Samstag, 30. Oktober 2021

Dokumentar-Filme allerorten als "hippe" Video-Happenings

Tatsächlich gibt es Dokumentar-Filme zu jedem und allen Themen auf beliebigen Kanälen, sodaß jeder "Verschwörungs-Theoretiker" sich bestätigt fühlen kann: Lobbyismus, Korruption, Propaganda, Ausbeutung, Kriegs-Treiberei, "Wissenschafts"-Betrug, Regierungs-Lügen, Steuer-"Oasen", Umwelt-Zerstörung für Profite, Arroganz der Reichen und Mächtigen usw. - alles da und verfügbar, manchmal sogar zu zivilen Sende-Zeiten oder jedenfalls in Mediatheken.

Bloß scheint es inzwischen Mode zu sein, Dokumentar-Filme möglichst anstrengend und ungenießbar zu machen, zumindest wenn man sich informieren und nicht "unterhalten" lassen will: sie werden aufgebläht mit sinnlos impressionistischen Sequenzen (wie es auch bei den "Nachrichten"-Schnipseln und "Krimis" überhand nimmt) und "dramatisch" verfremdet mit das Auge beleidigenden unscharfen Aufnahmen, ob Gesamt-Szenarios mit Ganz- oder Rand-Unschärfe, oder schräg aufgenommene Details (z.B. Text-Dokumente) mit minimaler Tiefenschärfe - Regie-Gags, die leider (ganz zu schweigen von überflüssiger Musik) den Informations-Gehalt senken...

Die Methode erinnert an nachgestellte historische "Doku-Dramen", die mit verhuschten Details und schemenhaften Totalen arbeiten, und wirkt deshalb ebenso künstlich und letztlich unglaubwürdig: warum kann man bei einer "Dokumentation" nicht einfach schnörkellos und frontal Informationen zeigen, falls man tatsächlich die Absicht hat, zu informieren, und nicht zu vernebeln?

Informations-Vermittlung ist keine "Action-Kunst", sondern solides Handwerk. Video-"clip"-Tricks in der Nachfolge von Pop-Konzert-Mitschnitten oder Nam June Paik haben da nix verloren, und ebenso wenig der mittlerweile exzessive Einsatz von Drohnen-Vogelschau-Aufnahmen, die das ganze weiter irreal und zu potentiell folgenloser "Unterhaltung" machen - so, wie jeder "Spiegel"-Artikel wie ein Roman von Frank Schätzing beginnt: "Die Frau parkt ihren Wagen im Schein einer Straßenlaterne [unscharf, Zoom auf Regentropfen auf Scheibe]. Sie ist nicht ohne Grund hier her gekommen [Bäume im Wind, Musik, Teleaufnahme vom Mond]: hier findet eine Party von Impf-Skeptikern statt..." - oder wie "Tagesschau"-Meldungen über "Corona-Inzidenzen" mit den immer gleichen Archivbildern einer hektischen Krankenhaus-Station unterlegt sind (fehlt nur noch "Spiel mir das Lied vom Tod" als akkustische Begleitung...).

Überhaupt (Doku-)Filmmusik: selbst Ennio Morricone war nicht immer genial, und die meiste Filmmusik ist so überflüssig, wie Popcorn im Kino...

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