle fünf in ihren Ländern Erfahrung mit rassistischen, Linken- und Frauen-feindlichen und faschistoiden Gewalt-Tendenzen und Gesinnungs-Zirkeln bei ihren "Sicherheits-Kräften", ganz zu schweigen vom aktuellen Bericht über die völlig versaute Londoner Polizei...
Was unterscheidet übrigens das Vorgehen der französischen Bullen gegen Demonstranten von dem der russischen oder der Hongkonger Bullen? - Die russischen und chinesischen Bullen sind vielleicht wirklich nur kadaver-gehorsame Untertanen, und keine sadistischen Rechts-Radikalen, wie viele französische, britische und US-amerikanische Bullen...

Wenn die Ukraine ein nettes humanes aufstrebendes Land wäre (vielleicht wie Island, oder Bhutan, oder Vermont...), könnte man die ganze Aufregung verstehen, aber ein korruptes oligarchisches "Dritte-Welt"-Land mit rassistischem Nationalismus und militant nazistischem Bodensatz - also wirklich: nein danke ! Abgesehen davon, daß "Patriotismus" und "Nationalismus" nach imperialistischem 19. Jahrhundert stinken: wer "Ruhm der Ukraine und ihren Helden" sagt oder sogar schreit, braucht einen Psychiater !
(siehe Heinrich Manns "Untertan", 1914, und mein Lieblings-Zitat von Liebermann, 1934)

Dienstag, 21. März 2023

Demokratische Wahlen - ein Beispiel

Die SALOMONEN sind ein melanesischer "Dritte-Welt"-Insel-Staat östlich von Neuguinea mit knapp 700.000 Einwohnern in 9 Provinzen. Ein Teil der Inselgruppe gehörte ab 1886 zum "Deutschen Schutzgebiet Neuguinea" ("Bismarck-Archipel"), und ab 1893 waren die Inseln britisches "Protektorat". 1942 besetzten die Japaner den Archipel (US-"Schlacht um Guadalcanal" bis 1943) und nach dem 2. Weltkrieg war er wieder britisches "Protektorat". 1976 erhielten die Salomonen "innere Autonomie" und wurden 1978 ein unabhängiger Staat innerhalb des britischen "Commonwealth of Nations".

"Das Parlament des Landes orientiert sich am Westminster-Modell (Mehrparteiensystem). Es kandidieren jedoch prominente lokale Persönlichkeiten, weil es keine dominierende politische Gruppe oder eigentliche Parteipolitik gibt.
Es gibt immer neue Koalitionen, weil die Parlamentarier ständig wechseln. Aufgrund des Konflikts im Juni 2000 auf Guadalcanal stürzte die Regierung; der Konflikt wurde im Oktober 2000 mit einem Friedensvertrag beendet. Für Stabilität soll ein neues Staatssystem sorgen, das den Regionen größere Autonomie verleiht.
Die Parlamentswahl am 5. April 2006 ergab folgende Aufteilung der 50 Parlamentssitze:

  • National Party – 6,9 % (4 Sitze)
  • SIPRA – 6,3 % (4 Sitze)
  • PAP (People’s Alliance Party) – 6,3 % (3 Sitze)
  • Liberal – 5 % (2 Sitze)
  • Democratic – 4,9 % (3 Sitze)
  • SOCRED – 4,3 % (2 Sitze)
  • LAFARI – 2,8 % (2 Sitze)
  • andere – 60,3 % (30 Sitze)" (aus "Wikipedia", fette Hervorhebung von mir)

    Das sieht nach einem demokratischen Wahlergebnis aus, das nicht durch Partei-Gesumpfe verdorben ist (hierzulande andere: 0,8 %): es erinnert trotz der fatalen Christianisierung der Bevölkerung (ein Drittel Anglikaner, ein Drittel Evangelikale*, ein Fünftel Katholiken) an die archaische Loyalität, die charismatischen Personen in Stammes-Gesellschaften entgegengebracht wurde, zumindest solange sie vertrauenswürdig waren oder zu sein schienen - jedenfalls überzeugender, als die Partei-Listen-"Demokratie" nach US-/EU-Muster.
    ________________
    * absurderweise ist der China-orientierte Regierungs-Chef der Salomonen beim "Pacific Islands Forum" ein Herz und eine Seele mit dem west-orientierten Regierungs-Chef von Fidschi, weil beide "7-Tages-Adventisten" sind...

Dreck-Schleudern der Woche - wer´s glaubt, wird Zelig*

Der alters-verbohrte Welt-Ober-Militarist und NATO-Gockel JENS STOLTENBERG hält sich für berufen, den chinesischen Präsidenten davor zu "warnen, Rußland aufzurüsten" und damit "den  Krieg zu verlängern" (Verzeihung: natürlich "den illegalen russischen Angriffskrieg" - der schmutzige französische Algerien-Krieg gegen die Unabhängigkeits-Bewegung von 1956-62 durfte übrigens in Frankreich erst seit 1999 offiziell "Krieg" genannt werden: bis dahin hieß er "Befriedungs-Maßnahme"...) - während gleichzeitig die NATO-/EU-Länder verkündeten, der Ukraine weiter Geschütze und Munition zu liefern, was allerdings bis zu 12 Monate dauern könne: solange will der Westen also mindestens "den Krieg verlängern", und damit auch den seit 9 Jahren dauernden Krieg der Ukros gegen die Zivilisten des separatistischen Donbass...

Die junge, äußerst hübsche schwarz-gelockte und (solange sie ihr reaktionäres Mäulchen hält) gradezu legère Präsidentin der "konservativen" Regional-Regierung von Madrid ISABEL DIAZ AYUSO meint trotz aller Katastrophen (Hitzewellen, Dürren, Wassermangel, Waldbrände usw.) strunz-dumm: "Maßnahmen gegen den Klima-Wandel zu verlangen leugnet wissenschaftliche Erkenntnisse" (nämlich die Plattitüde, daß es in der Erd-Geschichte "schon immer" Klima-Änderungen gegeben hat, die leider zu massivem Arten-Sterben führten) und "so zu denken ist Kommunismus!" Stramm anti-kommunistisch wurden unter ihrer Regierung 20% aller Madrider Stadt-Bäume gefällt, und jetzt sollen nochmal 1000 linke Bäume für eine U-Bahn dran glauben... Die kommunistischen Umwelt-Plaketten für Autos wurden auch wieder abgeschafft... "Beauty knows no pain" (Zappa), und von der adretten italienischen Fascho-Melone würde Mario Barth erstmal auch nichts Schlimmeres denken, als von jeder andern Blondine...

Das puritanisch-neurotische US-ESTABLISHMENT erinnert mit seiner neusten Anti-Trump-Kampagne allzu sehr an die Clinton-"Oral-Office"-Affäre mit Monica, für deren Untersuchung mehr Geld ausgegeben wurde, als für die der WTC-Einstürze: daß Trump einem Porno-Häschen 130.000 $ Schweigegeld bzgl. seiner "Affäre" mit ihr gezahlt hat, soll, weil sonst nichts geht, als illegaler "Mißbrauch von Wahlkampf-Geldern" mit paar Jahren Knast geahndet werden: ach gottchen... DONALD TRUMP selbst, nicht minder bescheuert, twitterte, er werde "am nächsten Dienstag verhaftet", und forderte seine Fans genauso sinnfrei auf: "Protestiert, erobert unsere Nation zurück!" - als gäbe es auf der Welt (oder auch nur in den lächerlich verkommenen USA) keine echten Probleme...

Nachdem die "Silicon Valley Bank" durch Verstaatlichung vor der Pleite gerettet werden mußte, wurde die "in Schieflage geratene" zweitgrößte Bank der Schweiz, "Credit Suisse", zum gleichen Zweck von der größten schweizer Bank "UBS" mit Rückendeckung der Nationalbank aufgekauft... Nach diesen Beinahe-Katastrophen überschlugen sich die Heuchel-Orakel des Kapitalismus, US-Präsident BIDEN und IWF-Chefin LAGARDE mit Beschwichtigungs-Formeln: das System sei sicher, die Einlagen ebenfalls, und man könne zum "business as usual" zurückkehren - wer´s glaubt, wird Zelig*: dieses System schrammt mit seiner gnadenlosen Umverteilung von arm zu reich permanent an der Selbst-Zerstörung entlang und nutzt seine "Krisen" nur zu verschärfter Umverteilung...

*siehe den genialen Film "Zelig" von Woody Allen (1983) über ein menschliches Chamäleon

Montag, 20. März 2023

Baby Borne und der 5. französische "Parlamentarismus": Teeren & Federn !

"Baby Born" ist die Kinder-Puppe mit dem "Silicon Valley"-Chip, die pinkelt, wenn man oben was reinschüttet...
Elisabeth Borne ist die weißhaarige Mini-Rock-Trägerin (oder war das die englische Truss-Tuß? - Na, eine Soße...), die für das Macrönchen als "Premier-Ministerin" seine neo-liberalen Projekte durchboxen soll - z.B. die "Renten-Reform" gegen den Willen (und zum Nachteil) von 70 oder 80% der Franzosen...

Daß Frankreich Europa-weit das niedrigste Renten-Eintritts-Alter hat, heißt schließlich nicht, daß das keine Berechtigung hat und man dem neo-liberalen Mainstream folgen muß - zumal z.B. grade in England äußerst erfolgreich ein von der Universität Oxford weit angelegtes Experiment mit der 4-Tage-Woche bei vollem Lohn-Ausgleich in rund 100 Unternehmen läuft: auch das ist kein "unverdienter Luxus", sondern ein Zukunft-weisendes Projekt... (Die Unmilliarden an Kriegs-Subventionen für die Ukros und eigene Rüstung könnte man sowieso sinnvollerweise besser in humane Alters-Versorgung und Arbeitszeit-Verkürzung stecken, falls man so einen naiven Gedanken noch aussprechen darf.)

Nach wochenlangen Massen-Protesten, Streiks und General-Streiks hat die Plutokratie beschlossen, die "Reform" mittels des Notstands-"Artikels 49.3" zur Sicherheit ohne Abstimmung in der National-Versammlung durchzudrücken. Darauf wurden weitere Massen-Proteste und Streiks angekündigt und von den Rechten und den Linken jeweils ein Mißtrauens-Antrag gestellt.

Als Baby Borne vor der Abstimmung über den linken Antrag im Parlament das Wort ergriff, verließ die linke Fraktion demonstrativ den Saal, und Borne (die soeben mit Macron nach "Art. 49.3" das Parlament mißachtet hatte) kommentierte diesen Auszug dreisterweise als "Mißachtung des Parlaments": die Linke stelle "die Straße über das Parlament" (also eigentlich den Volks-Willen über die Plutokratie...)  - gegen solche unverschämte Arroganz der Herrschenden hilft eigentlich nur noch Teeren und Federn !

Der linke Mißtrauens-Antrag wurde im Parlament mithilfe der Rechts-Konservativen mit nur 9 Stimmen Mehrheit abgelehnt, und dem Antrag der Rechts-Nationalen wird es ähnlich gehen: das Parlament mißachtet die Mehrheit der Bevölkerung, die unter dem Macronschen neo-liberalen Umbau zu leiden hat - so wird ein Schuh draus.

Nicht daß das erst in der "5. Republik" erfunden worden wäre, oder in den übrigen europäischen "Demokratien" nicht auch Alltag wäre - aber derart unverfroren sieht man eine Plutokratie unter dem heuchlerischen Staats-Siegel "Liberté, Egalité, Fraternité" selten am Werk... 
Also:
"Allons enfants de la patrie !
Le jour de gloire est arrivé !
Contre nous de la tyrannie,
L´étendard sanglant est levé (...)
Aux armes, citoyens,
Formez vos bataillons,
Marchons, marchons !"
(siehe: Französische Nationalhymne – Marseillaise (paris360.de)

Sonntag, 19. März 2023

Krieg ist "Zivilisation" II: Sioux-Indianer - die Preußen der Prärie

(vgl. meinen Eintrag "Krieg ist Zivilisation?" vom 9. März 2023)
Karl May hatte wahrscheinlich die berüchtigten Sioux als Vorbild für seine romantischen "Apatschen" im Blick: groß-gewachsene von Nomadentum und Kampf gestählte Figuren von gradezu kantischer patriarchaler Ethik und Ehre, zugleich Todes-verachtend mutig und kriegerisch...

Diese quasi "preußischen" Eigenschaften sind aber nur die Folge der europäischen Kolonisation: die pittoresken Bison-Jäger der Prärien gibt es nur wegen (1.) der Verwilderung der von den Spaniern importierten Pferde, und (2.) dem zunehmenden Druck der anglo-amerikanischen Landnahme, die Wellen von Vertreibungen vor sich her schob - einst friedliche Stämme wurden so (wie während der europäischen Völkerwanderung) zwangsweise zu militanten Eroberern und Gesellschaften mit patriarchalen Krieger-Kasten-Ritualen, die das preußisch-militarisierte Publikum des Kaiser-Reichs von 1871 zu goutieren wußte.

Die friedlicheren halb-nomadischen Stämme (z.B. Mandan und Hidatsa), die von den hereinbrechenden Sioux (Dakota) terrorisiert wurden, sind dementsprechend nur halb-vergessene "Opfer" der heroisierten Eroberer, wie es der europäischen Sieger-Geschichts-Schreibung entspricht - trotzdem sind auch die Sioux Opfer des Imperialismus: ihre zwangsweise Verwandlung von einer bäurischen in eine kriegerische Gesellschaft hat viele Traumata erzeugt (siehe z.B. R.B. Hassrick: "Das Buch der Sioux"), die im Nachhinein nach preußischer Militär-Ethik idealisiert wurden: ernst und wortkarg ("Ein Mann, ein Wort."), stoisch und schmerz-ertragend ("Ein Junge weint nicht."), kameraden-treu, draufgängerisch und ehrgeizig - mit etwas mehr Untertanen-Geist, Drill und strategischer Führung hätte was draus werden können: die Indianer-freundliche Literatur erfand deshalb den "weisen und mutigen Kriegs-Häuptling", dem seine Stammes-Genossen bedingungslos folgen, wo sich in Wirklichkeit autonome "Krieger" nur zeitweise um einen charismatischen "Vorkämpfer" scharten...  Aber die individuelle "Kriegs-Fähigkeit" samt aufrechter Moral "des Indianers" hat nachdenkliche Europäer schon immer mehr beeindruckt, als die technische Übermacht brutaler weißer Söldner-Haufen (und seit den Hippies hat sich die Gunst sowieso mehr auf die sanft-mystischen Hopis verlagert).

Insgesamt wurden dadurch "kriegerischer Wettbewerb" und Krieg als solcher, und nicht zuletzt auch Imperialismus, zu bedeutendsten oder sogar unabdingbaren Kennzeichen menschlicher Gesellschaften herbeigeredet.

19. März 1848: Friedrich Wilhelm IV. muß den März-Gefallenen Ehre erweisen

175 Jahre "März-Revolution": bei den Berliner Barrikaden-Kämpfen vom 17.-19. März 1848 waren über 200 Demonstranten getötet und viele hunderte verletzt worden - der König hatte mit seinen "Reform"-Versprechen am 17. und gleichzeitiger Übergabe des Stadt-Kommandos an den Hardliner General Prittwitz und den "Kartätschen-Prinzen" Wilhelm das Chaos vorprogrammiert, und als sein überlegenes Militär der Barrikaden trotzdem nicht Herr wurde, wurde am Morgen des 19. seine berühmte Proklamation "An meine lieben Berliner" heraus gegeben, in der er Abzug des Militärs gegen Abbau der Barrikaden versprach - die Bürger verlangten die umgekehrte Reihenfolge, und am späten Vormittag gab der König nach.

Um 14 Uhr zog der Trauermarsch mit 150 aufgebahrten unbedeckten Leichen in den Schloßhof und zwang den König, vom Balkon aus die Bajonett- und Schußwunden der Opfer anzusehen und vor ihnen den Hut zu ziehen. Mit dem Beerdigungs-Zug der März-Gefallenen am 22. März zogen zigtausende wieder zum Schloß, und der König und seine Minister zogen auf ihrem Balkon klugerweise wieder die Hüte - das Volk war´s zufrieden.

Damit war allerdings der revolutionäre Geist der Berliner eingeschlafen: man vertraute untertänig auf die angekündigten "Reformen von oben", auf die "ersten freien Wahlen" am 1. Mai, und im übrigen auf die zerstrittene und erfolglose Frankfurter "National-Versammlung"... Im November besetzten die preußischen Truppen Berlin wieder, und ab 1849 wurden die "Reformen" nach und nach wieder zurück genommen...

Die Deutschen und ihre "Revolutionen"... Fast wäre dabei das unrunde Jubiläum einer echten Revolution in Vergessenheit geraten: die Errichtung der Pariser Kommune am 18. März 1871, deren Zerschlagung einher ging mit der endgültigen Restauration des preußischen als "Deutsches Reich" durch den jüngeren Bruder Friedrich Wilhelms IV., den (ab 1871) Kaiser Wilhelm I., den ehemaligen "Kartätschen-Prinzen" - ausgerechnet in Versailles, während die besiegten französischen Truppen mit deutscher Rücken-Deckung die Kommune nieder metzelten...

Samstag, 18. März 2023

Haftbefehl gegen Putin aus Hollywood - Haftbefehl gegen Bill Gates aus Bollywood und gegen G. Soros aus Budawood

Nachdem Menschen-Versuche der "Gates-Stiftung" in Indien zu massenweise Impf-Toten und -Geschädigten (vor allem Kindern) geführt haben, hat die Stiftung dort keinen guten Ruf mehr - mangels realistischer Chancen hat aber Indien gegen Bill Gates keinen Haft-Befehl beim "Internationalen Gerichtshof" in Den Haag beantragt, zumal die USA den eh nicht anerkennen.... Gegen das Sponsoring von US-Geheimdienst-Aktionen des ex-ungarischen US-Spekulanten und Milliardärs G. Soros, wie Gates und Drohnen-Killer Obama als "Philanthrop" apostrophiert, ist erst recht kein gerichtliches Kraut gewachsen - nur in Ungarn hat er Haus-Verbot...

Irgendwelche Propaganda-Spaßvögel (vermutlich aus den "immunen" USA) haben aber nun ebendiesen "Gerichtshof" veranlaßt, einen "internationalen Haftbefehl" wegen irgendwelcher, bzw. aller möglicher angeblichen "Kriegs-Verbrechen" gegen Putin zu erlassen: natürlich völlig sinnloses Getöse, da Rußland wegen solcher Scherze nicht seinen Präsidenten in Haager Untersuchungshaft ausliefern wird...

Dieser tolle "Gerichtshof" hat bisher sowieso nur ein paar dem "Westen" unliebsame Krieger vom Balkan (nicht aber die Völkerrechts-widrigen NATO-Bombardierer Serbiens) und ein paar allzu unsägliche afrikanische "Warlords" angeklagt und teils "verurteilt" - die "westlichen" Kriegs-Verbrecher des "Kriegs gegen den Terror" nach "9/11" (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien...) waren natürlich nie Thema: also die Staats-Chefs der USA und diverser NATO-Staaten, ganz zu schweigen von der langen Reihe von US-Präsidenten, die seit mindestens 75 Jahren Kriegs-Verbrechen (Korea, Vietnam, Kuba, "Gladio", Grenada, Kolumbien, Panama...) begehen - der "Internationale Gerichtshof" ist also eine sinnlose teure Alibi-Institution, die nur für Propaganda-Zwecke mißbraucht wird und genausogut eine posten- und kostenlose Fake-Institution sein könnte...

Ganz zu schweigen von den Kriegs-Verbrechen der Ukros und ihrer Milizen: Bombardierung ziviler Ziele und humanitärer Rettungs-Kräfte im separatistischen Donbass seit 2014, sowie durch "patriotische" Video-Botschaften belegte standrechtliche Massen-Exekutionen angeblicher "Pro-Russen" in eroberten Gebieten - wo, bitte schön, ist Putin "schlimmer", als "Pig Brother" Selenski?

Montag, 13. März 2023

Klima-Krise und Feminismus: Wunsch und Wirklichkeit ("Sein und Streit")

Vor paar Tagen eine Diskussion auf "D-Radio Kultur": ein "CDU"ler aus Heilbronn ist "natürlich für die Umwelt und für Maßnahmen zur Bewältigung der Klima-Krise - wir haben doch dieselben Ziele", aber wenn Demonstranten sich auf Straßen festkleben und "freie Bürger nötigen oder quasi in Geiselhaft nehmen und sie daran hindern, per Auto ihr angestrebtes Ziel zu erreichen", dann ist das ein "gesetzeswidriger Akt und muß bestraft werden"...

Ein "Konfliktforscher" hält dagegen, daß "unsere Demokratie" als letztes Mittel den "zivilen Ungehorsam" erlaubt, also die Verweigerung des Rechts-Gehorsams unter Inkaufnahme der juristischen Folgen im Sinne Thoreau´s, der lieber ein paar Tage in den Knast ging, als eine Steuer-Forderung zu bezahlen, und die Zeit in der Zelle nutzte, um sein Pamphlet "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat" (1849) zu schreiben (während ein Gönner die "Schuld" für ihn bezahlte) - wobei diese Folgen des Ungehorsams im Ermessen des Gerichts liegen: es also auch "legitimen" Ungehorsam geben kann (vgl. die Deserteure und "Fahnen-Flüchtigen" im Nazi-"Reich", deren Verurteilungen und Hinrichtungen durch Freisler, Filbinger & Co. allerdings grotesker-weise erst Jahrzehnte später, nämlich 1998 in Einzelfällen und erst 2002 pauschal, posthum für unrechtmäßig erklärt wurden, was der ultra-reaktionäre unter-fränkische "CSU"-Abgeordnete Norbert Geis, geboren 1939, also "nur" früh-BRD-"wehrpflichtig", noch 2002 eine "Schande" fand - bis 2009 blockierte dieser Spät-Faschist, Opus-Dei-Aktivist und BRD-"Verdienst-Ordens"-Träger ein Gesetz zur Rehabilitierung aller von Nazi-Militär-Gerichten Verurteilten, und scheinbar ist er leider noch nicht gestorben...).

Eine wegen 9-minütigem "Kleben" mit den o.g. "CDU"-Argumenten zu 600 € Geldstrafe verurteilte Vertreterin der "Letzten Generation" weist auf den Zusammenhang zwischen "freiem" Auto-Fahren und dem Klima hin (der unbehinderte Auto-Fahrer ist ja in gewisser Weise wie der Besitzer von Rüstungs-Aktien, der "natürlich keinen Krieg", sondern nur Dividende will...), sowie darauf, daß sie selbst genötigt und in Geiselhaft genommen wird, indem das selbstgerechte kapitalistische System seinen Konkurs auf Kosten der nachfolgenden (möglicherweise "letzten") Generationen verschleppt und stur weiter macht, wie bisher...

Im Philosophie-Podcast "Sein und Streit" (26.2.2023) desselben Senders erklärt ein philosophischer Buchautor diese Sturheit zu einer "evolutionären" intellektuellen Unfähigkeit der Menschheit, in langen Dimensionen denken zu können (als wäre nicht schon die Steinzeit-Horde dazu in der Lage gewesen, ganz zu schweigen vom Eichhörnchen), und warnt vor dem "Panik-Punkt", wenn die Menschheit erkennen muß, daß alle bisher ignorierten Klima-Warnungen begründet waren und es nun zu spät ist... Diese "Menschheit" besteht allerdings nur aus den von (echter) Bildung Ausgeschlossenen, von Propaganda Verseuchten und sonstwie Betäubten, oder aus "FDP"- und "ADAC"-Mitgliedern, die seit der sogenannten "Aufklärung" gezielt davon abgehalten werden, ihr eigenes bzw. das gesellschaftliche Wohl zu erkennen oder sich gar dafür einzusetzen: gegen die wohl-informierten Protestierenden zwingen die ebenso informierten herrschenden Plutokraten und ihre Agenten in den Medien und in den Wissenschaften die Menschheit sehenden Auges in den ökologischen Untergang, ohne daß irgendein Gericht das als "gesetzeswidrigen Akt, der bestraft werden muß" betrachtet - angesichts dessen sind die masochistischen "Klebe"-Aktionen der Umwelt-Aktivisten doch Kinderkram, wo man gradezu eine bewaffnete anti-kapitalistische Guerilla zur Verteidigung des Planeten erwarten müßte: in den 1970er-Jahren haben revolutionäre Idealisten aus viel abstrakteren Gründen nicht nur zu Klebstoff, sondern zur Waffe gegriffen...

Passend dazu interviewt "Sein und Streit" (5.3.2023) eine Philosophin zum Thema "Sicherheit": zunächst argumentiert sie humanistisch, daß "Sicherheit" nicht nur "Polizei und Knast gegen Kriminalität" oder "Aufrüstung gegen militärische Bedrohung" bedeute, sondern eher sicheren Zugang der Bevölkerung zu lebens-notwendigen Ressourcen und sozialer Teilhabe zwecks Vermeidung von Gewalt als letztem Mittel der Prekarisierten (sei es durch illegale Straßen- oder institutionalisierte Kriegs-Verbrechen) - von der nach wie vor männlich geprägten Kriminalität und Militarisierung geht es dann zu B-Bocks angeblicher "feministischer Außen-Politik": wie die Flinten-Weiber (samt Vonderleychen), die in letzter Zeit deutsche Kriegs-Ministerinnen waren, ist B-Bock ja auch vom Militarismus besessen, und die humanistische Philosophin sagt daher brav "D-Radio"-politisch-korrekt, daß "natürlich zur Zeit" die Verlängerung des Ukraine-Kriegs durch westliche Waffen-Lieferungen á la B-Bock "unumgänglich" sei, aber daß "auf lange Sicht" die "feministisch-mütterlich-schwesterlich-pazifistische" Ansicht sich hoffentlich durchsetzen werde - na, vielleicht sterben die allgegenwärtigen quasi-patriarchalistischen und bellizistischen Thatcher-Abziehbilder ja wirklich irgendwann mal aus, aber eigentlich ist eher zu erwarten, daß immer mehr kapitalistisch geschulte Damen das Heft übernehmen und sich genau deshalb nichts ändern wird - genauso wenig, wie durch ein paar (vom Bullen bis zum Präsidenten) beamtete privilegierte "Schwarze" oder "Farbige" in den USA oder in England (siehe meinen Eintrag vom 6.2.2023)...

P.S. Die Namen der Beteiligten konnte ich mir beim Auto-Radio-Hören weder merken, noch notieren, aber wer es unbedingt will, kann sie wohl rauskriegen...

Donnerstag, 9. März 2023

Kriegsverbrechen gehören zum (Propaganda-)Geschäft

Die Russen beschuldigen die Ukros der Pogrome gegen und Massen-Liquidation von "Pro-Russen", die Ukros beschuldigen die Russen der Folter und Massen-Vergewaltigungen...

Die "Vergewaltigungen" waren erklärtermaßen die Erfindung einer Ex-Ukro-Beamtin "aus taktischen Gründen", wohingegen sich die Ukros selbst der standrechtlichen Liquidierung von "Pro-Russen" rühmen - der "Westen" stellt sich trotzdem ohne Wenn und Aber hinter die Ukro-Position: das bisher unaufgeklärte "Massaker von Butscha" wird nach wie vor "automatisch" den Russen in die Schuhe geschoben, und man "ermittelt wegen zig-tausender mutmaßlicher russischer Kriegs-Verbrechen".

In Anlehnung an Goya könnte man sagen: "Der Krieg gebiert Ungeheuer", denn garantiert passieren am Rand der Militär-Einsätze in der Ukraine ungeheure Dinge von beiden Seiten - wie in jedem Krieg, der eben ein "Schlaf der Vernunft" ist...

Aber wie so einiges an diesem anachronistischen Krieg erinnert auch die aktuelle Propaganda an den grotesken 1. Weltkrieg: damals verbreitete die Entente Greuel-Märchen von deutscher Barbarei (belgischen Kleinkindern abgehackte Händchen usw. - vgl. die "Brutkasten"-Lüge im Kuwait-Krieg), unter anderm um die USA (letztlich erfolgreich) zum Kriegs-Eintritt zu bewegen... Nach Kriegs-Ende war von solchen "Kriegs-Verbrechen" Deutschlands nicht mehr die Rede, obwohl man auf die "Schmach von Versailles" leicht noch einen hätte drauf setzen können - aber offenbar war alles nur Propaganda-Geschrei im "Eifer des Gefechts" gewesen: "Pack schlägt sich - Pack verträgt sich."

Die einzigen, die darunter zu leiden hatten, waren die der "Feind-Spionage" verdächtigten Deutsch-US-Amerikaner, deren einflußreiche Rolle als größte Einwanderer-Gruppe damit endgültig beerdigt war und die sich demütig "anglisierten": so wurde die "Frankfurter Wurst" zum "Hot Dog", "Schulz" zu "Shultz", "Nudelmann" zu "Nuland" und das "Sauerkraut" eine zeitlang zum "Liberty Cabbage"... (siehe M. d´Eramo: "Das Schwein und der Wolkenkratzer" - in jeder Hinsicht erhellend über die USA !)

Was dagegen die permanenten Kriegs-Verbrechen der USA betrifft, landet jeder, der sie aufdeckt, im Knast, und die aufgedeckten Verbrechen werden bagatellisiert oder tot-geschwiegen - möge die welt-größte Heuchel-"Demokratie" daran ersticken !

Scheiß auf Nawalny und "Pussy Riot" oder Ai Weiwei (Ohweih!) - Freiheit für CHELSEA MANNING, JULIAN ASSANGE, EDWARD SNOWDEN, MUMIA ABU-JAMAL, LEONARD PELTIER und alle politischen Gefangenen im "Westen", bevor man das Lügen-Maul aufreißt !

Krieg ist "Zivilisation"?

Ab und zu wiederholt "Arte" sein 4-teiliges "Doku"-Drama "Die Geburt der Zivilisation" (2018), in dem verschiedene Neo- und Sozial-Darwinisten darlegen, daß 4 Faktoren unabdingbar zur "Zivilisation" gehören: Religion, Handel, Städte und Krieg.

Mit reißerisch gestellten "historischen" Szenen in vorwiegend "orientalischer" Kulisse, einer hoch-dramatischen Kommentatoren-Stimme und ebensolcher enervierender Musik, hektischen Film-Schnitten wie bei einem Rock-Konzert, pittoresken Drohnen-Flügen und fabulierenden Wissenschaftlern wird da behauptet, daß "Zivilisation" notwendigerweise eine "zerstörerische Schöpfung" sei - daß Gewalt, Mord, Eroberung, Zerstörung und "Erneuerung aus dem Chaos" die "Motoren des Fortschritts" seien, und Krieg das Grund-Motiv der anderen Faktoren: der religiösen Hierarchie und der Menschen-Opfer, des "Wettbewerbs" und der Handels-Konkurrenz, sowie der befestigten Städte (oder militarisierten Staaten) und ihrer Hegemonie - diese Grund-Übel der modernen Menschen-Gesellschaften gelten also als "Fortschritt", und der Krieg nach der Teflon-Theorie sowieso als Vater aller technischen Entwicklung...

Wieso Landwirtschaft und Seßhaftigkeit die Menschen überall auf der Welt "quasi zum Krieg zwangen", und wieso das angeblich "egoistische Gen" sich als Soldat plötzlich patriotisch "für das Gemeinwohl" opfern will, wird nicht näher erklärt, sondern offenbar für "natur-gesetzlich" gehalten, wie man schon am "Sport" und seinen kämpferischen Ritualen sehe (in Wirklichkeit ist der "Sport" eine in Friedens-Zeiten hinein verlängerte Militarisierung, damit die Gewöhnung nicht verloren geht). Der Krieg bzw. das Soldatentum habe (wie der Mannschafts-Sport) das "Wir" über das "Ich" gesetzt, auch wenn das zunächst bedeutete, daß zusammen hausende Früh-Landwirte bei einer Mißernte "als einfachste Lösung" gemeinsam die ferneren Nachbarn überfielen und ausraubten: eine nicht sehr romantische Theorie, die direkt zum "Humanismus", zur "Aufklärung" und zum Kapitalismus führt...

Das Resultat ist: "Ob es uns gefällt oder nicht: Krieg ist ein Teil unserer Zivilisation."

Selbst wenn das keine Kriegs-Vorbereitung für das "Friedens-verwöhnte" Europa (also für die drohende Ausweitung des Ukraine-Konflikts) sein soll, gehört solche stupide Propaganda ethisch und moralisch verboten - schade, daß es nicht mehr Schnitzlers anti-kapitalistischen "Schwarzen Kanal" als Kopfschmerz-Mittel dagegen gibt.

Dienstag, 7. März 2023

Kaum zu glauben: Selenski befiehlt, das Ruinen-Feld "Bachmut" bis zum letzten krepierenden Ukro-Märtyrer zu "verteidigen"

Mit der Überschrift ist eigentlich schon alles gesagt - es fragt sich bloß noch, ob Selenski so durchgeknallt wie Chaplin´s "Great Dictator" ist, oder ob er aus Angst vor seinen rechts-radikalen Mit-Regenten und deren angeblichen Mord-Drohungen weiter den Komiker-Präsidenten aus seiner ehemaligen Fernseh-Show spielt...
Angesichts seiner chaplinesken Video-Botschaften fragt man sich jedenfalls, warum letztere jede internationale Konferenz eröffnen dürfen, und warum alle möglichen Polit-Clowns (Biden, Vonderleychen usw.) ihn angeblich "spontan" in Kiew besuchen, um ihn von oben herab väterlich bzw. mütterlich zu umarmen...

Krieg dem Krieg ! (Denkt an Liebermann...)

Chinesen werden langsam "aggressiv"

Beim derzeitigen "14. Nationalen Volks-Kongreß" nennen die chinesischen Partei-Funktionäre die westliche (und vornehmlich US-)Arroganz zunehmends beim Namen: die verdeckte oder auch unverhohlene Bezeichnung Chinas als ökonomischer Haupt-Rivale oder sogar "Haupt-Feind" und die entsprechenden verdeckten oder auch offenen Maßnahmen dagegen seien nicht mehr akzeptabel...

Der "Westen" wundert sich nun, daß seine verbalen, ökonomischen und militärischen Provokationen China aus der diplomatischen Reserve locken, und beschwert sich über Chinas "aggressiven" Ton, nachdem man jahrelang ungestört über die chinesische "Autokratie" und ihre Menschen-Rechts-Verletzungen räsonnieren durfte, ohne daß jemand (geschweige denn die Chinesen) gewagt hätte, Vergleiche zu den neo-feudalen Plutokratien des "Westens" zu ziehen.

Die Chinesen entnehmen wie wir den Medien, daß US- und NATO-Strategen den Stellvertreter-Krieg in der Ukraine gegen Rußland nur als "Übung" für die "finale Auseinandersetzung mit China" betrachten - obwohl die korrupten, ihren Konkurs verschleppenden US-Plutokraten vermutlich dieses Jahrhundert nicht überleben werden, gibt es eigentlich keinen Grund für die chinesischen Staats-Kapitalisten, ihnen widerspruchslos ein sanftes Entschlummern zu gönnen, zumal die US-Pleitiers nach wie vor sinnlos aggressiv um sich schlagen und offenbar die ganze Welt mit in ihren Untergang reißen wollen.

Die Verblödung des "American Way of Life", die seit Jahrzehnten jede vernünftige Lösung der globalen Probleme verhindert, hat nun mal ausgeschissen, und daß bald das konfuzianische "Stamokap"-China die Hegemonial-Rolle übernehmen wird, ist zwar kein großer Fort-, aber auch kein Rückschritt: Konfuzius ist immerhin besser, als die faschistoiden "Neo-Liberalen"-Päpste Hayek & Friedman, und die "Neue Seidenstraße" ist besser, als die Bananen-, Öl- und Drogen-Kriege der USA.

Trotzdem: Scheiß auf die "Globalisierungs-Falle" (H.-P. Martin, H. Schumann, 1996), auch auf die konfuzianische - "Nur Stämme werden überleben" (V. Deloria, 1970, dt. 1976/1996, orig. Titel: "We Talk, You Listen - New Tribes, New Turf").

Montag, 6. März 2023

Russischer Imperialismus: schon die armen Krim-Tataren...

Krim-Tataren
Die sogenannten Krim-Tataren sind entweder ein turk-sprachiger Zweig der mongolischen "Goldenen Horde", die seit dem 13. Jahrhundert die südrussischen Steppen erobert hatte, oder eine islamisierte Mischbevölkerung aus Mongolen und auf der Krim ansässigen Chasaren, Rumänen, Griechen, Venezianer usw., deren Oberschicht beim Zerfall des Mongolen-Reiches im 15. Jahrhundert unter der Protektion der Osmanen ein eigenes Khanat gründete - jedenfalls behielten sie die nomadische Lebensweise der "Goldenen Horde" bei, sowie deren traditonelle Haupt-Wirtschaftsweise, nämlich die Sklaven-Jagd für das osmanische Reich im nördlichen Schwarzmeer-Gebiet, also Süd-Rußland und Polen-Litauen, bis zum Ende des 17. Jahrhunderts... Gegen die verheerenden tatarischen Menschen-Raub-Züge organisierten sich die bekannten "Kosaken" (russische Wehr-Bauern), von denen nur noch der "Don-Kosaken-Chor" übrig ist.

1771 eroberte schließlich das russische Zaren-Reich die Krim und erklärte das Khanat zum russischen Protektorat, brachte durch Umsiedlung der meist griechischen und armenischen Sklavenhändler die tatarische "Wirtschaft" zum Erliegen und annektierte nach anti-russischen Unruhen 1783 die Krim und begann dort Russen anzusiedeln, während zunehmend "Arbeits"-lose tatarische Sklaven-Jäger ins osmanische Reich (Rumänien und Bulgarien) auswanderten, bis sie auf der Krim in der Minderheit waren...

Unter der sowjetischen Getreide-Krise der 1920er- und 30er-Jahre litten die verbliebenen Krim-Tataren genauso, wie die ukrainischen "Klein-Russen", und ebenso wie diese kollaborierten viele Tataren nach dem deutschen Einmarsch 1941 (auch aus traditioneller Russophobie) mit der "SS", was nach der Befreiung 1944 den Grund für die stalinistische Deportation der Tataren in die neue autonome Tartaren-Republik von Kasan an der oberen Wolga lieferte...

Also: Russischer Kolonialismus
Zu diesem Thema interviewte die meist eher moderate "Berliner Zeitung" die vielleicht etwas zu junge kasachische Historikerin B. Kassymbekova mit ein paar Suggestiv-Fragen (Warum viele Deutsche Russlandversteher sind und die Russen im Krieg still halten (berliner-zeitung.de), die daraufhin alle Kennzeichen der Kolonial-Reiche seit dem 16. Jahrhundert aufzählt, als seien sie eine russische Erfindung: Eroberung, Militär-Verwaltung, Ausbeutung, Kultur- und Sprach-Imperialismus usw. - mit andern Worten: das russische Zarenreich hat das gleiche mit seinen Grenz-Regionen gemacht, wie England mit Wales, Schottland und Irland, wie Frankreich mit der Bretagne, Wallonien, dem Elsaß, Aquitanien, Okzitanien und der Provence, und wie Spanien mit Katalonien, Galizien, Andalusien und dem Baskenland - bloß haben die west-europäischen Kolonial-Mächte das gleiche auch in Übersee getan: deshalb sprechen ganz Afrika, Nord- und Süd-Amerika, Süd- und Südost-Asien, Australien und Ozeanien heute Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Englisch oder Niederländisch, während die Urbevölkerungen samt ihrer Sprachen zu aussterbenden Prekariaten degradiert sind - in der Sowjet-Union gab es immerhin (neben den baltischen, der weißrussischen, der ukrainischen und den zentral-asiatischen föderativen Republiken) die autonomen Regionen Tatarstan, Baschkortostan, Dagestan, Tschetschenien, Ossetien, Abchasien und Inguschetien, und in Rußland gibt es immer noch die autonomen Regionen der Komi, Mari, Udmurten, Tschuwaschen, Mordwinen, Kalmücken und Tuwa (auch China hat übrigens autonome Regionen für seine Minderheiten, die z.B. von der "1-Kind-Politik" ausgenommen waren - das galt auch für Tibet und Uigurien: soviel zum "Völkermord"). - Rußland jetzt zu unterstellen, es wolle "die ukrainische Kultur und Sprache auslöschen", entbehrt jeder Grundlage, ebenso wie die Behauptung, Rußland wolle sich "imperialistisch" auf das Gebiet der ehemaligen Sowjetunion oder sogar des "Warschauer Pakts" ausdehnen...

Die übrigen Argumente der spät-geborenen Kasachin gegen den "russischen Imperialismus" lassen sich noch leichter gegen den westlichen (NATO- und EU-)Imperialismus verwenden, sodaß man sich eine Erwiderung sparen kann... Zumindest will sich unbestreitbar die NATO auf das Gebiet der ehemaligen Sowjetunion ausdehnen... Das Vorbild für die Separation der Krim und der Donbass-Republiken war die vom "Westen" erzwungene und von der UNO anerkannte Separation des Kosovo... Und das Vorbild für die russischen "Wagner"-Söldner sind die tolle staatlich-französische "Fremdenlegion" und die diversen US-Privat-Armeen, die mindestens seit dem Angriffskrieg gegen den Irak (2003) im Einsatz sind...

Es ist eher witzig - wenn die Historikerin sagt: "In Kasachstan und Kirgistan zum Beispiel kontrolliert die russische Botschaft regelmäßig die Schulbücher und schaut, wie Russland und die Sowjetunion dargestellt werden. Wenn den Mitarbeitern etwas nicht passt, schreiben sie dem Bildungsministerium und drohen mit Maßnahmen, wenn die Geschichtsschreibung nicht an ihre Vorstellungen angepasst wird", antwortet die Interviewerin: "Oha!" - Von der anti-russischen Umschreibung der ukrainischen Schulbücher und von der deutschen "Verfassungsschutz-relevanten Delegitimierung des Staates" (siehe meinen Eintrag vom 25.2.2023) haben offenbar beide noch nichts gehört...
Aha!

Freitag, 3. März 2023

49-€-Ticket auf der Abschußliste: Volk, verpiß dich!

Das 3-monatige 9-€-Ticket als "Corona"-Bonbon hat mal einen Vorgeschmack gegeben, was kostenloser öffentlicher Verkehr bewirken könnte... Der nach langem Zögern beschlossene Versuch mit einem 49-€-Ticket ab April 2023 wird schon jetzt wieder torpediert: die Länder wollen die "Unkosten" nicht tragen.

Wofür werden eigentlich Steuern erhoben, wenn nicht für Infrastruktur-Leistungen des Staates? Durch eine (möglichst gerechter, als zur Zeit, progressiernde) Einkommens- und Vermögens-Steuer (abgesehen von der unsozialen "MWSt") sollte das, was volkt und zahlt, eigentlich ohne zusätzliche Zahlungen in den Genuß staatlicher Dienste kommen: öffentlicher Verkehr, Bildung, Kultur, Grund-Versorgung, Gesundheit, Armuts- & Altersfürsorge usw. - und zwar kostenlos, denn wozu braucht man sonst einen Staat oder Steuern?

Bei den Verwesern der "markt"-radikalen "Demokratie" scheint dagegen die Ansicht zu herrschen, daß diese "Dienste" nicht aus Steuergeldern zu bezahlen seien, sondern "sich selbst finanzieren" müssen, d.h. zusätzlich zur Steuerzahlung vom Steuerzahler kostendeckend bezahlt werden müssen (und soweit ganz oder teil-privatisiert auch noch Profit-abwerfend) - da die entsprechenden "Gebühren" Einkommens-unabhängig sind, entsprechen sie der unsozialen "MWSt" - also einer Umverteilung von Arm zu Reich.

Es ist, als würde die Oma den Enkel bitten, für sie einkaufen zu gehen, und ihm einen 100-€-Schein geben - der Enkel sagt: "Gern, aber das Wechselgeld behalte ich!" Oma sagt ja, und nach einer Stunde kommt der Enkel mit einer Plastiktüte wieder und sagt: "So, jetzt mußt Du noch meine Busfahrt bezahlen, die Zahnpasta und das Klopapier kosten extra, die Tomaten auch... Dann noch das Wachspapier für den Käse und die Gebühr für´s Einwickeln, die Plastiktüte - macht zusammen 15,36 € plus Pauschale für die Abrechnung: nochmal 10 €... Danke, hier ist also der Kassenbon: ausgegeben hab ich 37,84 €. - Der Rest? Tja, ich mußte mein Telefon-Guthaben aufladen, brauchte ein neues T-Shirt und hab Lotto gespielt."

Ein Teil der Steuern soll natürlich globalem Ausgleich, "Entwicklungs"- und Krisenhilfe dienen: aber gerade daran hapert es leider allgemein, wie man nicht nur am Jemen sieht... Das meiste wandert offenbar in Parteien- und Funktionärs-Unterstützung und den gewaltigen Bürokratie-Apparat (nicht zuletzt der un-demokratischen EU), sowie in die Lobby-Arbeit (Konzern-Subventionen, Steuer-Befreiungen usw.), sowie in Rüstung und NATO-Geopolitik (Afghanistan, Mali, Kosovo, Ukraine usw.).

Jede nicht erhöhte oder sogar gesenkte "Gebühr" für das, was volkt, wird als "unverdiente Wohltat" oder "populistisches Parteien-Wahlkampf-Geschenk" diffamiert, die Feststellung der aufgehenden Schere zwischen Arm und Reich als "Neid-Debatte" oder "Jammern auf hohem Niveau" verdammt: schließlich müßten "alle" (jedenfalls die ärmere Hälfte der Bevölkerung) "den Gürtel enger schnallen, weil `wir´ über unsere Verhältnisse leben", wie nicht nur Merkel (Monats-Einkommen über 30.000 € brutto) sagte, sondern auch "Porsche"-Lindner... Ganz im Sinn der immer weiter mit Milliarden "geretteten" Bankster und Spekulanten und der Rüstungs-Industrie - die "Initiative Neue Soziale Markt-Wirtschaft" der Unternehmer-Verbände meint genau das: gebt euch mit Niedriglohn-Jobs zufrieden, der Profit wandert sowieso zu den reichsten 1-10 % - das ist das "Natur-Gesetz des Marktes", glaubt uns !

Glaube ist das Opium des Volks - Faxe System: es ist so Menschen-gemacht, wie die "Monopoly"- oder die Fußball-Regeln - Kinderkram ! Abschaffen !