Polen, Litauen und Lettland verbarrikadieren ihre Grenzen zu Weißrußland, weil angeblich Rußland dorthin aus der Türkei importierte nah- und mittelöstliche Flüchtlinge schickt, um "die EU zu destabilisieren" - ein paarhundert verzweifelte asiatische Hansel im Wald, die nur schnellst-möglich nach Deutschland wollen: das soll Litauen und Lettland "destabilisieren"?
In Süd-Europa kommen dagegen täglich tausend nicht-Ertrunkene an, auf der Flucht vor den Folgen des US-dominierten "globalisierten" Kapitalismus bzw. Neo-Kolonialismus und dessen Kriegen: wer destabilisiert also die EU? Ganz abgesehen von der Million Ukros allein in Deutschland infolge des CIA-/NATO-gestützten Ukraine-Kriegs?
Trotzdem: was soll toll daran sein, des Deutschen ohnmächtige oder höchstens des "Pidgin"-Englisch mächtige "Refugees welcome" zu heißen, wenn man besser deren Flucht-Ursachen bekämpfen sollte und auch könnte: schon allein auf sprachlichem Niveau ist "Flüchtlings-Hilfe" ein post-kolonialer Patriarchalismus bzw. ein Krankenschwester-Syndrom, vergleichbar der Verständnis-losen Pseudo-Verbrüderung von Spät-Hippie-Touristen mit griechischen Dorf-Tavernen-Wirten (in der Hoffnung auf einen spendierten Metaxa, weil man so schön yamas sagen kann). Die Welt-Lage macht das zum Glück existierende Asyl-Recht notwendig, aber eben deswegen sollte man die Welt-Lage verbessern, statt sie mit profitablen Waren- und Rüstungs-Exporten oder umgekehrt mit "Sanktionen" rücksichtslos zu verschlimmern.
Für den normalen Bürger ist die "Export-Quote" von Schweinefleisch, VWs und Waffen genauso belanglos, wie die "Import-Quote" von "multi-kulturellen" Exoten (obwohl natürlich jeder "seinen" netten Asylanten oder "Späti"-Kurden kennt) - beides sind nur Kennzeichen der Entfremdung und des Verlusts von Gesellschaft: mit den Turban-tragenden Essens-Lieferanten und den Kriegs- oder Armuts-flüchtigen Paket-Boten kann man leider kein nettes Schwätzchen halten, die Berlin-Touristen aller möglichen Muttersprachen reden nur noch basic English, außer den englisch-sprachigen, die sowieso nur englisch reden, auch wenn sie z.B. als Kellner einen work&travel-job haben und "Einen Kaffee, bitte" nicht verstehen wollen. Immerhin bewahren all die unterbezahlten ausländischen "Dienstleister" wohl die massenweise entlassenen deutschen Arbeitnehmer (z.B. demnächst wieder 1800 bei Autoreifen-"Goodyear" in Hessen und Brandenburg: welcher "Fach-Arbeiter-Mangel"?) vor der von der "CDU" geforderten "Zwangs-Arbeit für Bürgergeld-Empfänger": alle Drecks-Jobs* für Mini-Lohn sind besetzt...
"Kosmopolitisch" ist nicht, überall nur noch englisch zu reden, sondern sich ein bißchen der lokalen Sprache anzueignen, wenn man irgendwo länger als eine Woche bleibt - wie man es eben auch von echten Asyl-Suchenden erwartet. Und "kosmopolitisch" ist nicht, die Meinung der Lobbyisten in der Regierung für die einzig "politisch korrekte" zu halten: "Empört euch!", hat schon der 1917 in Berlin geborene spätere Kämpfer der französischen Résistance, der greise Stéphane Hessel 2010 empfohlen.
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* vgl. die alte Karikatur von Klaus Stuttmann: amerikanische Arbeiter fordern: "We want Jobs!" - Obama antwortet: "Sorry, aber der ist tot."
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