Der 95-jährige Habermas, der Philosoph der "kritischen Mitte" (wofür er zu recht links wie rechts oft Unverständnis erntet), hat in der "Süddeutschen Zeitung" (Geopolitik - Philosoph Jürgen Habermas zeigt sich offen für Europas Aufrüstung) die deutsche Ukraine-Politik kritisiert: man habe zu wenig auf Verhandlungen mit Rußland gesetzt, sich statt dessen mit "Fahnen-schwenkender Sieges-Rhetorik" den Kriegszielen der Ukros ausgeliefert, und betreibe die "Wiederbelebung einer überwunden geglaubten militärischen Mentalität", obwohl Rußland keine direkte Bedrohung für Europa darstelle.
Diese besonnenen Worte (obwohl sogar entschärft durch Habermasens wie üblich lavierendes prinzipielles "Verständnis" für Aufrüstung) reizen einen M. Hesse in der "Frankfurter Rundschau" (Jürgen Habermas zu Deutschland, Ukraine, USA: „Unverzeihliche Fehler“) zu einer Art Unzurechnungs-Fähigkeits-Erklärung: der weise Alte sei "aus der Zeit gefallen", er sei blind für die Kriegswut Putins: wir stünden eben "am Beginn einer Ära, in der alte [!]Antworten nicht mehr weiterhelfen" - kurz: der leichtgläubige Pazifismus, einst harmloses Hippie-Ideal, und das Habermasische Beharren auf "Diskurs" und "Diplomatie" sind heute, wie 1914*, Feigheit vor dem "Feind", wenn nicht Volks-Verrat...
Wenn der "Zeitgeist" á la Hesse nur noch "Krieg!" und "Aufrüstung!" schreit, dann ist Habermas tatsächlich "aus der Zeit gefallen" - allerdings stimmt dann etwas nicht mit dem "Zeitgeist", und nicht mit Habermas.
Diese "neue Ära" des westlichen Militarismus hat sowieso nicht mit Trump´s Wieder-Wahl und seiner Drohung mit Rückzug aus der NATO-Hauptrolle begonnen, sondern mit dem Propaganda-Feldzug gegen den "neuen Zaren", "neuen Hitler" und angeblich "imperialistischen Sowjet-Union-Restaurator" Putin seit dem US- und EU-unterstützten Ukro-Putsch 2014, den die NATO zu einem Stellvertreter-Krieg gegen Rußland instrumentalisiert hat** - seither fordert Pisstorius "Kriegs-Tüchtigkeit", eine bayrische Ministerin den Umbau deutscher Krankenhäuser zu "Kriegs-Lazaretten"***, Busse und Straßenbahnen fahren in Tarn-Farben für "Tun-was-zählt"-Bundeswehr-Werbung, und neulich beklagten Teilnehmer der Rüstungs-Industriellen-Tagung am Tegernsee ("Berliner Zeitung": Milliarden für Rheinmetall? Experten warnen: „Das Sondervermögen wird verschwendet“), die deutschen Vorschriften für ihre Produktion seien "nicht Kriegs-gerecht"...
Angesichts solcher Wortwahl der herrschenden Kriegs-Zyniker ist Habermasens Wort von der "Wiederbelebung einer überwunden geglaubten militärischen Mentalität" keinesfalls "aus der Zeit gefallen", sondern eine notwendige Warnung vor Volks-verhetzender Propaganda von Rüstungs-Lobbyisten und selbst-gerechten Schwätzern, wie dem B-Bock und dem Vonderleychen (samt ihren russophoben baltischen "Kommissaren" Kallas und Kubilius), ganz zu schweigen von der drohenden neuen Bundes-Aufrüstungs-Regierung, die schon vor ihrem Zustande-Kommen gigantische Militär-Ausgaben durchgepeitscht hat.
Zur Hölle mit ihnen allen: falls es eine Hölle gibt, werden sie dort auf Netanjahu, Erdogan, Selenski & Co. treffen, sowie auf sämtliche US-Präsidenten und deren Helfers-Helfer und Dritte-Welt-Statthalter...
Geht mit eurem fatalen Gott - aber geht !
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* die bisher "vaterlandslosen Sozial-Demokraten" machten sich 1914 "Regierungs-fähig" durch Hurra-"patriotische" Zustimmung zu den Kriegs-Krediten...
** oder sogar schon mit der (von Schröder zugegeben:) Völkerrechts-widrigen NATO-Bombardierung von Serbien (1999) mit "rot-grüner" deutscher Beteiligung (oder etwa schon mit der imperialistischen Besetzung der Philippinen durch die USA 1898?)
*** siehe meinen Eintrag vom 18.3.
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