Der eigentlich "konservative", aber Wahrheits-treue niederländische Außenminister Veldkamp ist zurückgetreten, weil die NATO-treue Rest-Koalitions-Regierung seiner Verurteilung der neuen illegalen zionistischen Groß-"Siedlung" im West-Jordan (siehe meinen Eintrag vom 15.8.), seiner Ächtung rechts-radikaler israelischer Minister, seiner Forderung nach Sanktionen gegen Israel aufgrund von Kriegs-Verbrechen und der nach teilweiser Rücknahme des EU-Israel-"Asoziierungs"-Abkommens eine Absage erteilt hat, obwohl seine Vorwürfe letztlich sogar von der UNO bestätigt werden und er die Meinung einer offenbaren Mehrheit der Niederländer vertritt, wie Massen-Demonstrationen gezeigt haben: die neo-feudale globalistische West-Nomenklatura setzt sich durch...
Im gleichen (Un-)Sinn brandmarkt ein C. Knop* in der notorischen "FAZ" das Protestcamp in Frankfurt: Das Camp der Schande im Grüneburgpark, weil hier "der Staat" zu "tolerant" gegen "Anti-Israel-Hetze" und "Antisemitismus" sei - als sei nicht angesichts der zionistisch-imperialistischen Kriegs-Verbrechen jede "Pro-Israel"-Propaganda längst Volks-Verhetzung durch die Rüstungs-Geschäfte-Macher...
Der Londoner Soziologie-Professor D. Betz sieht dagegen wohl zu recht in eben diesem neo-feudalen, globalistischen und imperialen Dünkel der herrschenden Klasse den Keim zu einem "europäischen Bürgerkrieg" (Britischer Konfliktforscher: „Fast alle Voraussetzungen für Bürgerkriege in Westeuropa sind erfüllt“, Interview in der "Berliner Zeitung"): einerseits die zunehmende ökonomische Spaltung der Gesellschaft (die schon zur "Französischen Revolution" geführt hat), andererseits deren Auflösung (á la Thatcher) als Solidar-Gemeinschaft unter einem globalen Finanz-Industrie-Diktat und einem Zwangs-multi-kulturellen Diktat nach Profit-Interesse - wobei der Widerstand dagegen, wie Betz sagt, nicht unbedingt "rechts-radikal" ist: "Die ehemals dominante kulturelle und politische Mehrheit verliert in rasantem Tempo ihre Stellung. In mehreren europäischen Ländern wird die einheimische Bevölkerung innerhalb einer Generation zur Minderheit im eigenen Land. Im Vereinigten Königreich rechnet man damit um das Jahr 2060, in anderen Ländern früher oder später. Downgrading bedeutet, dass nicht mehr die Sprache, Werte und politischen Prioritäten dieser (bald ehemaligen) Mehrheit den Ton angeben – genau wie bei historischen Kulturverdrängungen, etwa der keltischen Briten durch angelsächsische Siedler. (...) Diese Eliten – politische, wirtschaftliche, mediale, akademische – sind post-national [= globalistisch] geprägt. Für sie sind Nation und Grenzen Anachronismen, und Fortschritt bedeutet, alle Barrieren für den Fluss von Menschen, Kapital und Ideen abzubauen. (...) Vertrauen ist das soziale Kapital einer Gesellschaft. Über Jahrzehnte wurde es systematisch abgebaut..."**
Es gibt nämlich immer noch regionale und "ethnische" Kulturen und Mentalitäten, in denen man sich zuhause und vertraut fühlt (auch wenn diese nicht unbedingt mit Grenzen und "Nationen" zu tun haben und sich, wie schon immer, weiter entwickelt haben, kann man doch verallgemeinernd z.B. von einem Unterschied zwischen deutscher und französischer Mentalität sprechen...), und diese Vertrautheit wird durch "Globalisierung", "Digitalisierung" und "Kapitalisierung" untergraben bzw. gezielt zerstört: das festzustellen ist weder "reaktionär", noch "nationalistisch", denn die "Sprache, Werte und politischen Prioritäten" meiner Eltern und Großeltern sind zwar nicht mehr meine, aber noch weniger sind es die "Werte" baltischer, balkanesischer, türkischer, nah- und mittel-östlicher oder süd-ost-asiatischer Immigranten oder afrikanischer Flüchtlinge, oder die exotischer Tourismus-Dienstleister - geschweige denn die der Denkmal-geschützten albernen jüdischen Orthodoxie mit ihren zig grotesken "Sabbat"-Verboten, ihrer kindischen "Klagemauer" und ihrem alt-testamentarisch imperialistischen Regime - oder die der internationalen "basic English" sprechenden IT- und Finanz-Profiteure.
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* vgl. die "Tobias-Knopp-Trilogie" von Wilhelm Busch (1870er-Jahre): der wohlhabende Spießer, dessen behäbige Ansichten direkt zu Heinrich Manns "Untertan" führen
** D. Betz a.a.O.
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