Selenski nennt die massiven russischen Angriffe auf die Ukro-Infra-Struktur mit jeweils 1-5 Toten unwidersprochen "Völkermord an den Ukrainern", und Merz & Co. nennen die massiven israelischen Angriffe auf palästinensische Zivilisten und Flüchtlings-Lager mit jeweils zig Toten und hunderten Verletzten (abgesehen von der Hunger-Katastrophe) stur "Selbst-Verteidigung Israels"...
Einen "echten" Völkermord hat es (außer in der frühen Kolonial-Zeit, vor allem in der Karibik und auf dem Gebiet der USA) in der Geschichte offenbar noch nie gegeben: die Juden sind nach dem Holocaust mithilfe der US-Diaspora in Palästina zu ungeahnter imperialer Herrschaft aufgestiegen, die Überlebenden des türkischen Völkermords an den Armeniern sind in der Diaspora zu Finanz-Magnaten geworden (siehe z.B. die "Edmonton-Mall" in Kanada), und selbst die Überlebenden des abseitigen deutsch-kolonialen Völkermords an den namibischen Nama und Herero traktieren den deutschen Staat noch Hoffnungs-los mit Schadens-Ersatz-Forderungen: die "Völker" sind also offenbar nicht "gemordet", obwohl die Nazis bei den Juden schon nahe dran waren...*
Die Erbsen-Zählerei, ab wann es sich um einen "Genozid"(Völkermord), einen "Domozid" (Vertreibung), einen "Holocaust" (Vernichtung = griechisch: "völlig verbrannt") oder "Holodomor" (Aushungerung, von tschechisch "hladomor"= "Hungersnot", russ./ukr. Голод [golod]="Hunger")** handelt, ist für die Betroffenen allerdings scheiß-egal***, und es ist auch egal, ob das weniger oder mehr als die Hälfte (oder welche Rate auch immer) der Bevölkerung betrifft: jedes Herbeiführen eines dieser Phänomene ist ungeachtet der Anzahl der Betroffenen ein Kriegs-Verbrechen und mindestens ein Völkermord in spe - basta!
Auch wenn die Israelis bisher "erst" drei oder vier Prozent der über zwei Millionen Palästinenser ermordet haben, beabsichtigen sie eindeutig einen "Domozid" und einen "Holodomor", und damit letztlich einen Völkermord!
Und das kann man sehr wohl "faschistoid" oder sogar "faschistisch" nennen, auch wenn besinnliche Etymologen und pedantische Historiker den Gebrauch dieses Attributs unzulässig und inflationär finden.****
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* selbst die Neandertaler wurden vermutlich nicht vom "überlegenen" Homo Sapiens ausgerottet, sondern ebenso "genetisch integriert", wie die Klein-Asier, Nord-Afrikaner und Gallier von den Römern, oder die Afro-Amerikanerin Sarah Hemings von ihrem Sklaven-Halter Thomas Jefferson, dem sie zwangsweise mehrere Kinder gebären mußte (siehe meinen Eintrag vom 25.1.2025)
** die Hungersnot in der Sowjetunion in den 1930er-Jahren, besonders in den "Kornkammern" Ukraine und Kasachstan, aber auch in anderen Sowjet-Republiken, war dagegen kein politisch-gewollter "Holodomor" im eigentlichen Sinn, sondern die Folge von Mißernten und stalinistischer Mißwirtschaft...
*** die deutschen Kolonial-Truppen verübten im Grund an den Nama und Herero sowohl einen "Genozid", als auch einen "Domozid" und einen "Holodomor"... siehe: Völkermord oder schlimmer? (Paul James, australischer Soziologe, in der "Frankfurter Rundschau")
**** streng genommen war demzufolge auch der Nazismus kein "Faschismus", da dieser Begriff eigentlich nur den italienischen "Fascismo" meint - aber wer eine Nazi-Glatze hat, sollte keine Haare spalten...
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