Mittwoch, 10. Juli 2024

Die israelischen Militaristen rasten aus

Eine russische Rakete hat ein Kinder-Krankenhaus in Kiew* getroffen (über die Schäden und Opfer gibt es unklare Angaben) - im UN-Sicherheits-Rat ist tags darauf die Rede von einem Kriegs-Verbrechen (Rußland bestreitet die Attacke, oder zumindest deren Absicht: und warum sollte Rußland auch gezielt ein Kinder-Krankenhaus angreifen und sich moralisch noch angreifbarer machen, als es eh schon ist?).

Zeitgleich hat eine israelische Granate eine "Mädchen-Schule" in Gaza getroffen, in der sich auch Flüchtlinge aufhielten - abgesehen von den vielen palästinensischen Krankenhäusern, Schulen und Flüchtlings-Lagern, die Israel inzwischen in Schutt und Asche gebombt hat**, ist (trotz allem Grummeln über das zionistische Vorgehen) da keine Rede von Kriegs-Verbrechen...

Vielleicht, weil der gesamte israelische Rache-Feldzug ein einziges Kriegs-Verbrechen ist - was man dem "auserwählten" und historischen Opfer-Volk aber genausowenig ins Gesicht sagen mag, wie man es heutzutage noch als "Christus-Mörder" titulieren würde, obwohl das in gewisser Weise ganz banal stimmen würde, falls ein "Jesus" existiert hat und er ein "Messias" gewesen wäre (genauso, wie die Mehrheit der Franzosen antisemitistische "Dreyfus-Mörder" gewesen wären, wenn dieser nicht nach fatal langem Hin-und-her begnadigt und rehabilitiert worden wäre, oder wie die Mehrheit der Deutschen "van-der-Lubbe-Mörder" waren, also des hingerichteten angeblichen Reichstags-Brandstifters von 1933).

Inzwischen wird die völkermordende Absicht der israelischen rechts-"Nationalisten" und Militaristen immer klarer: die zivile Infrastruktur von Gaza ist zu mehr als drei Vierteln zerbombt, zigtausende Zivilisten (in der Mehrheit Frauen und Kinder) getötet und ein mehrfaches verletzt, und an die 2 Millionen Binnen-Flüchtlinge werden im abgesperrten und weitgehend von jeder Grund-Versorgung abgeschnittenen Gaza-Streifen per zynischen militärischen "Evakuierungs-Befehlen" hungernd von den Ruinen im Norden zu denen im Süden, dann wieder zu denen im Norden, und jetzt wieder zu den Ruinen im Süden gehetzt...

Was bilden sich diese sadistischen Nachkommen oder Pseudo-Nachkommen von Opfern sadistischer Pogrome und "Endlösungen" ein? Hätte man diesen Traumatisierten, die offenbar ihr (aussterbend echtes oder geerbtes oder kollektiv-eingebildetes) Trauma psychopathisch wiederholen müssen (vgl. Stig Larssons "Millenium-Trilogie"), besser keinen "Staat" überlassen sollen, in und mit dem sie sich mithilfe "christlich"-reuiger und "Bibel"-treuer Unterstützer "ausleben" bzw. "austoben" können, ähnlich wie schwarz-afrikanische "Eliten", die nach der "Unabhängigkeit" den Habitus ihrer ehemaligen Sklaven-Halter und -Händler an den Tag gelegt haben und teils immer noch legen?

Das "Existenz-Recht Israels", das per se aufgrund der kolonialistischen Einpflanzung in palästinensisch-arabisches Territorium zweifelhaft ist, könnte nur durch eine humanistische, anti-rassistische, pazifistische und kohabitative Grund-Haltung der historisch mißachteten und mißhandelten "Juden" gegenüber den Palästinensern gerechtfertigt werden, wie sie vielleicht noch einige der ersten sozialistischem Kibuzzim hatten, aber nicht mehr die folgenden militanten Siedler, und erst recht nicht der imperialistische "Apartheids"-Staat Israel seit 1948. Die zionistischen "Nationalisten" und die rechts-orthodoxen "Juden" sind keinen Deut "besser", als die palästinensischen Fundamental-Islamisten, die sich Israel durch seine militärische Hegemonie herangezüchtet hat.

Israel ist jedenfalls drei Generationen nach dem Holocaust nichts "Besonderes" mehr, sondern nur ein weiteres Beispiel für einen neo-feudalen kapitalistischen Staat, der neben seinen üblichen Geschäften zur Ablenkung und Eingewöhnung ganz alt-modisch seine jungen Leute als Initiation in den guten alten "Krieg" schickt, aus dem die Überlebenden angeblich "gestählt" zurück kehren - in Wirklichkeit multiplizieren sie das historische Trauma, das der Holocaust war... Aber der mörderische Ausbruch der "Hamas" aus dem Gaza-Gefängnis am 7.10.2023 war kein "neuer Holocaust", sondern ein vergeblicher Zorn-Ausbruch von Unterdrückten, wie der blutig nieder-geschlagene "Bauern-Krieg" im Deutschland des 16. Jahrhunderts. Wenn Israel sich da genauso als Opfer fühlt, wie unter den Nazi-"Endlösern", dann relativiert es letzten Endes selbst den Holocaust: die arabischen Semiten sind keine Anti-Semitisten, sondern Anti-Kolonialisten, und das verkennen auch die neuen "Juden-Hasser" in Deutschland, ob Deutsche oder moslemische Immigranten: abgesehen von den säkularen sind auch die religiösen Juden in Deutschland nur eine anachronistische Sekte, wie Papst-Gläubige, Baptisten, "Scientologen" oder Koran-Schüler - "Jeder nach seiner Fasson", solange sie zumindest den primitiven Kantschen Imperativ befolgen und die Hoffnung lassen, daß sie irgendwann auch Kants Forderung zum "Mut, den eigenen Verstand zu gebrauchen" nachkommen werden und für den "Ewigen Frieden" (Kant, 1795) sind.
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* siehe aber: Das Krankenhaus in Kiew wurde von einer US-Rakete getroffen – Anti-Spiegel (das ist zumindest genauso möglich, wie die andern dort mit guten Gründen vermuteten False-Flag-Aktionen der Ukros, die teils im Nachhinein auch von westlichen Medien "zugegeben" wurden...)
** P.S.: am 12.7. haben die Israelis in einer von ihnen selbst deklarierten "Schutzzone" bei der Bombardierung eines Flüchtlings-Lagers 70 Menschen getötet und 300 verletzt - angeblich auf der Jagd nach zwei "Hamas"-Führern...

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