Dienstag, 31. Oktober 2023

Fridays for Staatsräson: "Schöne Neue Welt" !

Seit über 50 Jahren gehört Solidarität mit den vertriebenen und rechtlosen Palästinensern zum links-humanistischen Gedankengut - wobei man nicht alle von deren Verzweiflungs-Akten guthieß: z.B. terroristische Selbstmord-Attentate oder Flugzeug-Entführungen...  Aber wie die grundsätzliche Solidarität mit allen unterdrückten Völkern und Indigenen war das eine legitime Haltung, wenn auch vom rechten Stammtisch angefeindet.

Selbst in den herrschenden konformistischen Medien hat sich in den letzten Jahren Unbehagen über den ultra-nationalistischen und illegalen "Siedlungs"-Kurs der rechts-orthodoxen israelischen Regierung bemerkbar gemacht... Aber seit die israelische Staats- und Militär-Führung den brutal-militanten Ausbruch der "Hamas" gnadenlos und völkermörderisch rächt, ist´s zumindest in Deutschland vorbei mit der gemütlichen Toleranz für "linken Humanismus": jetzt wird ernst gemacht mit der "historischen Staatsräson", die "Solidarität mit Israel um jeden Preis" heißt, wie nicht nur die Außen-Minister von Maas bis Memel B-Bock es nennen. (Andere Staaten, nicht nur in Süd-Amerika usw., sondern auch in Europa, sehen das anders...)

Man mag von "Fridays for Future  (FfF)" und deren Financiers halten, was man mag, aber die Gallions-Figur Greta Thunberg hat sich in immerhin links-humanistischer Tradition für solidarisch mit den nun wahllos bombardierten Palästinensern erklärt, worauf das deutsche Establishment medial empört eine Distanzierung der deutschen "FfF"-Sektion von solchem "Terroristen-Sympathisantentum" (man erinnert sich ungemütlich an den "Deutschen Herbst" von 1977...) forderte - und ohne echte "Not" ist die deutsche "FfF"-Sektion in Person der illustren Luisa Neubauer eingeknickt, hat sich von Thunbergs Erklärung distanziert und bußfertig die "kleinen" Kriegs-Verbrechen der "Hamas" für schlimmer erklärt, als die "großen" des israelischen Militärs... Ähnlich spricht Wagenknecht entgegen ihrer eigenen inhaltlichen Argumentation brav "politisch korrekt" vom "russischen Angriffskrieg" in der Ukraine...

Der politische Diskurs in Deutschland ist eindeutig verengt - fast unmerklich hat sich nicht nur bzgl. Israel und Ukraine eine "Staatsräson" etabliert, jenseits derer man blitzschnell zum "Verschwörungs-Theoretiker", "Rechts-Radikalen" (oder auch per "Querfront" zum antiquierten "Links-Radikalen") und/oder sowieso zum "Anti-Semitisten" wird: jedenfalls zum "Staats-Delegitimierer" (siehe: Sind Sie ein Regierungsleugner? – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM), der eigentlich ins Umerziehungs-Lager gehört, schon weil er sich nicht als "der/die/div. Staats-Delegitimierer-h`-Innen" denkt.

Fast wünscht man sich die Zeiten herbei, als F.J. Strauß "Linke" noch ungeniert als "Ungeziefer" bezeichnen konnte: offene Worte und klare Fronten (wie teils heute noch im ungeniert pöbelnden britischen Unterhaus), statt von oben diktierter "politischer Korrektheit", die jede "Demokratie" nach US-Muster in eine Plutokratie mit zwei pseudo-rivalisierenden reaktionären Parteien verwandeln will.

Wenn wohlmeinende und eigentlich gleich-denkende Freunde einen in der Kneipe ermahnen, bestimmte Meinungen nicht zu laut zu äußern: "Schöne Neue Welt" ! Faxem !

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