Freitag, 16. Juni 2023

Wagenknecht-Krampf: die "Linke" macht sich überflüssig

Die wechselnden (und wie bei den ex-"Grünen") gesichts- und geschichtslosen "Realo"-Vorstände der "Linken" betrachten es offenbar als ihre vornehmste Aufgabe, den ex-"grünen" Weg der Anbiederung an die "Mitte", also an den "Regierungs-fähigen" (= realo) Mainstream zu gehen, und wundern sich über ihren absteigenden Ast...

Denn wer braucht weitere ex-"Grüne" oder eine neue "FDP"? Eine Partei, die die Gallions-Figuren ihres sozial(istisch)en und anti-militaristischen Alleinstellungs-Merkmals, also in erster Linie Wagenknecht und Lafontaine, ausbremst und ausgrenzt, versinkt in Bedeutungslosigkeit: die "Linke" hat auf dem Weg der politischen Verbürgerlichung ihr Klientel, nämlich das vernachlässigte Volk, an die "AfD" verloren - es ist also, im Gegensatz zur verklumpten "US-Demokratie mit zwei rechten Fraktionen", möglich, das alte 3+"Grün"-Kader-System in Deutschland aufzubrechen, wie die "AfD" beweist und die "Linke" versäumt hat...

Auf der "linken" Seite haben einzig Wagenknecht und Lafontaine noch eine nennenswerte Klientel, wenn auch eher unter "Intellektuellen", als unter dem "vernachlässigten Volk", das wie die Lämmer schweigt und volkt. Vorsichtshalber macht also z.B. schon mal der "Spiegel" Stimmung gegen eine eventuelle Wagenknecht-Partei: sie sei ökonomisch "linksradikal" (die Forderung nach Verteilungs-Gerechtigkeit also quasi unter Terrorismus-Verdacht nach § 129a) und gesellschafts-politisch auf "AfD"-Niveau: Flüchtlings-Krise, Klima-Wandel, Gender-Problem... Also link-rechte "Querfront" von "Querdenkern", die nach Befürchtungen (oder doch eher Spaltungs-Hoffnungen?) des "Spiegel" sowohl die halbe "Linke", als auch die halbe "AfD" vereinnahmen könnte: schön wär´s.

Denn Wagenknecht sagt zu recht, daß unbegrenzte "humanitäre" Flüchtlings-Aufnahme nichts an den global-kapitalistischen Flucht-Ursachen (nämlich an post-kolonialer Ausbeutung, Ungerechtigkeit und Klima-Folgen) ändert, daß Bürger-belastende Öko-Sofort-Maßnahmen nichts am industriell (also vom kapitalistischen System) verursachten Klima-Wandel ändern, daß die modische Gender-Diskussion nur eine "spätrömisch dekadente" (Westerwelle) Ablenkung von den eben genannten wahren Problemen ist, und daß Kritik (z.B. an der westlichen Russophobie) nicht dadurch falsch wird, weil sie auch die "AfD" äußert - das geht dem Mainstream natürlich zu weit und tief und muß zukünftigen Generationen zur Beurteilung überlassen werden (wenn auch noch nicht der aktuellen angeblich "letzten Generation", denn der Kapitalismus hält sich, wie das späte Rom, fälschlicherweise für ein ewiges Stehauf-Männchen, könnte aber leider tatsächlich wenigstens mittelfristig noch halb-dement überleben...).

Dabei ist Wagenknecht noch nichtmal besonders "radikal", sondern gradezu bemüht harmlos: selbst bei "provokanten" Buchtiteln, wie "Freiheit statt Kapitalismus" (2011, ²2013).

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