Samstag, 13. Mai 2023

Le Corbusier, der "Große" (jedenfalls der große Faschist)

Vor 100 Jahren (1923) erschien das fatale Pamphlet "Vers une Architecture" von Charles Jeanneret, der sich albernerweise "Le Corbusier" (der Rabner) nannte: damit begründete der egozentrische und arrogante Wichtigtuer, angeblich "einer der einflußreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts" (Wikipedia), den architektonischen und städtebaulichen "Brutalismus", der tatsächlich bis heute eine Spur der Verwüstung hinterläßt, wie man am Neu-Aufbau der meisten Kriegs-zerstörten Städte und an den modernistischen Kahlschlag-"Sanierungen" der 1960er- und 70er-Jahre sieht...

Die rigorosen rationalistischen, technokratischen und minimalistischen Vorstellungen dieses Fanatikers waren nicht nur totalitär und trotz aller schönen Theorie dystopisch, sondern sie trieben ihn auch notgedrungen in politisch totalitäres Fahrwasser: ihm war klar, daß seine radikalen Ideen (wie der bekannte geistesgestörte und Speers "Germania" in den Schatten stellende "Plan Voisin" für Paris, 1925, oder für Algier und Moskau ab 1931) nur von autoritären Regimes durchgesetzt werden könnten... In den 20er-Jahren sympathisierte er dem entsprechend mit der französischen Kopie der italienischen Faschisten ("Le Faisceau") und versuchte vergeblich, sich Mussolini (und auch Stalin) anzudienen, in den 30er-Jahren war er ein Fan von Hitler, obwohl die anti-modernistischen Tendenzen der Nazis ihm keine Gelegenheit zur Anbiederung boten, wie auch Gropius und Mies van der Rohe feststellen mußten, die auf eine Karriere im national-"revolutionären" Dritten Reich gehofft hatten -  dafür schrieb "Le Corbusier" eigenmächtig die berühmte "Charta von Athen" als sein funktionalistisches Resümee der ergebnislosen Städtebau-Kongreß-Kreuzfahrt der "CIAM" (1933). Aber sobald sich die Nazi-Kollaborateure des Vichy-Regimes unter Petain etabliert hatten (1940), stellte er sich mit Unterstützung seiner alten faschistischen Freunde in deren Dienste. 

Außer viel Geschwafel und Eigen-Reklame brachte er als Architekt allerdings nicht viel auf die Beine (außer ein paar Häuschen für irgendwelche Gönner und Bekannte, die im Nachhinein von ergebenen Exegeten hoch gejubelt wurden) - seine Zeit kam erst nach der Befreiung: als Mitglied diverser nicht "ent-nazifizierter" Nachkriegs-Kommissionen (z.B. für die Planung des, nett gesagt: "zeit-typischen" UN-Hauptquartiers in New York) war er inzwischen bekannt genug, daß ihn komischerweise die Regierung des abgelegenen indischen Pandschab zur Planung ihrer neuen Retorten-Hauptstadt Chandighar berief, sein einziges, im wesentlichen aus der Ferne betriebenes "großes Werk" (1951): ein ähnlicher funktionalistischer Mißerfolg des Brutalismus, wie später die Planung von Brasilia durch seinen Schüler Oscar Niemeyer. Dann kamen noch ein paar "Wohn-Maschinen" (z.B. in Marseille und in Berlin) und ein paar sakrale Beton-Brutalitäten (darunter der zu Unrecht gefeierte Klops der Kapelle von Ronchamps), und 1965 gab er den Löffel ab, nachdem er sich noch ein Blockhäuschen an der Côte d´Azur hatte bauen lassen, das inzwischen albernerweise zum "UNESCO-Kulturerbe" gehört (die verschwundene Holz-Hütte von Thoreau´s "Walden"- Experiment hätte es eher verdient gehabt).

Soviel zum "heiligen" Faschisten bzw, faschistischen "Heiligen" der modernen Architektur. (Ganz zu schweigen vom mythisch überhöhten "Bauhaus" oder vom puritanisch-sterilen "De Stijl": der erste Weltkrieg hat offensichtlich endgültig, bis auf wenige Ausnahmen, wie z.B. Erich Mendelsohn, jede ethische und ästhetische Vernunft ausgerottet...)

Scheiß auf "Le Corbusier" ! Fällt der Rabner in den Graben, fressen ihn die Raben - fällt er in den Nazi-Sumpf, macht der Rabner plumpf.

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