Sonntag, 14. Juli 2024

Attentat auf Trump´s Ohrläppchen - It´s lonely at the top

Der junge weiße "Assassine" (siehe meinen vorherigen Eintrag), der gestern mit seinem frei verkäuflichen automatischen Gewehr bei einer Wahlkampf-Rede von Trump rumgeballert hat, war entweder ein sehr schlechter (nur das Ohr Trump´s und ein paar Zuhörer getroffen) oder ein sehr guter Schütze (Trump blutet Medien-wirksam, lebt aber kaum derangiert, und verteidigt weiter die Waffen-Lobby).

Letzteres erinnert an Turgut Özal (1927-93), den feisten neoliberalen und islamistischen türkischen Präsidenten, eine Art Franz-Josef Strauß der Türkei: er war 1971-73 "Berater" bei der "Weltbank" in den USA, dann in leitenden Positionen in der türkischen Industrie und Vorsitzender der Metall-Arbeitgeber.
Nach dem Putsch vom September 1980 wurde er stellvertretender Minister-Präsident in der Militär-Junta, die das aufgezwungene marktradikale "IWF"-Programm vom Januar 1980 durchsetzte, und nach den "Wahlen" vom November 1983 Minister-Präsident. Ungeachtet seiner Politik der Re-Islamisierung (vgl. Erdogan) versuchte er gegen den Widerstand der rechten Nationalisten und Militärs vergeblich, "pragmatische" Lösungen für die Armenier-, Kurden- und Zypern-Probleme zu finden, die der Wirtschafts-"Liberalisierung" im Weg standen.

Am 18.6.1988 erschien im Parlament ein "Attentäter", der aus nächster Nähe auf ihn schoß, aber leider nur den kleinen Finger seiner linken Hand traf, was das, was volkt, zu manchem Witz anregte... Der "Märtyrer" Özal wurde (daraufhin oder trotzdem?) im Oktober 1989 zum Präsidenten "gewählt", als welcher er das "Präsidial-System" ausbaute und mit Vorliebe am Parlament (und an den Militärs im Hintergrund) vorbei durch "Erlasse" regierte (vgl. Erdogan, diverse US-Präsidenten und Macron).

Als er 1993 vor Ablauf seiner Amtszeit starb, kursierten Gerüchte, er sei von Militärs vergiftet worden.

Bei der Trump-Rede ignorierten "Sicherheits-Kräfte" Hinweise aus dem Publikum auf einen "bewaffneten Mann auf einem Dach" jedenfalls so lange, bis es zu spät war: sollte Trump also doch eher im Auftrag von "Militärs" abgeknallt werden (vgl. Kennedy-Attentat), und mußte der "Sniper" bei Mißlingen "geopfert" werden? In den desolaten USA scheint alles möglich... Wegen der unerklärlichen "Sicherheits-Lücke" ist immerhin die wie eine namenlose Chef-Sekretärin aussehende Chefin des "Secret Service" zurückgetreten - aber was will das sagen?

"It´s lonely at the top..." (Randy Newman, 1972, frei nach Schopenhauer: "Auf der Höhe muß es einsam sein.") - "...but the view is nice and you eat better", wie der Volksmund sagt.

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