Über den schwadronierenden ex-"grünen" Multicolor-Farbbeutel Claudia Roth kann man sagen, was man will, aber eine "Antisemitistin" ist sie weißgott nicht...
"Antisemitist" wird man heutzutage schnell: sei es als "Corona"-Impfungs-Abstinenzler (wodurch man gleichzeitig "Rechtsradikaler" wird), als Gegner der US-(bzw. US-dominierten NATO-)Militär-Politik (wodurch man gleichzeitig "Anti-Amerikanist" wird), als Kritiker von Selenski und seiner rechts-nationalistischen Regierung (wodurch man gleichzeitig "Putin-Verharmloser" wird) - und natürlich als Kritiker des korrupten Netanjahu, seiner rassistischen und militaristischen Politik und seiner ultra-nationalistischen Regierung (just heute gibt es auf "Arte" eine Reportage mit dem Titel "Israel im Griff der Rechten", aber ebensowenig, wie in der Nazi-durchseuchten Ukraine, scheint das der "deutschen Staats-Räson" zur "Verteidigung des israelischen Staats" Abbruch zu tun...).
Roth wurde bei ihrer Rede auf dem jüdischen Jugend-Musik-Festival "Jewrovision" (wieso ein alberner Anglizismus?) ausdauernd ausgebuht: ihr wird einerseits vorgeworfen, bei der "documenta 15" (2022) als "Kultur-Staatsministerin" nicht genug gegen "Antisemitismus" vorgegangen zu sein - als "Antisemitismus" wurde die Darstellung israelischer Militär-Gewalt in den besetzten Palästinenser-Gebieten bezeichnet, die zwar den Tatsachen und den Bildern aus der "Tagesschau" entspricht, aber offenbar wie ein "Tabu" zugunsten des israelischen Regimes behandelt werden muß: im heiligen Namen der ehemaligen Holocaust-Überlebenden (und Toten) "darf" der israelische Staat im "heiligen Land" wohl alles, einschließlich faschistoidem Vorgehen...
Andererseits wird Roth vorgeworfen, im Bundestag gegen die mehrheitlich beschlossene Einordnung der "BDS"-Kampagne als "antisemitistisch" gestimmt zu haben - diese "Boycott, Divestment and Sanctions"-Initiative richtet sich aber erklärtermaßen nicht gegen "die Juden" oder auch nur gegen das israelische Volk, sondern gegen die militärische Besatzungs- und Apartheids-Politik der israelischen Regierung: daß solche Maßnahmen ein zweischneidiges Schwert sind und letztlich doch die Bevölkerung, und zwar am meisten deren arme Teile, treffen, steht auf einem anderen Blatt - dieselben Folgen haben schließlich die ethisch unhinterfragten westlichen "Sanktionen" gegen Kuba, Venezuela, Iran, Syrien, Rußland usw. (samt einiger vergangener Beispiele, wie Südafrika, Irak und Libyen): insofern ist "BDS" keine intelligente Lösung, aber auch nicht "antisemitisch".
Noch abseitiger wird Roth vorgeworfen, vor paar Jahren ausgerechnet am 26. Januar, einen Tag vor dem Auschwitz-Befreiungs-Gedenktag, den "antisemitistischen" Iran besucht zu haben - man kennt ja die plakativ-fundamentalistischen Anti-Israel-Sprüche der Mullahs, aber man weiß inzwischen auch von der "heimlichen" militärischen Zusammenarbeit von Israel und Iran: also, was soll der Scheiß?
Daß irgendwelche verblendeten Hirnis in Mittel-Europa nach wie vor jüdische Friedhöfe schänden und sogar Synagogen attackieren, ist nicht die Folge von "Querdenker"-Propaganda oder Rothscher Rhetorik, sondern von "christlich-konservativ" geschürten Ressentiments: die drei inzwischen Welt-beherrschenden intoleranten monotheistischen Religionen aus der "mosaischen" Tradition (Judentum, Christentum und Islam) stehen sich da aber in nichts nach - sie sind alle drei Volks-Seuchen, die aus der Gesellschaft (zumindest zurück in den Privat-Aberglauben) ausgetrieben gehören, und das radikal-zionistische Judentum hat da genausowenig einen "antifaschistischen" Bonus, wie der Islam einen wegen der christlichen "Kreuzzüge" oder aus sonst einem Grund (das Christentum hat seinen Ruf sowieso verspielt, wie man zumindest in Mittel-Europa vermehrt einsieht, wenn auch komischerweise oft weniger in den zwangs-"missionierten" ehemaligen Kolonien).
Während die Rechts-Konservativen nach wie vor den industriell organisierten Völkermord des Holocaust in einen Topf mit den stalinistischen "Säuberungen" werfen, bezichtigen sie jeden anderen Versuch eines Vergleichs als "rechts-radikale Holocaust-Leugnung": z.B. den Vergleich des Mainzer Professors für Mikro-Biologie Sucharit Bhakdi zwischen der rigiden "Corona"-Zwangs-Impfungs-Politik der israelischen Regierung und den Experimenten von SS-Medizinern an KZ-Häftlingen - daß Bhakdi inzwischen gerichtlich vom Vorwurf der "Volksverhetzung" freigesprochen wurde, kritisiert ausgerechnet der deutsche "Zentralrat der Juden" und bezeichnet Bhakdi als "Antisemitisten", obwohl dieser (ob man seiner Begründung folgt oder nicht) im Grund nur das israelische Volk gegen seine autoritäre Regierung verteidigt...
Wer jede Kritik an Staat und Regierung von Israel mit einem ewigen Holocaust-Tabu belegt, erzeugt erst einen unterschwelligen "Antisemitismus", den es sonst fast 80 Jahre nach dem tatsächlichen Holocaust vielleicht garnicht mehr gäbe, und ignoriert darüber hinaus die Massen-Proteste aufgeklärter Israelis gegen das Netanjahu-Regime. Das Verbot jeglicher Israel-Kritik selbst ist fundamentalistisch und Teil der allgemeinen Spaltung der Gesellschaft in "Mainstream"-konforme "Gute" und zweifelnde "Böse" - wie bei den stalinistischen "Säuberungen": eben der sogenannte "Totalitarismus", unter den die rechts-konservativen Heuchler seit dem "Historiker-Streit" der 1980er-Jahre mit Krokodils-Tränen den Holocaust verharmlosend einordnen.
Man erinnert sich an "Außenminister" Fischers Kosovo-"Völkermord"-Lüge und sein dramatisches "Nie wieder Auschwitz!" (siehe: Deutschlands Weg in den Kosovo Krieg Es begann mit einer Lüge WDR - YouTube) - war oder ist er ein "Holocaust-Leugner", oder bloß ein Auschwitz gewitzt instrumentalisierender Kriegs-Treiber? - Nun, Ex-Kanzler Schröder hat im Nachhinein letzteres zugegeben (Fischer ist natürlich genausowenig, wie Roth oder Bhakdi, ein "Holocaust-Leugner"), ebenso wie Ex-Kanzlerin Merkel im Nachhinein zugegeben hat, daß die "Minsk-Abkommen" von 2014/15 bzgl. der Ukraine nur ein "Trick" der NATO waren: diesen entfremdeten "Strategen" irgendwas zu glauben, kann folglich nur der größte Fehler dessen, was volkt, sein.
"Bye bye love, hello loneliness!" (das jüdische Duo Simon & Garfunkel auf "Bridge Over Troubled Water", 1970), dabei aber auch "The Boxer" nicht zu vergessen:
"In the clearing stands a boxer
And a fighter by his trade
And he carries the reminders
Of every glove that laid him down
Or cut him till he cried out
In his anger and his shame
`I am leaving, I am leaving´
But the fighter still remains."
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