... das heißt bei Selenski: klein, aber laut - in gewisser Weise zu recht hat er ja EU und NATO die ganze Zeit angebettelt und angemault (und tut es immer noch), denn die haben ihn ja in die Scheiße reingeritten, wie jetzt auch der Ex-Türkei-Botschafter der kleinen Schweiz zugibt (Schweizer Ex-Botschafter zum Ukrainekrieg: USA schuld an Abbruch der Istanbul-Verhandlungen). Wieso hätte übrigens Rußland den gewünschten Vertrag (Neutralität der Ukraine, Abtretung der Krim, Autonomie der VRen Donezk und Lugansk) kurz vor Abschluß durch das angeblich russische "Butscha-Massaker" sabotieren sollen?
Etwas spät, nach hunderten Tausenden Toten, kommt der gute Schweizer auch zu dem längst vorhersehbaren Schluß, daß die Ukraine bald am Verhandlungstisch die genannten Resultate annehmen muß, die schon in den "Istanbuler Verhandlungen" im März 2022 auf dem Tisch lagen - unter Umständen sogar noch mehr "Gebiets-Verluste", wobei das, wie schon oft gesagt, eigentlich garkeine Rolle spielt: die von der UNO "geheiligten" Grenzen sind sowieso nur verderbliche post-koloniale Konstrukte - eben nicht nur in Afrika, Ostasien, Amerika oder im Nahen Osten, sondern auch in der aufgelösten Sowjet-Union: alles künstliche Vielvölker-Staaten, die zum Scheitern verurteilt sind, ob Sudan, Nigeria, Myanmar, Libanon, Syrien, Ukraine oder Georgien (und zig andere, darunter eigentlich auch Israel und Nordirland).
Sogar die meisten Grenzen in West-Europa sind bloß Folgen der vergangenen feudalen Kriege ohne Rücksicht auf die jeweiligen Bevölkerungen: was heißt da "territoriale Integrität bzw. Souveränität"? Jahrhunderte lang wurden in Europa die Grenzen per Krieg oder als "dynastisches Erbe" hin und her verschoben: im Dienst der "Territorial-Ansprüche" einer arroganten und skrupellosen Adels-Kaste, die sich "von Gottes Gnaden" nannte und zu einem Gutteil aus Inzucht-Degenerierten, Klein-Geistern, regelrechten Geisteskranken oder manischen Sadisten bestand, deren eroberte, verlorene oder angeheiratete "Herrschafts"-(bzw. hauptsächlich "Tribut-und-Kriegsdienst-pflichtige) Gebiete" samt deren inzüchtigen Stammbäumen historische Atlanten uns als "Geschichte" darstellen.
Diese "Geschichte" kann dem, was volkt, allerdings genauso vollkommen gleichgültig sein, wie der Masse der Ukrainer (sofern sie nicht dem ultra-"nationalistischen" Propaganda-Wahn verfallen sind) die Frage, ob sie von "ihrer" korrupten Oligarchie mißachtet werden, oder vom russisch-"autoritären" Staat - ebenso, wie es für Nord-Schleswiger und Süd-Jütländer egal ist, wo die Grenze zwischen D-Land und Dänemark verläuft. (Die "Überlegungen" von B-Bock, Macron und Starmer, NATO-Boden-Truppen in die Ukraine zu schicken, entsprechen also genau besehen der adligen Geisteskrankheit des 100-jährigen, des 30-jährigen und des 7-jährigen Krieges, sowie der der perfiden preußisch-deutschen "Einigungs-Kriege" von 1864 gegen Dänemark, 1866 gegen Österreich und 1870/71 gegen Frankreich, und der der beiden Weltkriege: "die Geschichte wiederholt sich als Farce", wie Marx über den grotesken Napoleon III. schrieb - der I. war wenigstens noch grandios grotesk...)
Friedell stellt in seiner "Kulturgeschichte" fest, daß die bedeutenden kulturellen Leistungen nie von "geeinten Nationen", geschweigedenn von Imperien ausgehen, sondern zumeist von als "zersplittert" bedauerten Völkern: von den zerstrittenen kleinen griechischen "Polis-Staaten" (ob "Demokratien" oder "Tyranneien") der Antike, und nicht vom militär-bürokratischen "Römischen Reich"*; von den rivalisierenden Städten und Republiken der italienischen "Renaissance" und den holländischen Freiheits-Kämpfern und Exil-"Humanisten", und nicht von den verkrusteten "Weltmächten" Spanien, Habsburg und Frankreich; vom Duodez-klein-staatlichen Deutschland des "aufgeklärten Klassizismus", und nicht vom klein-krämerischen britischen "Empire" - mit der gefeierten "nationalen Vereinigung" sind im Gegenteil sowohl Griechenland (1829, zuvor Teil des römischen, byzantinischen und osmanischen Reichs), als auch Italien (ab 1861, zuvor teils spanisch, teils französisch, teils papistisch, teils habsburgisch) und D-Land (ab 1871 preußisch-militarisiertes "Biedermeier"**) in kulturelle Bedeutungslosigkeit gefallen (Schopenhauer, Nietzsche, Spengler & Co. mit ihren einsamen radikalen Antithesen beweisen diese Regel bloß als Ausnahme-Erscheinungen...), und seit vor über 100 Jahren das kapitalistische US-Imperium die Welt zu beherrschen versucht, gibt es im Prinzip garkein "Kultur-Volk" mehr - es sei denn das kleine Bhutan mit seinem in der Verfassung verankerten Staats-Ziel des "Brutto-National-Glücks" statt des wahnwitzigen "Brutto-Sozial-Produkts".***
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* siehe die "Asterix"-Bände von Goscinny und Uderzo, die mehr Wahrheit zeigen, als die "Geschichts-Atlanten"
** siehe H. Mann: "Der Untertan" (1914, Untertitel: "Geschichte der deutschen Seele unter Wilhelm II.", veröff. 1918)
*** siehe: Geier Sturzflug - Bruttosozialprodukt 1983 - YouTube - in Bezug auf das BSP sind jedenfalls die im "national"-imperialistischen West-Europa kurioserweise übrig gebliebenen Klein- und Mini-Staaten (wenn auch zumeist völlig kulturlos wegen Urlaubs- und Steuer-"Oasen-Tourismus") unübertroffen: Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein, Monaco, Malta, San Marino, Andorra, Vatikan, aber auch das ehemals große, und jetzt "hyggelig" kleine "Hobbit"-Land Dänemark und das Bevölkerungs-kleine "ur-germanische" Norwegen (siehe K. Hamsun: "Segen der Erde", 1917), sowie dessen noch "ur-germanischeres Renegaten-Exil" Island (siehe H. Laxness´ Antwort auf Hamsun: "Sein eigener Herr", 1934) - seien es "Republiken" oder "parlamentarische Monarchien"
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