Die herrschende Bio-"Wissenschaft" nimmt sich die darwinistisch-hierarchische Systematik der Lebewesen vor und rekonstruiert nach deren anglo-kapitalistischem "Fortschritts"-Mythos den Ursprung des "Lebens", als könne man den zurück verfolgen, wie die Entwicklung der Dampf-Maschine...
"Leben" besteht offenbar aus begrenzten Systemen mit einem autonomen Stoffwechsel dank katalysierender Proteine, sowie mit vererbbarer Information über deren Struktur mittels der Nukleinsäuren - was von beiden auch zuerst dagewesen sein mag (vermutlich die Proteine, sonst wären "leblose" Nukleinsäure-Transporteure wie die Viren schon "Leben"). Die relativ neue Kenntnis der Protein- und Nukleinsäure-abhängigen Stoffwechsel-Prozesse hat mangels Beweisen zu einer rückwirkenden Erklärung des Entstehens von "Leben" geführt, die an die Erklärung der Entwicklung von Smartphones erinnert: da Smartphones nun mal im Handel sind, war ihre Entwicklung offenbar ebenso unvermeidlich, wie die Entstehung von "Leben" aus der vulkanischen Chemo-Ursuppe unseres Planeten...
Man rollt die Vorgänge vom Ergebnis her auf: angesichts des existierenden "Lebens" müssen sich vor Milliarden von Jahren unbedarfte Atome "spontan" zu Kohlenhydraten, Aminosäuren und Nuklear-Basen vereinigt haben, die in der Folge "spontan" in folgenreiche Wechsel-Beziehungen getreten sein müssen und sich im "Überlebens-Kampf" schließlich "spontan" mit einer Lipid-Hülle umgeben haben müssen - möglicherweise unter dem Quality Management einer Institution namens "Evolution" sogar mehr oder weniger gleichzeitig an unzähligen Orten weltweit: als gäbe es keine andere Möglichkeit, "Leben" zu erzeugen... Nach dem Muster der "Industriellen Revolution" müssen sich dann autonome Zellen zu arbeitsteiligen Organisationen verbunden haben... Das heißt im übertragenen Sinn: da Smartphones nun mal im Handel sind, müssen Pizza-belieferte Programmierer Algorithmen erfinden, müssen Kinder-Sklaven im Kongo "seltene Erden" ausbuddeln, müssen Roboter in Südkorea Chips und Platinen zusammenlöten, und müssen junge Frauen in China Plastikgehäuse zusammenschrauben - als gäbe es nicht andere Wege, Smartphones herzustellen (oder es bleiben zu lassen).
Die Universalität des "genetischen Codes" und die enge Arten-übergreifende Verwandtschaft organischer Moleküle (Poly-Saccharide, Amino- und Nukleinsäuren, Carbonate, Hämoglobin, Chlorophyll, Rhodopsin, Insulin usw.) deuten aber auf einen singulären Ursprung hin, der nicht mit der universellen und zufälligen chemo-physikalischen Anarchie früh-erdgeschichtlicher Atome zu erklären ist: unbeseelte Materie (bzw. nach heutiger Erkenntnis elektro-magnetische Wellen, Quanten, Quarks oder Strings und physikalische "Elementar-Kräfte") kann keinen "Drang" zu zunehmender Komplexität "spüren" oder umsetzen: alles deutet auf eine unerklärliche "Kraft" hin, die vielleicht schon der bloßen Materie innewohnt, auf jeden Fall aber der wundersamen Keim-Fähigkeit in jahrelanger "Todes"-Starre vertrockneter Bohnen- oder Getreide-Samen.
Die rationalistische und materialistische Philosophie kommt nicht ohne die mystischen Begriffe "Natur" und "Evolution" (und neuerdings "Emergenz", das nichtssagende "Auftauchen") aus: rein abstrakte Begriffe, die keinen Gegenstand, keinen Plan und keinen Wirk-Mechanismus bezeichnen, und die nicht lokalisierbar und nicht meßbar sind - sie werden von den Marketing-Abteilungen der Wissenschaft als Ersatz für ein "höchstes Wesen" gebraucht: die "Natur" sei immer "vernünftig" und die "Evolution" immer fortschreitend, also "fortschrittlich", so wie der liebe Gott und seine stufenweise Schöpfung, oder wie ein gut funktionierendes kapitalistisches Unternehmen.
Dabei ist das, was man "Natur" nennt, zumeist sinnlos verschwenderisch und grausam, und das, was man "Evolution" nennt, ein mal explodierendes, mal versiegendes zufälliges Herum-Probieren (falls "probieren" nicht schon zuviel gesagt ist, da dem Ganzen keine Absicht zugrunde liegt), und das Ergebnis des Ganzen ist selten "natürliche" Vernunft oder wirklicher "Fortschritt", wie man nicht zuletzt am "Erfolg" der Menschheit sieht: die einzige Art, die untereinander Vernichtungs-Kriege führt, die einzige, die sich aus der Geo- und Biosphäre verabschiedet hat und ihre "natürlichen" Grundlagen zerstört, und die einzige, die ihre vergleichsweise schwächliche Konstitution immer weiter schwächt, indem sie mithilfe von "Technologien" immer künstlicher "lebt"...
Daß es trotz allem "Leben" gibt, läßt sich nicht mit chemo-physikalischen Zufällen und "plötzlicher" Kooperation von bisher "toten" Molekülen erklären, wie das die Populär-Wissenschaft tut - eher scheint es möglich, daß es eine andere Dimension gibt, wie sie weltweit in den in Vielem grundlegend überein stimmenden "primitiven" Mythen angedeutet ist (und möglicherweise in den Instinkten von Lebewesen verankert ist, die nicht mit uns kommunizieren oder uns Nachrichten hinterlassen - so, wie vermutlich auch archaische "Natur-Menschen" noch mehr Zugang zur "Natur" und anderen Dimensionen hatten, als die heutigen...). Der materialistische Rationalismus ist ein Tunnelblick mit Scheuklappen, der selbst schon wieder irrational und eine Art Wissenschafts-Religion ist - die einzige Rechtfertigung des menschlichen Gehirns wäre der Versuch, das "Leben" zu erkennen und zu verstehen und es richtig zu nutzen, statt jedes Jahr ein neues Smartphone heraus zu bringen und den ehrfürchtig erstarrten Artgenossen einzureden, sie seien bedeutungslose Staubkörner im unendlichen Weltall (vgl. z.B. "Eine überschätzte Spezies" von Duck Factory/Arte) und dumpfe Klötze im eleganten Quanten-Universum...
Immerhin "leben" wir (noch) und haben ein Bewußtsein und einen Geist - und vielleicht sogar eine Seele, wie vielleicht auch alle andern Lebewesen und alle Materie oder sogar die ganze Welt: was kümmern mich hypothetische grüne Männchen auf Millionen Lichtjahre entfernten "Exo-Planeten" oder Nanosekunden lang "existierende" Elementar-Teilchen, wenn es wenigstens hier auf der Erde eine "Weltseele" gibt? Ich muß mich nichtmal in einen aussterbenden Wal oder in eine gestreßte Mimose hinein versetzen und mich nicht selbst heuchlerisch für alte Fehler der Menschheit geißeln, um die "Weltseele" zu spüren: die Welt ist (mit Schopenhauer gesagt) meine Vorstellung und mein Wille - es kommt nur drauf an, die richtige Vorstellung und den richtigen Willen zu haben.
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