Die Papier-Fabrik Chapelle Darblay bei Rouen war die einzige Papier-Recycling-Fabrik Frankreichs, sie hat den Inhalt eines Drittels aller Papier-Tonnen von Frankreich (480.000 Tonnen/Jahr aus 350 Kommunen) zu Zeitungspapier verarbeitet, und das auch noch CO²-Emissions-frei, indem im eigenen Biomasse-Heizkraftwerk aus den Abfällen (einschl. Entfärbungs-Schlamm) genug Wärme für eine 20.000-Einwohner-Stadt erzeugt wurde: ein ökologisches Vorzeige-Projekt, das 2019 noch 16 Mio. € Profit abwarf.
Offenbar nicht genug für den Eigner, die "finnische" UPM, den weltweit 7.-größten Zellulose- und Papier-Produzenten: der pseudo-"öko-zertifizierte" Welt-Konzern beschloß 2020 die Schließung der Fabrik aus "Wettbewerbs-Gründen" und investierte lieber 2 Mrd. € in eine Fabrik in Uruguay, die offenbar profitableren Zellstoff aus Eukalyptus produzieren soll, also aus anzupflanzenden und wieder abzuholzenden Mono-Kulturen...
Die 230 Angestellten in Frankreich wurden entlassen und Chapelle Darblay steht, noch funktionstüchtig, seit einem Jahr still - die französische Regierung hält es trotz "Pariser Klima-Abkommen" nicht für nötig, den Betrieb zu übernehmen oder aufrecht zu erhalten: statt dessen wird das bisher verarbeitete Alt-Papier inzwischen per LKW in deutsche Recycling-Betriebe verfrachtet - Transport-Wege von 2 Mio. km/Jahr mit entsprechendem Energieverbrauch und Emissionen...
UPM hatte schon 1978 die älteste Papier-Fabrik Europas in Docelles (Vogesen, gegr. 1478) aufgekauft und 2014 als "unrentabel" geschlossen...
Der Kapitalismus entläßt seine Kinder.
Frankreich: Eine Papierfabrik steht vor dem Aus - Die ganze Doku | ARTE
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