Sonntag, 9. Juni 2024

Der geläuterte "Chicago"-Ökonom Jeffrey Sachs sagt "Nein!"

Der bekannte ehemals marktradikale Ökonom Jeffrey Sachs, der als Weltbank- und IWF-Berater mit seinen "Chicago-Schock-Strategien" á la Milton Friedman neben anderen Ländern zuerst Jugoslawien (ab 1989) und dann die Sowjetunion bzw.  Rußland (ab 1991) durch Zwangs-Privatisierungen und "Import-Liberalisierung" in Ruin und Krise (letztlich sogar in Kriege) getrieben hatte, ist spätestens angesichts der "Griechenland-Krise" (2015) aufgewacht und zunehmend zu einem der Kenntnis-reichsten Kritiker der imperialen US-, Weltbank- und IWF-Politik geworden (siehe z.B.: Die Lust der US-Präsidenten am nuklearen Armageddon | Telepolis, und andere dort verlinkte Artikel von ihm) - aufgrund seiner unseligen Karriere weiß er, wovon er redet, aber aus demselben Grund wird er vom Mainstream als "Verräter" ignoriert und von dessen Medien dem Publikum vorenthalten... Auch Totschweigen ist Propaganda.

Sachs hat klar erkannt, daß die globale Gefahr nicht von Rußland, China, dem Iran, Nordkorea oder Venezuela ausgeht, sondern von den Plutokraten des US-militärisch-finanz-industriellen Komplexes und dessen Vasallen, und seine Artikel, Interviews usw. könnten gefährlicherweise die Augen dessen, was volkt und Angst vor offener Rebellion hat, durch ganz sachliche Informationen öffnen und das kaum hörbare Grummeln gegen die herrschenden Markt- und Macht-Strategen endlich lauter werden lassen...

"Ach, ja, ja! - so seufz ich immer -,
Denn die Zeit wird schlimm und schlimmer.
Oder kann in unsern Tagen
Einer wagen, Nein! zu sagen,
Der mit kindlichem Gemüt
Morgens in die Zeitung sieht?
"
(Wilhelm Busch: "Der heilige Antonius von Padua", 1870)

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