So schön prägnant hat kürzlich ein "Experte" im Radio den "KI"-Hype genannt: "KI" wird mit potenziell allen verfügbaren Daten gefüttert und bildet daraus je nach "Aufgaben-Stellung" die am häufigsten erscheinenden "logischen" Verknüpfungen: z.B. im Fall von "ChatGPT" aus allen im Internet vorhandenen Text-Fragmenten neue Texte nach den vorherrschenden vorhandenen Mustern, gefiltert nach dem verlangten Inhalt, "Stil" und Ergebnis - "lernen" tut das Programm unter anderm durch die "Likes" oder "Dis-Likes" des Benutzers, bzw. durch seine Kritik und "Verbesserungs"-Forderungen. Dadurch kann es auch den Benutzer "kennen lernen" und Ergebnisse nach dessen Erwartungen, Vorlieben und Ansichten produzieren: all das passiert rein mechanisch und statistisch auf der Basis von Mega-Daten und vom Benutzer preisgegebenem "Profil" - mit andern Worten: "KI" kann kein kreativer "Diskussions-Partner" sein, sondern ist ein affirmativer Verstärker der eigenen Welt-Blase, und selbst wenn man explizit Widerspruch oder Alternativen erfragt, bewegen die Ergebnisse sich aufgrund der Vorgaben notgedrungen im "erwartbaren" Rahmen - also von "Widersprüchen", die der Benutzer intern bereits abgewiesen hat und nun süffisant erneut abweisen kann...
Den komplexen und variabel plastischen Geist des menschlichen Gehirns kann "KI" als wie auch immer mehr verzweigtes und rück-gekoppeltes mechanisches System niemals erreichen: manche mögen daran grade gut finden, daß so die menschliche "Irrationalität" ausgeschaltet wird, die für so einige Katastrophen verantwortlich ist - aber wäre eine puristisch-statistische Gesellschaft nicht eine größere Katastrophe: die kalte Logik einer "KI"-Welt-Regierung ohne Emotionen und Empathien, funktionierende Maschinen-Menschen oder Menschen-Maschinen, natürlich nur möglich in einer Ethik-freien Kasten-Gesellschaft wie "Metropolis" von F. Lang, der "Schönen Neuen Welt" von A. Huxley, "1984" von G. Orwell, dem "Futurologischen Kongreß" von S. Lem oder "Matrix"...
Die halb faszinierten und halb horrifizierten Hollywood-Filme über "KI" (z.B. "Ex Machina", "Her", "Ich bin Dein Mensch" usw.) zeigen im Grund nur die gruselige Entfremdung von Menschen, die die eiskalte "KI" als quasi-"menschlich" annehmen: plappernde "KI"-Roboter als Baby-Sitter, Sozial-Therapeuten und Kranken- und Altenpfleger sind dasselbe in bunt, wie quengelnde Kinder und nutzlose Rentner vor die Glotze zu setzen (oder heute schon Kinderwagen-Kindern Smartphones zum "Wischen" in die Hand zu drücken) - selbst Tiere sind besser zur "Kommunikation" geeignet, wie in Alters-Heimen und Dementen-Stationen nachgewiesen wurde... Schon alte Dystopien, wie "Blade Runner", "Rollerball", "Quintett", "Terminator" usw. thematisieren den Kampf der Menschheit gegen die Maschinen-"Intelligenz" - zu recht, denn die technokratische Herrschaft durch "KI" ist nichts weiter, als die Utopie der herrschenden Kasten von der "Gewalt-losen" (bzw. Klassen-spezifisch "Gewalt-ritualisierten"*) und "rationalen" Lösung des historischen Klassen-Kampfes zu ihren Gunsten, und in der Übergangs-Zeit, in der wir offenbar schon leben, zum direkt spürbaren Nachteil für die noch nicht vollständig konditionierte Mehrheit dessen, was volkt...
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* siehe "Sport-Fans", "schlagende Burschenschaften", hierarchische rechte "Milizen", "Gangster" und "Mafias" ("Gangs of New York", "Rollerball", "Quintett", "Herr der Fliegen" usw.)
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