Mittwoch, 11. Januar 2023

Und erst die "Abhängigkeit von China" - ohgott !

Seit Jahrzehnten stoßen sich westliche Konzerne und Investoren in China als riesiger billiger "verlängerter Werkbank" gesund (wie schon vorher in den ostasiatischen "Tiger"-Staaten, die 1997 durch den spekulativen Abzug westlicher Investitionen, die sogenannte "Asien-Krise", diszipliniert wurden, als sie zu erfolgreich waren), und wenn die Chinesen sich hoch wurschteln, den "Westen" industriell ein- und überholen und langsam global zur "Konkurrenz" werden oder längst sind, erhebt sich ein Geschrei, wie zu Zeiten der "Opium-Kriege" (Mitte des 19, Jahrhunderts), mit denen das Britische Empire das seit Jahrtausenden kulturell und ökonomisch überlegene China auf den Stand eines Dritte-Welt-Landes zurück schoß.

Natürlich wird mit Krokodils-Tränen der Mangel an "westlichen Werten" ins Feld geführt: China sei eine staats-kapitalistische "Autokratie" ohne "bürgerliche Freiheiten", ein "Überwachungs-Staat", der Minderheiten "zwangs-umerzieht", mit seinen riesigen Staats-Fonds die Souveränität ganzer Länder untergräbt, usw. - das mag ja alles sein: bloß ist der "Westen", und allen voran die USA, genau besehen leider auch nichts anderes, als eine Ansammlung von neo-feudalen Autokratien, in denen die Bürgerrechte immer mehr beschnitten werden, der "gläserne Mensch" bereits Alltag (nicht nur für die "NSA") ist und Minderheiten nicht nur in den USA marginalisiert werden, und deren transnationale Konzerne und Finanz-Organisationen die halbe Welt im Würgegriff haben... Was soll also das pseudo-humanistische Gejammer? Für eine Börsen-Manipulation á la "Asien-Krise" von 1997 ist es bei China dank der Profitgier der westlichen Investoren leider nun mal zu spät.

Das chinesische System entspricht im Grund genau der Schönen Neuen Welt des "World Economic Forum"-Gründers K. Schwab ("The Great Reset", 2020): der zentralistische Kapitalismus und die roboterisierten Mega-Fabriken entsprechen der westlichen Idee von der digitalen "Industrialisierung 4.0", und der chinesische Überwachungs-Wahn (den es in vielen europäischen Ländern und in den USA ähnlich gibt) sieht eher aus, wie ein konzertierter Feld-Versuch von internationalen Konsortien und Geheimdiensten, weil sich China wegen seiner Größe und seiner traditionell zentralistisch kontrollierten Massen-Gesellschaft dafür genau so schön eignet, wie für den Test eines "Pandemie"-Szenarios... (Die traditionell zentralistisch kontrollierten Massen-Gesellschaften Japans, Süd-Koreas und der andern süd-ost-asiatischen Länder stehen übrigens seltsamerweise nicht in der Kritik westlicher "Individualisten" und Pseudo-"Demokraten"...)

Wobei die älteste noch bestehende menschliche "Zivilisation", nämlich China, nicht nur zeitweise von Eroberern, die die chinesische Kultur übernahmen, regiert wurde, sondern zu allen Zeiten von Rebellionen und Revolten erschüttert wurde, wobei (lange vor der Revolution von 1949) des öfteren Bauern-Führer zu neuen "Dynastien" aufstiegen - während man sich in Europa, und auch in Deutschland, nach wie vor mit mittelalterlichen "Adels"-Familien rumschlagen muß, weil es hier noch nie eine erfolgreiche Revolution gegeben hat (die der englischen "glorious" Groß-Grund-Besitzer von 1688, die der US-Sklaven-Halter von 1776  und die der französischen Guilliotinisten von 1792 kann man ja wohl kaum als solche ernst nehmen...).

Vielleicht ist "Abhängigkeit" von China weniger schlimm, als Abhängigkeit von den USA und ihrem Dollar-System - zumindest, solange man noch nicht die alberne und fatale "Globalisierung" der Wirtschaft, diese Verlängerung des Imperialismus des 19. Jahrhunderts, beseitigt hat: immerhin investiert China global hauptsächlich in lokale Infra-Strukturen, und nicht (wie die USA) in Militär-Stützpunkte (und das belanglose Taiwan wird China klugerweise auch nicht militärisch annektieren), und die "Neue Seiden-Straße" ("One Belt, one Road") entspricht eher Putins von der EU schnöde mißachtetem Angebot einer eurasischen Handels-Union "von Wladiwostok bis Lissabon" - solange es den Kapitalismus noch gibt, ist chinesische Hegemonie eigentlich das kleinere Übel.

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