Sonntag, 10. Oktober 2021

Die Steuer-"Revolution" der "OECD"

Die "OECD" kennt ja jeder, aber weiß eigentlich jemand von dem, was volkt, was für eine Organisation das ist, wer darin bestimmt und ob sie irgendwie demokratisch legitimiert ist? 
Ich weiß es jedenfalls nicht, aber ich interessiere mich ja auch (angeblich im Gegensatz zum wohl-informierten "Normal"-Wähler) nicht für die Alibi-Institutionen der staatlichen Kapital-Lobbyisten...
Jedenfalls hat diese "seriös" klingende Organisation offenbar einen Großteil der derzeit existierenden National-Staaten dazu gebracht, eine Mindest-(also Mini-)Besteuerung der trans-nationalen und bisher Steuer-"flüchtigen" Konzerne in Höhe von 15 % zu beschließen - wenn auch erst in 2 Jahren, damit die Konzerne genug Zeit haben, Gesetzeslücken ausfindig zu machen, und das ganze gilt auch nur für die paar Konzerne, die mehr als 750 Mio. € Jahres-Umsatz machen (also vermutlich nicht für deren verschachtelte Tochter-Firmen...).

Laut Selbst-Beweihräucherung der Polit-Kaste ist das eine "Revolution" (nachdem bisher Milliarden-Gewinne abgabenfrei in Steuer-"Oasen" und "Stiftungen" verschwunden sind), obwohl derzeit jeder kleine Mittelstands-Verdiener durchschnittlich 35 % Steuern bezahlt und selbst für "Minijobs" der Unter-Klassen pauschal 25 % Steuern fällig werden...
Das scheint nicht für die zu erhöhenden NATO-Aufrüstungs-Kosten und den beabsichtigten Aufbau einer parallelen "europäischen Verteidigung" zu reichen, die uns seit einiger Zeit als "notwendig" eingeredet werden, damit "wir" endlich "mehr Verantwortung in der Welt" übernehmen können - wie man spätestens seit den Jugoslawien-Kriegen illegale Angriffs-Kriege des "Westens" nennt: "wir" sind ja tatsächlich (ganz zu schweigen von älteren Sünden in Afrika, Asien und Latein-Amerika) in den letzten Jahrzehnten schon verantwortlich für die Zerstörung von Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Jemen usw. - fragt sich bloß, ob irgendein normaler Bürger das gewollt hat, geschweige denn mehr davon will?

Eine kleine Revolution wäre es, wenn die transnationalen Konzerne und die eklig reichen Kapital-Eigner ganz "normal" (natürlich mit einer entsprechenden Progression, wenn man schon keine echte Revolution, also ein Verbot absurder Akkumulation, machen will) besteuert würden, statt noch geringer als die wachsende Zahl der Niedriglohn-Arbeiter, und wenn die eingenommenen Steuern zum Nutzen des "Volkes" ausgegeben würden: also für Soziales, Infrastruktur, Kultur, Umwelt usw. - aber beides scheint im kapitalistischen System nicht nur unmöglich, sondern sogar so undenkbar zu sein, wie eine auch nur 1%ige Börsen-Umsatz-Steuer für Spekulanten: der brave Bürger glaubt ohne Nachfrage, daß das der Untergang der Welt sein würde, und zahlt selber ohne Murren bei jedem Öffnen der Geldbörse 19% Umsatz-Steuer (in manchen Ländern noch mehr).

Die kleine Welt-Finanz-Kaste erfindet permanent angeblich "alternativlose" Mythen zu ihrem eigenen Nutzen, und die Masse dessen, was volkt, starrt dämlich darauf, wie das Kaninchen auf die Schlange...

"Ach, ja, ja! - so seufz ich immer -;
Denn die Zeit wird schlimm und schlimmer.
Oder kann in unsern Tagen
Einer wagen, nein! zu sagen,
Der mit kindlichem Gemüt
Morgens in die Zeitung sieht?
Hier Romane, dort Gedichte,
Malzextrakt und Kursberichte,
Näh- und Mäh- und Waschmaschinen,
Klauenseuche und Trichinen - -
Und so weiter und so weiter -
Doch das Ende ist nicht heiter!!"

In Wilhelm Buschs 150 Jahre alter Klage muß man  Zeile 7-10 nur ersetzen durch: "Thriller, Netflix-Serien, Strom-Börse, Derivate-Handel, Smart-Phones, Nespresso-Kapseln, Flach-Bildschirme, Schweinegrippe, Corona usw.", und man sieht, daß sich seither nix geändert hat - jedenfalls nicht zum Besseren: von "Fortschritt" sind wir fort geschritten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen