Montag, 30. Oktober 2023

Semiten sind eigentlich die Palästinenser und ihre arabischen Nachbarn

Falls man nach Jahrhunderten von Imperialismus, Kolonialismus und globaler Vermischung noch von "Rassen" reden kann und darf, sind die Palästinenser und ihre arabischen Nachbarn jedenfalls die eigentlichen noch übrigen "Semiten", also eine Menschen-"Rasse", wie die Indo-Europäer, die Finno-Ugrier, die Polynesier usw., und zwar unabhängig von ihrer Religion: der semitische Islam ist vom schwarzen und hamitischen West-Afrika bis zum malaiischen Südost-Asien verbreitet, und das "europäische" Christentum "Rassen"-übergreifend rund um die Welt - beides durch imperialistische "Mission"...

Beider Ursprung, die semitisch-jüdische Religion, hat sich seit der "Diaspora" vor 2000 Jahren über den Maghreb, den mittleren Osten und Europa (und schließlich nach Amerika) verbreitet, wobei das "Judentum" nicht als "Rasse", sondern als Religion überlebte: trotz aller Ab- und Ausgrenzung sind die "Juden" im Lauf der Jahrhunderte durch Assimilierung und Vermischung eher eine Religions-, als eine "Rassen"-Gemeinschaft (so trat z.B. Donald Trump´s "christliche" Tochter Ivanka für ihre Heirat mit dem US-"jüdischen" Unternehmer und Trump-Berater Jared Kushner zu dessen orthodoxer jüdischer Religion über und lebt seither koscher) - der "Anti-Semitismus" (oder eher: "Juden"-Haß) von den mittelalterlichen und neuzeitlichen Pogromen bis zum deutschen Holocaust war immer nur Sündenbock-Propaganda der Herrschenden (wie die "Hexen"-Verfolgungen im 16. und 17. Jh.), denn deutsche "Juden" waren genauso Deutsche, wie sonstige deutsche Freikirchler oder Abweichler, und französische, polnische, russische, marokkanische, iranische oder äthiopische "Juden" waren eben Franzosen (wie auch die dort gemeuchelten Hugenotten), Polen, Russen, Marokkaner, Iraner oder Äthiopier jüdischen Glaubens: entsprechend des kolonialen Erbes gibt es deshalb in Israel auch eine absteigende "Rassen"-Hierarchie von west-europäischen, ost-europäischen, maghrebinischen, iranischen und äthiopischen "Juden", wobei die ersteren den Großteil der säkularen und "linken" Israelis stellen, und die letzteren immerhin noch über den eigentlichen "Semiten", den Palästinensern, stehen...

"Anti-Semitismus" ist daher seit 1945 ein sinnloser Vorwurf: am ehesten könnte man ihn der ultra-nationalistischen Israeli-Regierung machen. Mit der Abschiebung des "Juden-Problems" (nicht nur aus Deutschland) in ein Gebiet, das alle Beteiligten (wie schon die "Kreuzritter") nur aus den Mythen der Bibel kannten, wurde der Schwarze Peter den Palästinensern zugeschoben, deren "Anti-Semitismus" folgerichtig in Wirklichkeit ein Anti-Zionismus ist: ein erfolgloser anti-imperialistischer Widerstand gegen Invasoren und brutale Besatzer.

Der vorwiegend anti-kolonialistische "linke" Befreiungs-Kampf der Palästinenser für einen autonomen Staat wird allerdings durch islamistische Gruppen wie die "Hamas" und die internationale islamistische Solidarisierung von Nord-Afrika über die Türkei bis nach Asien eigentlich ebenso diskreditiert, wie einst die christliche "Heils-Mission" durch die völker-mordende Conquista in Afrika und Amerika, und wie das "Existenzrecht" Israels durch die Hinnahme von dessen Kriegs-Verbrechen durch den aller-christlichsten Westen: scheiß auf alle monotheistischen Religionen und ihre "heiligen" Schriften !

Wenn moslemische Immigranten oder moslemische "Deutsche" in 2. oder 3. Generation für die Autonomie der Palästinenser demonstrieren, ist das schön und gut - wenn sie deutsche "Juden" oder ihre Orte angreifen, sind sie untragbare und antiquierte pseudo-"Rassisten", während die rechts-nationalistischen Israelis und ihre Regierung untragbare echte Rassisten sind (aus deren Kreisen, und nicht von Palästinensern, wurde auch der allzu versöhnlerische Minister-Präsident Rabin 1995 ermordet - vgl. JFK und Olof Palme...).

Wenn jetzt vor allem die USA und Deutschland von der "bedingungslosen Unterstützung" für Israels "Recht auf Selbst-Verteidigung" reden, wundert das bei den USA nicht, da Israel deren finanziertes Protektorat und geostrategischer Stellvertreter im Nahen Osten ist - die mit kindlichem Trotz von B-Bock, H-Beck und Scholz vorgetragene "historische Verantwortung Deutschlands" erinnert dagegen an Joschka Fischers pathetisches "Nie wieder Auschwitz!", womit die Völkerrechts-widrige Bombardierung Serbiens nach dem erfundenen serbischen "Völkermord" an Kosovo-Albanern begründet wurde (quasi das Muster für die israelische Bombardierung des Gaza-Streifens - siehe: Es begann mit einer Lüge - WDR Köln | programm.ARD.de ) - oder an die primitiv-hanebüchene Erklärung des ehemaligen Außen-Ministers Maas (der mit der jugendlichen Halbglatze), er sei nicht wegen Brandts Entspannungs-Politik, sondern "wegen Auschwitz" in die "SPD" eingetreten - da muß man erstmal drauf kommen: "wegen Auschwitz" hätte der fipsige Schnösel eher "Jehovas Zeugen" oder der "DKP" beitreten müssen, als der "SPD".

Wie man nicht erst seit Stieg Larssons grausliger "Millenium-Trilogie" weiß, rechtfertigt ein erlittenes Trauma nicht dessen kriminelles Wieder-Zufügen gegen andere, schon garnicht im Abstand von 3 Generationen... Armes Israel, oder jedenfalls dessen vernünftiger Teil !

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