Der einzig verbliebene Bonus des "Arte-Journals" ist schon lange, daß es wenigstens keine "Nachrichten"-unwürdige Sport-Ergebnisse sendet - ansonsten ist es (abgesehen von "Artes" 50% Tier- und Kultourismus-Filmen) genauso eine Propaganda-Show, wie "Tagesschau" und "Heute", und eine Show wird es immer mehr: bis zur EU-Wahl in drei Monaten muß man wohl die alberne Legoland-Parodie des jovialen Brüssel-Korrespondenten Lionel ertragen, die sich offenbar ein paar infantile IT-Praktikanten ausgedacht haben, und die all-wöchentlichen belanglosen Statements von irgendwelchen EU-"Jugendlichen von der Straße"... Daneben "Berichte", wie der über die "russische Opposition", in dem fast nichts über dieselbe gesagt wird, sondern nur über "weltweite Empörung" wegen Nawalnys unerlaubtem Ableben, wo doch das EU-"Parlament" ihm noch 2021 den "Sacharow-Preis" verliehen hat (wenn das Sacharow wüßte...) - und Ähnliches, was mir schlechte Laune macht... (Der nicht gerade philosophisch beeindruckende Ex-Kanzler, Raucher und spätere Mit-Herausgeber der "Zeit", Helmut Schmidt, hatte bereits vor 10 Jahren gesagt: "Die Deutschen sind bei weitem friedfertiger, als die Leitartikler in der `Welt´, der `FAZ´, der `Bild` und auch meiner eigenen Zeitung, der `Zeit´."* - Schmidt vergaß, die "GEZ"-Medien zu erwähnen...)
Obwohl die jung gebliebene "Arte"-Moderatorin Annette Gerlach eine hübschere "Taft"-Frisur hat, als das versteinert lächelnde Möchte-gern-"Thatcher" Vonderleychen, und so betörend und beschwörend sie noch die hinterletzte "Nachricht" psalmodiert, wobei sie graziös und eindringlich mit den Händen gestikuliert, muß ich nach ihrem routinierten "Ravi de Vous retrouver!" ("Entzückt, daß Sie wieder dabei sind!") wohl doch dabei den Ton abschalten oder gleich ganz auf die Pseudo-"Nachrichten"-Sendung verzichten.
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* zit. n. P. Scholl-Latours letztem, in Bezug auf den Balkan, Irak, Iran, Syrien und die Ukraine gradezu prophetischen Buch: "Der Fluch der bösen Tat. Das Scheitern des Westens im Orient", 2014, S. 18
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