"Neu-Kaledonien", von James Cook 1774 "entdeckt" und so (nach Schottland) benannt, wurde unter Napoleon III. 1853 dem französischen Kolonialreich einverleibt und 1946 zum "Übersee-Territorium" ("T.O.M." statt "D.O.M.") erklärt: französische "Staats-Bürgerschaft", aber keine EU. Ähnlich, wie Australien für die Briten, war Neu-Kaledonien für Frankreich zunächst eine Straf-Kolonie (z.B. für die "Verbannten" der Pariser Kommune von 1871, darunter Louise Michel) - die eingeborenen Kanaken wurden missioniert, durch Krankheiten dezimiert und abgedrängt, und stellen heute (obwohl immer noch 40% der Bevölkerung), wie die australischen Aborigines, das rassistisch mißachtete Sub-Proletariat der von post-kolonialistischen Franzosen beherrschten Inseln dar: letztere stimmten bisher immer gegen die Unabhängigkeit; 1984 entstand daher die kanakisch-sozialistische Befreiungs-Front "FLNKS".
Die derzeitigen militanten Proteste werden zwar hauptsächlich von wütenden Arbeits-losen jungen Kanaken getragen, spiegeln aber die post- bzw. neo-kolonialistische Herrschaft Frankreichs, das diesen global-strategischen Militär-Stützpunkt (wie Mayotte westlich und Réunion östlich von Madagaskar, Martinique in der Karibik, Polynesien im Ost-Pazifik, die Inseln im Süd-Polar-Meer und St. Pierre im Nord-Atlantik) um´s Verrecken nicht preisgeben will - auch wegen seiner Bodenschätze.
Zur "Lösung der Krise" entsendet Frankreich "Gendarmen" und möglicherweise bald Militär - vielleicht sollte das wegen Tibet und Uigurien kritisierte China langsam mal von Frankreich die Einhaltung der Menschenrechte fordern...
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