Dienstag, 25. Juni 2024

JULIAN ASSANGE ist (hoffentlich bald wirklich) FREI ! - Eine zweischneidige Posse

Die krypto-faschistischen USA haben ASSANGE ein dubioses Angebot gemacht: sie verzichten auf seine Auslieferung und stimmen seiner Freilassung durch die englische Justiz zu, wenn er sich bereit erklärt, auf dem Rückweg nach Australien einen Stopp in der US-Militär-Basis auf den Marianen-Inseln einzulegen, sich dort vor einem US-Gericht der "Spionage" für "schuldig" zu erklären und eine 5-jährige Gefängnis-Strafe zu akzeptieren - die dann angeblich mit seiner 5-jährigen Haft im britischen Hochsicherheits-Knast als abgesessen gilt. 

Nach 7 Jahren Eingesperrt-Sein in der Londoner ecuadorianischen Botschaft und 5 Jahren Isolations-Haft ging der zermürbte und kranke ASSANGE verständlicher-weise auf das Angebot ein - wobei abzuwarten ist, ob die US-Militaristen ihn tatsächlich die Weiter-Reise von den Marianen nach Australien antreten lassen, oder irgendeinen Trick finden, ihn doch noch zu den beabsichtigten "175 Jahren" Gefängnis zu verurteilen... (vgl. die Lügen-Justiz-Opfer LEONARD PELTIER, MUMIA ABU-JAMAL usw.)

Aber selbst wenn die furchtbare US-Justiz ihr Wort hält, hat sie damit einen international (offiziell zumindest von der britischen Justiz) anerkannten Präzedenzfall geschaffen, nach dem der militärisch-finanz-industrielle Komplex der USA auch in Zukunft unliebsame Enthüllungs-Journalismus der "Spionage" anklagen und zu willkürlichen Gefängnis-Strafen verurteilen lassen kann: die schweigende "zivilisierte" Welt läßt diesen paranoiden Plutokraten-Staat unbehelligt weiter wüten...

...und regt sich lieber über das kleine Ungarn auf, das der EU-Staaten-"Räson" nicht brav folgen mag, sei es bei der Ukro-Unterstützung, dem Russen-Gas-Boykott oder der angeblich im Westen so heiligen "Unabhängigkeit der Justiz"...

Montag, 24. Juni 2024

Wozu muß das belanglose B-Bock in den Nahen Osten jetten?

Abgesehen von der Fehler-anfälligen* und CO²-schleudernden Luxus-Reise im Regierungs-Jumbo könnte B-Bock ihre un-diplomatischen Plattitüden, die keinen nah-östlichen Warlord beeindrucken, auch per E-Mail, "X"-Twit oder SMS loswerden, falls sie partout nicht ihre banale Klappe halten kann...

Solche sinnlos plakativen Aktionen mit zu "360°" voraussehbar peinlichem Ergebnis befördern nichtmal die erschreckende Absicht dieser politischen Null, sich als "Kanzler-Kandidatin" anzubieten, obwohl es dafür schon länger offenbar keine Qualitäts-Kriterien mehr gibt (immerhin muß man dafür aber in Deutschland noch nicht Millionär sein - wie in den USA, in diversen EU-Ländern und in vielen "Schwellen"- und "Dritte-Welt-Ländern" - allerdings kann man auch in Deutschland auf diesem Weg Millionär werden, und das nicht nur wenn man, wie Scholz, welche kennt...).

Jedenfalls ist es erstaunlich, daß das, was volkt, brav die Wort-Hülsen dieser trotz aller kosmetischen Spesen farblosen und stereotypen Kriegs-Propagandistin genauso als "Welt-Nachrichten" konsumiert, wie die wöchentlichen "Aldi"- oder "Lidl"-Sonder-Angebote.
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* siehe meine Einträge zu früheren mißglückten B-Bock-Luxus-Dienstreisen (vielleicht ist "miß-" das Synonym für "feministische Außen-Politik" - quasi das "Missy"-Syndrom aus "Onkel Tom´s Hütte"?)

Freitag, 21. Juni 2024

Zur Zeit einzige lesbare "Mainstream"-Zeitung: die "Berliner Zeitung"

Die "Berliner Zeitung" ist die einzige "Mainstream"-Zeitung, die sich zumindest bemüht, ausgewogen zu berichten: sie interviewt z.B. auch mal den einst renommierten und inzwischen als Dissidenten geächteten US-Politologen Mearsheimer (John Mearsheimer: „Katastrophale Lage, vor allem für den Westen“ – in der Ukraine und in Gaza (msn.com)) über seine realistischen und von westlicher Propaganda ungetrübten Einschätzungen (z.B. über die West-Mitschuld am Ukro-Krieg), und berichtet auch über Tabu-Themen, wie Fehler, Propaganda und Lügen während der "Corona-Krise" (z.B.: Joshua Kimmich und die Jagd auf Ungeimpfte gegen Corona – neue ZDF-Doku (msn.com) und anderes.

Außerdem betreibt sie eine "Open-Source-Initiative", die z.B. beim "Tagesspiegel" unvorstellbar* wäre: "Mit Open Source gibt der Berliner Verlag allen Interessierten die Möglichkeit, Texte mit inhaltlicher Relevanz und professionellen Qualitätsstandards anzubieten. Ausgewählte Beiträge werden veröffentlicht und honoriert." (von dort auch die Zitate von S. Suschke in meinem Eintrag vom 16.6.2024).

Wie der besagte Suschke bereits schrieb, gilt es heutzutage ja bereits als "mutig", wenn man etwas anderes als die Regierungs-Propaganda bzw. die "Staats-Räson" veröffentlicht, aber in der vagen Hoffnung, daß die Zensur noch nicht so weit gediehen ist, daß man es "mutig" nennen muß, darf man es der "Berliner Zeitung" doch hoch anrechnen, daß sie sich als einzige bemüht, auch auf die Rückseiten der Medaillen zu schauen...

Weiter so, und mehr davon !
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* auf eine der vielen Kündigungen einer Abonnentin wegen einseitiger Ukraine-Berichte (2014) antwortete der damalige Chef-Redakteur persönlich und kompromißlos: ich "muß Ihnen leider mitteilen, daß Sie ein bedauernswertes Opfer der russischen Propaganda sind. (...) aber Sie haben richtig erkannt: das paßt nicht mit dem Tagesspiegel zusammen." (zit. n. Bröckers / Schreyer: "Wir sind die Guten", 2016, S.156) - d.h.: wir scheißen auf Abonnenten, die unsrer Propaganda nicht brav folgen - und  das gilt auch für den aktuellen "Tagesspiegel" den ich kürzlich ohne Erkenntnis-Gewinn in einem Café durchgeblättert habe, und das gleiche gilt für "FAZ", "SZ", "NZZ", "Zeit" und "Spiegel", und natürlich für den Rest der noch reaktionäreren Blätter...

Mittwoch, 19. Juni 2024

Der Libanon: Symbol des katastrophalen Kapitalismus

Kommt ein armer libanesischer Regierungs-Beamter 1950 in die USA und trifft einen reichen US-Kollegen: "Wieso bist du so reich?" - "Siehst du die Brücke da drüben? Die hat 2 Millionen gekostet, aber wir haben 3 Millionen dafür berechnet..." - 1955 besucht der US-Beamte seinen Kollegen im Libanon und sieht, daß der noch reicher ist, als er selber: "Wieso bist du so reich?" - "Siehst du die Brücke da drüben?" - "Nein, da ist doch keine Brücke." - "Aber wir haben 3 Millionen dafür berechnet..."

Das ist kein rassistischer Witz über mediterran-orientalischen Schlendrian oder osmanische Korruption, sondern nur ein extremes Beispiel für ganz normal-mafiosen Kapitalismus, wie sogar an einer Stelle in  Libanon, der Jahrhundertraub - Die ganze Doku | ARTE zugegeben wird.

Der Libanon wurde nach dem 2. Weltkrieg nicht deshalb zur "Schweiz der Levante", weil es den Einwohnern so gut ging, sondern weil (wie in der Schweiz, deren Unter-Klassen sich Jahrhunderte-lang Europa-weit als Kanonen-Futter verkaufen mußten) eine Klassen-Gesellschaft geschaffen wurde, deren Oligarchen es dank der reichen internationalen Geld-Wäscher und Luxus-Touristen gut ging... Die französischen Kolonial-Herren hatten den Libanon schlauerweise von Syrien abgetrennt und nach dem "Teile-und-herrsche"-Prinzip unter der Herrschaft von konkurrierenden (formal "konfessionellen") Gangs 1946 in die "Unabhängigkeit" des "freien Marktes" entlassen, deren kleptokratische Capos in der Folge um die Schmiergelder von Steuer-flüchtigen "Investoren" kämpften.

Schon seit 5000 Jahren sind die arabo-semitischen "Phönizier" und ihre Nachkommen "pragmatisch", und ihre herrschende Kaste, die (ähnlich wie die toskanischen Früh-Kapitalisten der Renaissance) nie einen die Wirtschaft kontrollierenden "National-Staat" aufbaute, hat sich immer durch gerissenen Handel bereichert, unbeeindruckt von jeder Fremd-Herrschaft, ob der Pharaonen, der Assyrer, der Babylonier, der Perser, der Griechen, der Makedonier, der Römer, der Byzantiner, der Omajjaden, der Osmanen oder der Franzosen ab 1920 - wie die Sumerer die Keilschrift, haben die Phönizier die berühmte "erste alphabetische" Schrift eigentlich nur für die Handels-Buchhaltung entwickelt... Die berühmten Zedern sind (wie die kalifornischen "Redwoods" seit 100 Jahren) bis auf wenige Denkmal-geschützte Reste schon seit 2000 Jahren dem einträglichen Holz-Handel mit den antiken Großmächten (und, wie die spanischen Wälder vor 450 Jahren für die "Armada", dem Schiffbau) zum Opfer gefallen... Noch 1965 beschrieb ein "Merian"-Heft den Libanon als "weltoffene und multi-kulturelle" Schnitt-Stelle zwischen Orient und Okzident (und jedenfalls für betuchte Touristen Beirut als "Paris des Nahen Ostens"), aber die angebliche "Toleranz" der Libanesen beruht darauf, daß alle möglichen verfolgten christlichen und moslemischen Sekten in abgeschlossene Enklaven des Libanon-Gebirges geflohen sind: in Wirklichkeit gab es immer wieder gegenseitige Massaker, bis hin zum legendären "Bürgerkrieg" von 1975-90, in dem der Libanon mehr oder weniger von Syrien und Israel besetzt wurde (siehe z.B. Ari Folman´s Film "Waltz with Baschir", 2008, dessen Titel auf den von Israel unterstützten maronitisch-christlichen "Phalange"-Führer Baschir Gemayel anspielt...).

Der Nachkriegs-Libanon (jedenfalls das, was volkte) war von Anfang an verloren, weil der Staat nur als Fake-Wirtschaft ohne eigene Produktion oder Rohstoffe, nämlich (wie die Schweiz) als "Steuer-Oase" mit "Bank-Geheimnis" für westliche und arabische Milliardäre aufgebaut war: sich also für den globalen Kapitalismus prostituiert hat - bloß etwas extremer, als die Kapital-Bordelle von Thatcher-Britannien und "Reaganomics"-USA (und verzögert Europa), die auf lange Sicht genauso zum Scheitern verurteilt sind: der Libanon ist nur ein besonders plakatives Opfer des versagenden Turbo-Kapitalismus, aber ähnlich wie die von der westlich-kapitalistischen "Globalisierung" gebeutelten Länder Afrikas, Latein-Amerikas, des mittleren Ostens und Südost-Asiens - in all diesen ex-kolonisierten Ländern tritt die kriminelle Seite der Finanz-Plutokratien lediglich offener zutage...

Montag, 17. Juni 2024

Künstliche "Intelligenz" ist ein Witz ohne Geist

Künstliche "Intelligenz" ist keine "Intelligenz", sondern allenfalls eine Beschleunigung der menschlichen Rationalität, ähnlich wie das automatisierte Fließband eine Beschleunigung der menschlichen Hand-Arbeit war - beides ein fragwürdiger "Fortschritt": was ist toll daran, daß heute (abgesehen von der Rohstoff- und Energie-Verschwendung) täglich tausende häßliche und kurzlebige Autos produziert werden können, wo früher zehn schöne und langlebige gebaut wurden? (Das gleiche gilt für "Ikea" und die aussterbenden Tischler usw.)

Und was ist toll daran, daß heute (abgesehen von der Energie-Verschwendung für die Server) ein Rechner aus einem tausendseitigen Telefonbuch (oder beliebig vielen) in einer Minute alle Namen aufzählen kann, die mit "-mann" enden, oder deren Telefon-Nr. mit "61" beginnt, oder die in einer Straße wohnen, die mit "F" beginnt (wofür man "analog" mindestens zwei Wochen bräuchte)? Wer will sowas eigentlich wissen, außer GeStaPo und CIA? (Ein ehemaliger CIA-Chef sagte mal: "Wir töten auf der Basis von Megadaten.")

Und was ist toll daran, daß ein Algorithmus aus seinen Millionen gespeicherten Bildern ein je nach gewünschter Gewichtung "durchschnittliches" Bild in Öl-, Pastell- oder Bleistift-Optik (ob gegenständlich, surreal oder abstrakt) herstellen kann, oder aus Millionen gespeicherten Texten eine je nach gewünschter Gewichtung "durchschnittliche" Prosa, Lyrik oder Sach-Abhandlung (ob im "Stil" von Böll, Goethe, Hawking oder Freud)?

Künstliche "neuronale Netze" sind primitive mechanistische und kausalistische Konstruktionen - menschliche und andere biologische neuronale Netze sind individuell, organisch, plastisch, dynamisch, flexibel, spontan und innovativ: das kann kein Programmierer "nachbauen".*

Angeblich "lernen" tut künstliche "Intelligenz" nur durch die Masse an Informationen, die (von Menschen) eingespeist werden, und mittels der Muster, Verknüpfungen und Rück-Kopplungen, die ihr (von Menschen) vorgegeben sind: eine Maschine hat kein Bewußtsein, keinen Willen, keine Bedürfnisse, keine Absichten, keine Ziele, keine Moral oder Ethik, kein sentimentales Gedächtnis und keine Emotionen - und auch kein Macht-Streben...

Man kann einer "KI" Macchiavellis "Fürsten", Hitlers "Sein Krampf" und US-Army-Folter-Handbücher in den Speicher kopieren - sie wird trotzdem nicht "faschistisch": nur ihre (menschlichen bzw. un-menschlichen) Programmierer sind Faschisten.

Es wird Zeit, dem resignierten Euphemismus "Was technisch möglich ist, wird gemäß der `neugierigen Natur´ des Menschen unvermeidlich auch realisiert..." langsam mal Einhalt zu gebieten: das gilt für "KI" genauso, wie für das mehrfach Welt-zerstörende internationale Militär-Potenzial (zu dem es ja zwischenzeitlich mal ein paar inzwischen leider wieder vergessene Einsichten und Abkommen gab...), als auch für die kapitalistische "Globalisierung" mit ihrem fatalen "Freihandel" und "Wirtschafts-Wachstum".

Wenn man sich die herrschenden Plutokraten und ihre Polit-Lobbyisten anguckt, sind wir jedenfalls weit entfernt von einer "Regierung der Weisen", denen man die Programmierung einer "guten" Welt-Regierungs-"KI" anvertrauen möchte, an deren "Objektivität" so mancher Zeitgenosse glauben möchte...

Man fragt sich bloß, warum sich angesichts des grassierenden hoffnungslosen Materialismus so viele Idioten ihr kurzes irdisches Dasein durch blödsinnige Ideologien ("Nationalismus", Militarismus, "Tagesschau"-Gläubigkeit usw.) vergällen, wenn sie "objektiv" glauben, daß sie nur eine Ansammlung von kompostierbaren Chemikalien sind und der menschliche "Geist" nur eine elektro-magnetische Neuronen-Illusion ist, der angeblich jeder Computer überlegen ist...
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* kürzlich erhielt ich eine Mail, die nur aus zwei Icons bestand - die "KI" von "gmail" schlug mir zwei Antworten vor: entweder "Wirklich?", oder "Schönes Gedicht !"... Ich entschied mich für etwas Eigenes und Intelligenteres.

Sonntag, 16. Juni 2024

Wir sollten "endlich eingestehen, dass [unsere] Regierenden genauso Propaganda betreiben wie der Gegner, `der Russe´" (S. Suschke)

Der Regisseur Stephan Suschke* denkt lesenswert über die Einengung der Meinungs-Freiheit nach ("Berliner Zeitung": „Wir werden von Leuten regiert, die keine Ahnung vom Krieg haben“ (msn.com) - Auszüge:

"Wenn ich etwas ernst genommen habe an diesem System, dann die freie Meinungsäußerung. Aber auf einmal wird all das schrittweise zurückgenommen, was angeblich gegen `die Russen´ verteidigt werden soll."
"Da herrscht plötzlich `Einheitsfront´, da werden die publizistischen Reihen fest geschlossen, da gilt nicht mal mehr ein Minimum an bürgerlichem Anstand [Beispiel: "kein Aufschrei" über Pöbeleien des Ukro-ex-Botschafters und "Bandera-Liebhabers" Melnik]. Die Muster – Unterstellungen und Diffamierungen – scheinen aus dem Handwerkskasten des Stalinismus zu kommen."
"Keine Diskussion über die Ukraine ohne die Verurteilung des `brutalen russischen Angriffskrieges´ (ich kann mich nicht erinnern, dass während des Einmarschs der Amerikaner im Irak mit Zehntausenden Toten die Medien mit derartigen Geschützen aufgefahren sind, von der Lüge Powells schweige ich)..."
"Ach ja, Freiheit. Das Freiheitsgeschrei der Hl. Agnes und der Hl. Annalena, das ständige Hantieren mit diesem gleißenden Begriff soll das Sterben ausblenden wie die Maskerade der Straßenbahnen, die mittlerweile durch Berlin fahren: tarnfarben, mit dem Bild eines deutschen Soldaten, der seine Waffe mit weißen Handschuhen präsentiert. Daneben die Slogans `Mach, was wirklich zählt´ und `Bei uns geht es ums Weiterkommen, nicht nur ums Stillstehen´ rahmen den Blick des unschuldigen Jungengesichts. Goebbels war eine gute Schule, nicht nur in der militaristischen Propaganda."
"Ich verstehe die Hohepriesterin der Freiheit, Frau Strack-Zimmermann nicht, die keinen Moment bedenkt, dass alles, was mit militärischer Ordnung zusammenhängt, das Unfreieste ist, was die Welt zu bieten hat."
"Mutig war ich, als ich mich während des Studiums weigerte, Reserveoffizier zu werden. Aber augenscheinlich gibt es bei vielen Menschen in unserem Land die Meinung, dass es mutig ist, etwas zu sagen, was nicht der Meinung der Regierenden entspricht. Das erzählt von einem Klima der Angst, das ich bisher nicht wahrgenommen habe, vielleicht weil ich in einem Milieu agiere, wo es möglich ist, alles zu sagen. Das wird zunehmend schwieriger, auch weil identitätspolitische Debatten politische Korrektheit einfordern."
"Nach dreißig Jahren haben [die Leute aus dem Osten] begriffen, [...] dass die glücksverheißende Welt der Waren ihre Verheißung nicht einlösten. Diese schmerzliche Erfahrung geht, spätestens seit der Corona-Krise, mit einer anderen Erfahrung einher, die Verengung des Meinungskorridors einerseits und eine moralgeleitete Ideologieproduktion anderseits."
"Heiner Müller beschrieb Ideologie `als falsches Bewußtsein. Sie wird geschaffen, indem wesentliche Aspekte von Wirklichkeit einfach weggelassen werden.´ Mittlerweile wird deutlich, dass die Vergangenheit nicht vergangen ist. Instrumente stalinistischer Herrschaft sickern unbemerkt in die Debatten der Gegenwart ein. Was einst im Namen der sozialistischen Moral, in der Auseinandersetzung mit dem `Klassenfeind´ gepflegt wurde**, wird immer mehr zu einem Werkzeug in öffentlichen Auseinandersetzungen."

Siehe auch: Wege zum Ukraine-Krieg: "Schon nach deutscher Einigung waren die Weichen auf Konfrontation gestellt" (msn.com), G. Verheugen und P. Erler bei "Telepolis" zu ihrem aktuellen Buch: "Der lange Weg zum Krieg".
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* geboren 1958 in Weimar, Mitarbeiter Heiner Müllers, derzeit Schauspiel-Direktor am Landestheater Linz
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man kann das offenbar unvermeidliche Stalinismus-Trauma des selbst-kritischen "Ossis" Suschke auch in das US-Imperialismus-Trauma politisch kritischer "Wessis" (spätestens seit dem Vietnam-Krieg) übersetzen: der Stalinismus hat entgegen der reaktionären Thesen des deutschen "Historiker-Streits" weniger mit dem Nazi-Faschismus gemein, als mit dem ökonomischen, militärischen und geheimdienstlichen US- und NATO-Imperialismus...


Samstag, 15. Juni 2024

Wenn die Ukros nicht "siegen", stehen morgen die russischen Un(ter)menschen vor unsrer Tür

So die einhellige Propaganda von NATO-Bürstenhaar Stoltenberg, B-Bock & Co. und ihren medialen Adjutanten und -onkels (siehe z.B.: Ukraine-Gipfel - Welchen Preis hat der Frieden? (deutschlandfunkkultur.de): nur der Vertreter der Rosa-Luxemburg-Stiftung stellt fest, daß Rußland ganz offensichtlich weder "die ganze Ukraine", noch "das Baltikum", geschweigedenn andere NATO-Staaten "erobern" will; die andern sind mit Pisstorius schon im antiken Kriegs-Modus und fordern die spartanische "Wehrpflicht" für zumindest anderer Leute Kinder).

Die hunnischen Horden aus Sibirien "morden, vergewaltigen und foltern" demnach - warum auch nicht: natürlich sind alle Soldaten Mörder und vergewaltigen bei Gelegenheit, und auch Folter ist eine Sieger-Attitüde: vgl. die bestimmt nicht leeren Rache-Androhungen der Ukros gegen "Pro-Russen" und die Folter-Verbrechen "sauberer" US-Rednecks in Abu Ghraib (Irak), Guantanamo usw. usw., die "Scharia"-Justiz im gebenedeiten Sau.-Arabien usw., die Knast-Verhältnisse im Nach-Gaddafi-Libyen oder in der NATO-Türkei usw., die Morde und Vergewaltigungen im gefeierten Nach-"Apartheids"-Südafrika usw. usw. - im 1. Weltkrieg fraßen die deutschen "Hunnen" nach Informationen der belgischen und französischen Presse kleine Kinder, und in Kuwait schmissen nach Informationen des US-Kongresses ent-menschte Iraker Brutkasten-Babies auf den Boden... - die Kapitalisten und Kriegstreiber aller Seiten säen eben natur-gemäß Gewalt und Greuel-Propaganda... 

Das fängt schon bei den Fußball-Konkurrenzen an, über die derzeit wieder so viel "Gemeinschaft-stiftendes" und "Völker-verbindendes" daher-romantisiert wird, obwohl es, wie im wahren Krieg, nur um Profite (hier der UEFA) und Drogen-Handel (hier Kampf-Trinken) geht... (Der lächerliche "Nationalismus" ist nämlich nichts wirklich anderes als der ersatzweise Fußball-"Patriotismus", und die meterweisen Gelände-Gewinne oder -Verluste im Graben-Krieg sind genauso belanglos und zufällig, wie ein ge- oder mißlungener Paß im Stadion - außer daß im ersten Fall jemand sterben kann, und im zweiten meistens nicht...)

Scholz nennt Putins Friedens-Angebot (Anerkennung der aktuellen "Front" und Verzicht der Ukros auf NATO-Beitritt) einen indiskutablen "Diktat-Frieden" - so hätte Hitler nach seinem verlorenen Krieg auch das "4-Mächte-Abkommen" genannt, wenn er es noch erlebt hätte... Dabei sind eher Selenskis "Minimal-Forderungen" (Rückkehr zum Zustand zur Zeit des Putsches von 2014, also vor Beginn des 10-jährigen Kriegs der Ukros gegen ihre autonomistischen Provinzen) ein "Diktat-Frieden", als seien Donbass und Krim sein präsidiales Privat-Eigentum, und nicht das der mehrheitlich "pro-russischen" Bewohner - allerdings aus einer hoffnungslosen Selenski-Position der Schwäche: also unrealistisch und damit eine verkappte Verweigerung eines Waffen-Stillstandes und von Verhandlungen...

Macron verweigert "Verhandlungen mit einem, der eigenmächtig die Grenzen Europas ändern will" - als hätte der Westen (USA und NATO) das nicht an Jugoslawien vorexerziert und endgültig mit der eigenmächtigen Abspaltung des Kosovo (letztlich als US-Militär-Basis in einem korrupten Gang-regierten "Staat", wie einst in Südkorea) von Serbien einen Präzedenz-Fall geschaffen - ganz zu schweigen von der Destabilisierung und Spaltung Afghanistans, des Irak, Libyens, Syriens usw. - und abgesehen von der westlichen Anerkennung der israelischen Besatzungs-Politik, die viel illegitimer ist, als der Beitritt der ost- und süd-ukrainischen Autonomie-Gebiete zur russischen Föderation...

Und all diese Schreibtisch-Täter feiern sich für die weitere "treue" Unterstützung dieses sinnlosen Kriegs, in dem die Ukros das Bauern-Opfer sind, um Rußland zu "ruinieren" - denn Rußland "muß" nun (nachdem es sich einmal hat verstricken lassen) seine Soldaten "opfern", um einen Weltkrieg zu vermeiden, der ausbrechen würde, wenn es mit seiner vollen Überlegenheit zuschlagen würde: also russische "Vernunft" und Unmenschlichkeit in einem  - während auf der Gegenseite nur Unmenschlichkeit herrscht: Selenski verheizt bedenkenlos "sein" Volk, und seine Waffen-Lieferanten denken ernsthaft über die Entsendung von NATO-Truppen nach (Weltkrieg scheißegal, oder von paar Kommiß-Köppen vielleicht sogar erhofft?).

Also besser: Auflösung der NATO und aller Rüstungs-Konzerne, Verbot von militärischer Waffen-Produktion und Militarisierung des Weltalls, Verbot jeglicher militaristischer Propaganda, und Zwangs-Pensionierung aller Rüstungs-, Wehr-, Waffen- und Armee-"Experten"!

"We don´t need no education,
We don´t need no thought control -
It´s just another brick in the wall
..." (Pink Floyd: "The Wall", 1979)

P.S. Ich kann nix dafür, wenn ein paar "AfD"ler der gleichen Meinung sind...

Donnerstag, 13. Juni 2024

Wie in Rußland: paß auf, was Du sagst! (Politiker verklagen das Volk)

Eine Welle von Anzeigen rast durch das Land: Politiker verklagen empörte Bürger, wie z.B. die ehemalige Vorsitzende des "Ethik-Rats" einen ehemaligen Professor, der "beleidigender-weise" geschrieben hatte, sie "fasele ständig von der nächsten Pandemie" (Alena Buyx zeigt Corona-Maßnahmenkritiker Stefan Homburg an (msn.com)), oder das B-Böckchen, das als "dümmste Außen-Ministerin" tituliert wurde (ein gewünschter passenderer Titel wurde aber offenbar nicht eingefordert...), ganz zu schweigen von der Anzeige-Meisterin und angeblichen "FDP"-Wehr-"Expertin" Flak-Rheinmetall (huch: werde ich jetzt auch verklagt?*).

Die junge russisch-stämmige deutsche Journalistin Alina Lipp berichtet seit ein paar Jahren von vor Ort im Donbass über die im Grund kriegs-verbrecherischen Angriffe der Ukros auf die dortige Zivil-Bevölkerung - ein deutsches Gericht hat sie daraufhin in Abwesenheit wegen "pro-russischer Des-Information" zu 3 Jahren Haft verurteilt und die deutschen Konten von ihr und (!) ihrem Vater sperren lassen... Anderen Ukro-Kriegs-Skeptikern wurden in Deutschland ebenfalls die Konten gekündigt und akademische oder andere staatliche Arbeits-Verhältnisse beendet - gleichzeitig wird die russische "Repression" gegen dortige Ukro-Kriegs-Skeptiker massiv medial angeprangert...

Während Politiker (v.a. von "SPD" und ex-"Grünen" - siehe Hofgefreiter usw.) und Journalisten des Establishments Wähler der "AfD" (und zwischen den Zeilen auch solche des "BSW") ungestraft als "Nazis" bezeichnen dürfen, wird allzu direkter Unmut dessen, was volkt, gerichtlich geahndet - ich dachte, das gibt´s nur in Rußland oder China?

Wer in öffentlicher Funktion versagt oder enttäuscht, muß nunmal herbe Kritik hinnehmen: es geht schließlich um die Amts-Führung von eiskalten Partei-Kadern, und nicht um die empfindsame Seele eines netten Nachbarn (wobei es auch albern ist, wenn der Nachbar gleich zum Kadi rennt, weil man ihn im Eifer des Gefechts mal "Arschloch" genannt hat... Nichtmal "CSU"-Todenhöfer hat "SPD"-Wehner verklagt, als der ihn einst im Bundestag "Hodentöter" nannte...). Die Klage-Manie zeigt nur die fragile Hybris und den berechtigten Minderwertigkeits-Komplex der privilegierten un-charismatischen Gallions-Figuren, und deren Flucht in einen totalitären "politisch korrekten" Konsens der "Willigen" bzw. Willfährigen (pro Ukro, pro Israel, pro NATO, pro EU und WTO, pro "Gender", pro "Biontech", pro Frontex und "Flüchtlings-Pakt", pro Sozial-Darwinismus, kontra "Rechts-Populismus" und kontra "links").

Das paßt alles eher zu der neuen "Staatsräson", die abweichende Meinungen nicht zuläßt und/oder als "Neo-Nazismus", "Anti-Semitismus" oder "Verfassungsschutz-relevante Delegitimierung von Staat und Regierung" diffamiert, wobei die Mainstream-Medien in vorderster Reihe mitspielen.

Scheiß auf diese zentralistische pseudo-"Demokratie", die nach US-Vorbild ein "Ein-Parteien-Staat mit verschiedenen rechten Flügeln" (laut dem schwulen Kennedy-Schwager Gore Vidal) ist!
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Mittwoch, 12. Juni 2024

Ach ja: da waren ja auch die EU-"Wahlen"...

Die EU-Oligarchie atmet auf: immerhin mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten (europaweit 51%, im braven Deutschland sogar über 60%) haben ihre Stimme abgegeben, statt sie zu behalten - als wäre es toll, daß die EU-"Wahlen" nur knapp der Hälfte am Arsch vorbei gehen... (vgl. das "Demokratie"-Leuchtfeuer USA...)

Das bemerkenswerteste ist nicht das v.a. in Frankreich und Deutschland viel-diskutierte Abschneiden der "Rechten", sondern daß seltsamerweise die kapitalistisch-konservative "Keine-Experimente"-Fraktion ("CDU"/"EVP") nach wie vor am stärksten ist: Augen zu und einfach weiter wie bisher, scheint die Grund-Stimmung zumindest der noch "Wahl"-Willigen zu sein...

"Die Partei" hat immer recht - z.B. damit, daß Plutokraten-Höchst-Einkommen nicht das 50.000-fache eines Arbeiter-Lohns übersteigen sollten, und damit, daß man das 180°-Ziel nicht überschreiten darf (vgl. B-Bocks 360°-Ziel), und damit, daß man Europa nicht den Leyen überlassen darf.

Tschüs bis zur nächsten Plakate-Verschwendung.

Dienstag, 11. Juni 2024

Der Westen verhängt "Sanktionen" und munitioniert einen Stellvertreter-Krieg für "westliche Werte" - Rußland betreibt dagegen fiese "hybride Kriegsführung"

Wenn der Westen russische Auslands-Vermögen "einfriert" und deren (oder zumindest deren Zinsen) Übertragung an die Ukros ins Auge faßt, ist das eine "Sanktion" gegen Rußland wegen Nicht-Einhaltung "westlicher Werte" - wenn Rußland nach einigem Zögern als Retour-Kutsche westliche Auslands-Vermögen "einfriert", ist das "hybride Kriegsführung"...

Wenn der Westen russische Auslands-Sender verbietet und abschaltet, ist das Notwehr gegen "russische Des-Information" - wenn Rußland nach einigem Zögern das gleiche mit westlichen Auslands-Sendern macht, ist das "autokratische Einschränkung der Meinungs-Freiheit"...

Wenn der Westen einen pro-westlichen Putsch in der Ukraine herbeiführt und die Ukros bewaffnet und in einen Stellvertreter-Krieg gegen Rußland manövriert, dann geht es um die "Freiheit der Ukro-Nationalisten" und deren "westliche Werte" - wenn Rußland nach 8 Jahren Zögern auf diese Provokation reinfällt und zugunsten der bombardierten "Pro-Russen" eingreift, ist es ein "Aggressor" und "Angriffs-Krieger"...

Wieso durchschauen nur ein paar "AfD"ler und übrig-gebliebene echte Linke die primitive West-Propaganda?

Die NATO folgt der alten anglo-US-amerikanischen Strategie aus den beiden Weltkriegen, deren militärisch-finanz-ökonomischer Komplex profitabel alle Kriegs-Parteien "unterstützt" hat und erst am Ende, als der profitabelste Schluß erkennbar war, eigene Bürger für den lohnenden Sieg "geopfert" hat - man kann nur hoffen, daß es nicht wieder so weit kommt, obwohl das den geistesgestörten NATO-Strategen keine schlaflosen Nächte, sondern eher geifernde Tagträume zu bereiten scheint... (siehe S. Kubrick´s zeitlos genialen Film "Wege zum Ruhm", 1957, und zur Quasi-Erholung M. Nichol´s Film "Catch 22", 1970)

Ein "Redner im Tarnanzug" namens Selenski wird im Bundestag boykottiert

Leider haben die "AfD"-Chefs recht: dem durchgeknallten Selenski in seinem albernen Reservisten-Aufzug braucht man nicht zuzuhören, wenn er theatralisch "Wiederaufbau-Hilfe" fordert und gleichzeitig weiter sinnlos seine Landsleute in den Tod gegen einen übermächtigen Feind in einem selbst-provozierten Krieg schickt: hunderttausende Tote, der Exodus von millionen Ukrainern und die teilweise Zerstörung der Ukraine hätten vermieden können, wenn dieser kriegs-geile Zwerg nicht auf seine ebensolchen West-Berater gehört und im März 2022 den fertigen Friedens-Vertrag unterschrieben hätte...

Auch die "BSW"-Abgeordneten hatten recht, sich den martialischen Schwulst dieses Schulhof-Terroristen nicht anzuhören, der mit seinen vom Westen "erlaubten" Angriffen auf russische Atom-Angriffs-Warn-Anlagen zwar nicht die Situation in der Ukraine verbessert, aber die allgemeine Kriegsgefahr vergrößert und jedenfalls Vergeltung herausfordert, wie ein kleiner Misanthrop, der der großen Sports-Kanone in der Schul-Kantine ins Essen spuckt und hofft, daß ihn jetzt alle bewundern... Wagenknecht hat recht damit, daß ein Gruppen-Zwang zu "Standing Ovations" für diesen Größen-Wahnsinnigen geherrscht hätte - und Sitzen-Bleiben hätte vermutlich zu militanter Empörung der naiven Mehrheit von Selenski-Gläubigen geführt...

Auch das "AfD"-Argument, man wolle nicht für einen "Aufbau" bezahlen, dessen Profite schon "Blackrock" und andere "Investoren" im Vorhinein unter sich aufgeteilt hätten, ist nicht von der Hand zu weisen...

Das Getue des Polit-Establishments von der "CDU" bis zu den "Linken" um den "Affront" gegen den Pseudo-Landser, der nichtsdestotrotz groß im "Waldorf-Astoria" logiert, ist ja auch nur pseudo-"demokratisch": spät-feudale "Etikette" des Parlaments, "Respekt" für ein Staats-Oberhaupt (was Selenski nur aufgrund des Grundrechte- und Presse-Freiheits-einschränkenden "Kriegsrechts" in der Ukraine noch ist, wie die "AfD" leider richtig bemerkt...) - in Wirklichkeit geht´s um die der NATO folgende deutsche "Staatsräson" von der bedingungslosen Unterstützung der Ukros "solange wie nötig" (d.h. laut B-Bock: bis "Rußland ruiniert" ist)...

Den Wiederaufbau von Gaza haben "Blackrock" & Co. wahrscheinlich auch schon in der Schublade: warum sollte man da dem israelischen Militär Einhalt gebieten? (vgl. dagegen den Wiederaufbau des von den Römern zerstörten kleinen gallischen Dorfes in "Asterix, Band XXVII", und den Wiederaufbau des vom "Asow-Regiment" als verbrannte Erde hinterlassenen Mariupol durch die Russen).

Sonntag, 9. Juni 2024

Der geläuterte "Chicago"-Ökonom Jeffrey Sachs sagt "Nein!"

Der bekannte ehemals marktradikale Ökonom Jeffrey Sachs, der als Weltbank- und IWF-Berater mit seinen "Chicago-Schock-Strategien" á la Milton Friedman neben anderen Ländern zuerst Jugoslawien (ab 1989) und dann die Sowjetunion bzw.  Rußland (ab 1991) durch Zwangs-Privatisierungen und "Import-Liberalisierung" in Ruin und Krise (letztlich sogar in Kriege) getrieben hatte, ist spätestens angesichts der "Griechenland-Krise" (2015) aufgewacht und zunehmend zu einem der Kenntnis-reichsten Kritiker der imperialen US-, Weltbank- und IWF-Politik geworden (siehe z.B.: Die Lust der US-Präsidenten am nuklearen Armageddon | Telepolis, und andere dort verlinkte Artikel von ihm) - aufgrund seiner unseligen Karriere weiß er, wovon er redet, aber aus demselben Grund wird er vom Mainstream als "Verräter" ignoriert und von dessen Medien dem Publikum vorenthalten... Auch Totschweigen ist Propaganda.

Sachs hat klar erkannt, daß die globale Gefahr nicht von Rußland, China, dem Iran, Nordkorea oder Venezuela ausgeht, sondern von den Plutokraten des US-militärisch-finanz-industriellen Komplexes und dessen Vasallen, und seine Artikel, Interviews usw. könnten gefährlicherweise die Augen dessen, was volkt und Angst vor offener Rebellion hat, durch ganz sachliche Informationen öffnen und das kaum hörbare Grummeln gegen die herrschenden Markt- und Macht-Strategen endlich lauter werden lassen...

"Ach, ja, ja! - so seufz ich immer -,
Denn die Zeit wird schlimm und schlimmer.
Oder kann in unsern Tagen
Einer wagen, Nein! zu sagen,
Der mit kindlichem Gemüt
Morgens in die Zeitung sieht?
"
(Wilhelm Busch: "Der heilige Antonius von Padua", 1870)

Samstag, 8. Juni 2024

Das "spanische Paradox" ist keins, sondern Kapitalismus pur

Die Spanier jammern "paradoxerweise", obwohl es "der Wirtschaft" gut geht - aber was heißt schon "Wirtschaft"?
Nach "Corona" boomt der Tourismus wieder, also Baugewerbe, Immobilien, Hotellerie und Gastronomie: es werden "Arbeitsplätze geschaffen", und zwar in eben diesen typischen Niedriglohn-Sektoren, während derselbe Tourismus die Immobilien-, Miet- und sonstigen Preise in unerschwingliche Höhen treibt, sodaß der "Aufschwung" zwar theoretisch das "Brutto-Sozial-Produkt" hochtreibt, aber nichts davon bei dem, was volkt, ankommt (auf etwas höherem Niveau ist es das gleiche in Deutschland).

Wen wundert das nach über 40 Jahren Turbo-(um nicht zu sagen: neo-feudalem Raubtier-)Kapitalismus eigentlich noch? Was interessiert das sinnlose "Brutto-Sozial-Produkt", der "Börsen-Index" oder das "Wirtschafts-Wachstum", außer als Maß für die zunehmende Zerstörung von Umwelt und Gesellschaft?

Das spanische Jammern ist kein "Paradox", sondern realistischer Ausdruck der Idiotie des kapitalistischen Systems: eine humane und gesunde Wirtschaft bedeutet, daß es den Menschen gutgeht, und nicht nur den Shareholdern einer abstrakten "Wirtschaft" oder (noch schlimmer) einer nationalistisch verbiesterten Kriegs-Wirtschaft, wie in der Ukraine, und in deren Gefolge bei ihren westlichen Unterstützern (jedenfalls deren Rüstungs-Konzernen).

Die Spanier (zumindest die Einsichtigen) haben eben bloß am schnellsten erkannt, daß die globale Geo-Strategie der Plutokraten auf ihre Kosten ausgetragen wird - vielleicht auch, weil sie, wie Italiener und Griechen, am meisten unter der zynischen "Globalisierung" leiden, die Millionen Menschen ins Exil, also zuerst mal nach Süd-Europa treibt, also (falls sie überleben) in die Sklaven-Armeen von Großgrund-Besitzern, Bau-Unternehmern und Gastro- und Agrar-Multis, was wiederum Löhne drückt und lokale Arbeitsplätze vernichtet: es also "der Wirtschaft", aber nicht den Menschen gutgehen läßt.

Bloß Jammern und Beten nützt ja nix... (siehe die "Internationale": "Es rettet euch kein höh´res Wesen", aber "alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will"...)

Humane Kriegsführung in Korea: Zuscheißen

Als Antwort auf südkoreanische Ballons mit Propaganda-Flugblättern hat Nordkorea laut "Spiegel" angeblich Ballons mit Müll und Scheiße nach Südkorea fliegen lassen: so sollten Kriege mit menschlichem Antlitz geführt werden, und nicht so primitiv, wie in der Ukraine oder in Gaza!

Und Attentate am besten so, wie im harmlosen Dänemark: ein möglicherweise berauschter Mann hat die Minister-Präsidentin "auf den Oberarm geboxt", woraufhin er verhaftet wurde und die burschikose Dame mit einem "leichten Schleudertrauma" (kein vorzeigbarer blauer Fleck?) davonkam, was nichtsdestotrotz als "Attentat" auf allen Titelseiten die Ukraine und Gaza verdrängt hat (ich hatte neulich auch ein "leichtes Schleudertrauma", als ich von übermütigen Jünglingen in der U-Bahn angerempelt wurde... Aber das ist mir immer noch lieber, als in der Ost-Ukraine oder in Gaza aus dänischen Kampf-Jets mit NATO-Raketen beschossen zu werden...).

Lieber zugeschissen, als abgeknallt für nix und wieder nix.

Freitag, 7. Juni 2024

Das argentinische Kettensägen-Massaker

Der faschistoide Polit-Clown Milei, der spaßeshalber im Wahlkampf mit einer Kettensäge auftrat, unterwirft seit einem halben Jahr Argentinien einer neoliberalen Schock-Therapie* nach dem Muster von Pinochets "Chicago-Boy"-Beratern - mit dem Erfolg, daß die eh schon grassierende Arbeitslosigkeit und Armut katastrophal zunimmt.

Der stinkreiche Arschficker mit der Beatles-Frisur nennt das "Anarcho-Kapitalismus": der "Markt", und nicht ein Sozialstaat, wird´s regeln - jetzt kam heraus, daß er sogar Lebensmittel in staatlichen Depots verrotten ließ, statt sie an Hilfs-Organisationen auszugeben, um die sozial-darwinistische "unsichtbare Hand des Marktes" unverfälscht walten zu lassen (siehe z.B.: Skandal in Argentinien: Milei Hält Lebensmittel für die Armenküchen zurück (nzz.ch)). 

Wenn so ein Schwein im Nach-Militär-Diktatur-Argentinien, das seither zwischen Revolution und Reaktion schwankt, "Wahlen" gewinnt, wirft das ein bezeichnend düsteres Licht auf "repräsentative Demokratien" nach US-Muster (wozu auch die Länder Nachkriegs-Europas gehören, abgesehen von der pseudo-"demokratischen" EU...) - man kann nur hoffen, daß asoziale Verbrecher wie Milei mal bei einem Auftritt in ihre eigenen laufenden Kettensägen stolpern, wenn sich schon kein Gerichtshof findet, der sie dreimal lebenslänglich (wie in den USA gang und gäbe) in ein Arbeitslager in Kansas, Sibirien oder in der Sahara verbannt, oder keine "Tupamaros"**, die ihn eliminieren könnten.
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* vgl. N. Klein: "Die Schock-Strategie" (2007)
**  nationale Befreiungs-Front in Uruguay

Donnerstag, 6. Juni 2024

Bielefeld existiert nicht, und Mannheim ist tot: Kapitalismus gebiert Gewalt

Im berliner Abgeordnetenhaus redete die Innensenatorin ("SPD") pflicht-beflissen über "den schrecklichen Tod von Mannheim", worauf ein Zwischenruf (weibliche "Grüne"?) kam: "Mannheim ist tot?", und einige ("grüne"?) Abgeordnete lachten ("Tagesspiegel": Grüne lachen bei Debatte über toten Polizisten: Entsetzen im Berliner Abgeordnetenhaus nach Zwischenruf zu Mannheim (msn.com)).

Nun: erstens klingen die obligatorischen nichtssagenden "Beileids"-Bekundungen von "Politikern" nach Flut-Katstrophen, Explosionen, Flugzeug-Abstürzen oder Mord-Anschlägen nicht besonders "herzlich" oder ehrlich "betroffen" (nichtmal mit Steinmeiers einstudierter Grabes-Leier-Stimme), und insofern war der Zwischenruf auf die Reden-Schreiber-Plattitüde vom "schrecklichen Tod von Mannheim" eigentlich eine geniale spontane Eingebung von gradezu Ringelnatzschem Humor - die nicht-"grünen" Abgeordneten waren wohl auch eher pro forma (oder angeblich) "entsetzt", weil sich das in so einem Fall (wieso "Debatte"?) eben "gehört" - inzwischen darf man ja auch über getötete palästinensische Kinder "entsetzt" sein, ohne wie noch vor Kurzem deswegen als "Antisemitist" zu gelten, und ohne wirklich über das israelische Morden in Gaza empört zu sein...

Zweitens werden wir dank der regierenden Kriegstreiber (vom einfach gestrickten B-Bock über das verbiesterte "Flak-Rheinmetall" bis zum "CDU"-Warlord Fiesewetter) alltäglich mit primitiven Kriegs- und Mord-Bildern als "Normalität" traktiert und abgestumpft, bekommen regelmäßig beim Abendessen zu hören, daß alle paar Minuten auf der Welt ein Kind verhungert und kriegen dank der nationalen und globalen kapitalistischen Klassen-Gesellschaft ständig die Gewalt-Ausbrüche der Benachteiligten, Prekarisierten und in die Flucht Getriebenen beängstigend vor Augen geführt: wer glaubt schon noch an ein "friedliches Zusammen-Leben", wenn laut "Tatort" selbst der harmloseste Nachbar, ganz abgesehen vom scheinbar anbiederndst radebrechenden Afghanen...

Da sich die so erzeugten Paranoiker nicht einfach, wie in den USA, ein automatisches Gewehr kaufen und auf jeden ballern können, der ihnen nicht paßt, retten sich halb-zivilisierte Europäer in den Zynismus, und das ist auch besser so - scheiß auf verlogene "politische Korrektheit": es ist ja nichtmal "klammheimliche Freude" über die Attacke (oder ein fröhlicher Spruch wie der aus Straußens Zeiten: "Buback, Ponto, Schleyer - der Nächste wird ein Bayer!" oder: "Reagan, den Geier - hängt ihn higher!", was vor 40 Jahren so "verboten" war, wie heute "From the River to the Sea"...), sondern nur wie die Werbung der Berliner Stadtreinigung ("We kehr for You" usw.), oder wie dreckige Schwulen-Witze, die einem nur von Schwulen erzählt werden (dürfen).

Scholz hat natürlich recht: ausgerastete afghanische Dschihadisten kann man ruhig nach Afghanistan abschieben - was haben sie dort zu befürchten, da sie ja voll auf Linie der "Taliban" sind? (Nicht recht hat er damit, im selben Atemzug das erfreulich säkulare Syrien des alewitischen Augenarztes Assad zu erwähnen, das grade die Oberhand über seine ausgerasteten und vom Westen ausgerüsteten Dschihadisten gewinnt...). Übrigens kann man auch schwule persische Dschihadisten gefahrlos in den fundamentalistischen Iran abschieben, da Alexander (der "Große" Päderast) die hellenische Jünglings-Erotik im gesamten Nahen und Mittleren Osten gesellschafts-fähig gemacht hat...*

"Man fragt sich, wenn man Logik hat,
Was macht nachts um eins ein Suaheli-Schnurrbart-Haar im Kattegat
?"
(Ringelnatz hat, im Gegensatz zu Astrid Lindgren, schon vor 100 Jahren vorsichts-halber das "N-Wort" vermieden, als er über die Boots-Flüchtlinge scherzte: schließlich war er selber einer...)
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* siehe z.B. K. Hosseini: "Drachenläufer" (2003)

Sonntag, 2. Juni 2024

Parteien-Feudalismus - schockierende EU-Gerüchte

Man konnte sich schon bisher nur verwundert die Augen und Ohren reiben, angesichts der Mitteilung der "Grünen", daß der nächste "Kanzler-Kandidat" einer der beiden aktuellen Versager, also entweder H-Beck oder B-Bock, sein wird, als seien die in erbliche Ämter aufgestiegen - besonders, daß die Plattitüden, Dümmlich- und Ahnungslosigkeiten, Kosmetik- und Dienstreisen-Skandale, sowie die sturen Kriegs-Treibereien und diplomatischen Peinlichkeiten des B-Bocks den ehemals Rotations-gläubigen "grünen" Delegierten völlig egal zu sein scheinen, ist... nunja: mittlerweile leider nicht mehr unglaublich.

Aber es kommt noch schlimmer: in den Medien kursieren "Brüsseler Gerüchte", daß die "grüne Kanzler-Kandidatur-Konkurrenz" sich in Luft auflösen könnte, weil man ausgerechnet das unfähige B-Bock möglicherweise für die Nachfolge des ein bißchen untragbar gewordenen "Pfizer/Biontech"-Vonderleychen als "EU-Kommissions-Präsidentin" (oder zumindest als Mitglied der "Kommission") ins Auge faßt - ein nicht "demokratisch gewählter", aber machtvoller Posten*, für den schon die genauso überraschend weg-und-hoch-beförderte deutsche Skandal-"Verteidigungs"-Ministerin Vonderleychen ungeeignet war (siehe L.J. Peter: "Das Peter-Prinzip", nach dem in bürgerlichen Hierarchien jeder bis zur Stufe seiner absoluten Unfähigkeit aufsteigt... wie z.B. der Geheimdienst-Koordinator und "Minsk"-Betrüger Steinmeier vom "Kanzleramts-Chef" über "Außen-Minister" zum Salbader-"Präsidenten" mit 1 Million € jährlichem "Ehrensold"... oder die ohne Scherz mögliche weg-und-hoch-Beförderung des Vonderleychen zur "NATO-General-Sekretärin" - wenn diese Beton-Frisuren-Hyäne nicht freiwillig stirbt oder einem Attentat zum Opfer fällt, wird sie am Ende noch "UN-General-Sekretärin", ihr werdet´s sehen).

Die sowieso un-"demokratische" EU (also die ungewählte halb-autokratische "Kommission" - das "gewählte" EU-Parlament ist eine relativ machtlose, aber gut-bezahlte Veranstaltung) war bisher schon durch Lobby-Eminenzen wie Vonderleychen oder den senilen Reaktionär Borell delegitimiert: wenn jetzt weiter nur intellektuell-moralisch-weltanschauliche Nieten wie B-Bock nachrücken, wird immerhin zum Glück die EU-Zentralismus-Begeisterung noch weiter nachlassen - und das ist nicht "rechts-radikal", wie man vorsorglich betonen muß, sondern libertär: denn wem hat die gefeierte "EU" genützt, außer den Multis, den Plutokraten und den "legalen" und den mafiosen Oligarchen? Dem, was volkt, bleibt nur der ehemals lästige (aber auch pittoreske) Währungs-Tausch "erspart", faktisch aber mehr Geld aus der Tasche gezogen: der statistische Zuwachs an "Kaufkraft" betrifft eben nur über-proportional und "Durchschnitts"-verfälschend die oberen 10%, deren Lobbyisten die "EU"-Bürokraten sind - eine bewiesenermaßen infantile Worthülsen-Produzentin wie B-Bock paßt da perfekt hinein.
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* angesichts der Figuren auf diesem Posten fragt man sich allerdings, ob das mehr als die Hofnarren-Stellung des militärisch-finanz-industriellen Komplexes ist, die nur das, was volkt, mit ihrem Posten-Geschacher ablenken soll...

Aufruf ans Volk (z.B. der Ukraine)

"... ich versichere euch, daß in eurem Land die Leute ohne Kapital und Vermögen weitaus in der Mehrzahl sind. Was sollte sie daher daran hindern, auch die Mächtigsten zu werden? Sie könnten dies umso leichter, als die Besitzlosen den Hauptteil der Streitkräfte der Nation stellen. Denn sagt mir bitte, wie steht es denn um die dreihunderttausend oder mehr Soldaten, die euer [Präsident] in seinem [Land] unterhält und die ihn so mächtig und stolz machen? Sind es nicht dreihunderttausend Bettler, die sich für ein paar [Kopeken] am Tag umbringen lassen?* Und für wen? Für den Reichen, vom ersten bis zum letzten Mann; für die Erhaltung des Überflusses, in dem er lebt, damit er seinen Vergnügungen und Ausschweifungen nachgehen und seinen Wohlstand weiterhin vergrößern kann.
Aber verschaffen diese vielen tausend Soldaten den Angehörigen ihrer Schicht und Klasse, ich will sagen: den um ihr Hab und gut betrogenen Bewohnern des Landes, dadurch irgendeinen Vorteil, daß sie ihr Blut vergießen und ihr Leben verlieren? Keinen einzigen, es sei denn, daß sie ihre Zahl noch vergrößern und ihr Elend vermehren.
Es hängt folglich nur von diesen Truppen ab, die Nation wieder in ihre Rechte einzusetzen und die Güter gleichmäßig und gerecht zu verteilen**, mit einem Wort, eine so menschliche, so gerecht geordnete Regierungsform zu errichten, daß alle Glieder der Gesellschaft, und zwar ein jedes seinen Fähigkeiten entsprechend, zum allgemeinen Glück beitragen können."

aus L.-A. Baron de Lahontan (1666-1715): "Neueste Reisen ins mitternächtliche Amerika", dritter Teil (1704, zit. n. K.-H. Kohl: "Entzauberter Blick", 1981), eigentlich an die verelendeten Franzosen unter Louis XIV. gerichtet - Lahontan war als junger verarmter Kleinadliger gezwungen, als französischer Soldat nach Kanada zu gehen und lebte zeitweise bei den dortigen Indianern, was seinen Blick auf das marode Feudal-Europa schärfte...; [Modernisierungen] von mir.
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* gilt auch für die Einsätze der NATO-Armeen in Jugoslawien, im Nahen und Mittleren Osten, in Nord- und West-Afrika und in Latein-Amerika, sowie für die israelische Armee, für die Milizen im Sudan, im Kongo/Ruanda usw., für die kriminellen Mörder-Banden in Mexiko, Haiti, Ecuador usw., für die Terror-Schwadrone von Militär-Diktaturen und Dschihadisten, für SEKs aller nationalen Polizeien usw. - überall gehen, wie schon Lahontan, einkommens- und chancenlose junge Leute notgedrungen zum Militär (in den USA viele Schwarze, in Rußland viele Sibirier), zu "Sicherheits-Kräften" und  Para-Militär, oder in bewaffnete ideologische oder kriminelle Organisationen...
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und das über 200 Jahre vor den revolutionären deutschen Matrosen- und Soldaten-Räten von 1918/19...

Samstag, 1. Juni 2024

Ukraine und Georgien in die EU? Oder doch lieber Marokko und Libanon?

Ein "Experte" sagte dieser Tage auf die Frage nach den Vor- und Nachteilen eines EU-Beitritts der Ukraine allen Ernstes: der Vorteil für die EU sei der "Zugewinn der großen und kampferprobten Armee der Ukraine", und Nachteile könne man derzeit "nicht benennen", da die Ukraine nach dem jahrelangen Beitritts-Prozeß "eine andere als die jetzige" sein werde...

Meinte er: nicht mehr der korrupte verarmte Oligarchen-Staat, der eh schon vom Westen finanziert wird, sondern ein bankrottes Land mit halb-zerstörter Infra-Struktur, dessen "große kampferprobte Armee" tot in Schützengräben liegt und dessen Bevölkerung zu einem Viertel oder mehr bereits im halb-legal privilegierten "Exil" ist? Raum für das deutsche bzw. europäische "Volk (oder jedenfalls dessen Agrar-Multis) ohne Raum", wie man das vor Stalingrad noch nannte?

In Georgien ist die Lage ähnlich (aber eine hübschere Schrift und eine wirklich eigene Sprache haben sie da): natürlich wäre auch dieses herunter gekommene Land gerne Netto-Subventions-Empfänger der EU, aber nicht wegen der "imperialistischen Russen", von deren Handel, Energie-Lieferungen und Touristen man bisher (wie die Ukraine) ganz gut gelebt hat, sondern weil Georgien selbst "imperialistisch" den Krieg gegen die autonomistischen Süd-Ossetier und Abchasier begonnen hat, zu deren Gunsten Rußland schließlich eingegriffen hat (wie nach 8 Jahren Zögern zugunsten der ost-ukrainischen Autonomisten, die von den "Nationalisten" bombardiert wurden) - d.h. der Vielvölker-Staat Georgien will (wie die Ukraine) seine post-sowjetischen Pfründe gegen die von Rußland unterstützten autonomistischen Völker "in den Westen retten"... Im übrigen wurde der derzeitige Aufhänger der "Pro-Europäisten", das sogenannte "Russen-Gesetz" zur finanziellen Transparenz von Auslands-finanzierten "NGOs", zuerst 1938 in den USA eingeführt und bis heute angewendet ("Foreign Agents Registration Act", siehe meinen Eintrag vom 16.4.), und in den EU-Ländern gibt es verschiedene ähnliche Transparenz-Gesetze: wieso soll das georgische Gesetz also den Beitritts-Kandidaten-Status "gefährden"? 

Wäre schön, wenn das so einfach wär... Denn der Nachteil für die EU wäre in beiden Fällen, daß man sich, wie einst mit Portugal, Spanien und Griechenland, und später mit den ost-europäischen und balkanischen Ländern, zwei weitere Armenhäuser ans Bein binden würde, die subventionierte westliche Konsortien (wie schon die erwähnten süd- und ost-europäischen Länder) auf Kosten der Steuerzahler aus den "reichen" Ländern profitabel zu verlängerten Werkbänken (d.h. kapitalistischen Billig-Lohn-Zonen) "aufbauen" würden, die (wie einst die Süd-Europäer und Türken, und jetzt die Ost-Europäer) zusätzlich die Löhne und Arbeitsplätze in den "reichen" Ländern bedrohen (wie aktuell der "solidarisch" importierte Ukro-Weizen die europäischen Getreide-Bauern). Da könnte man doch besser Marokko in die EU aufnehmen: politisch und wirtschaftlich stabiles Regime, billige Tomaten, Haschisch, bei Touristen beliebt, und bereits auf MEZ umgestellt... - oder den Libanon, die alte "Schweiz der Levante" mit dem Charme von Côte-d´-Azur, St.Moritz-Aprés-Ski und Akropolis in einem: ein echter Zugewinn, ganz zu schweigen von den "kampferprobten Armeen" der Falangisten, der Hisbollah und der PLO...

Kurz: die Erweiterung der EU (ganz zu schweigen von der allgemeinen "Globalisierung" und all den "Freihandels-Verträgen") nützt niemandem, außer den trans-nationalen Konzernen vom militärisch-finanz-industriellen Komplex und den lokalen Oligarchen - den Transen der Wirtschafts-Prostitution, sozusagen. Faxem.