Mittwoch, 13. September 2023

Hauptfeind China

Die Ex-"K-Gruppen"-Pseudo-Grünen und ihre neue trans-atlantische Generation scheinen ihre marxistisch-leninistisch-maoistische und trotzkistische Vergangenheit exorzieren zu wollen: das angeblich "neo-stalinistische" Rußland "ruinieren" zu wollen, ist nur ein Etappen-Ziel - der Hauptfeind ist das staats-monopol-kapitalistisch erfolgreiche China mit seinem "smarten Imperialismus" á la "Schöne Neue Welt" und "Neue Seidenstraße", gegen den der primitiv-militärische US-Imperialismus á la "1984" als liebgewonnene Nostalgie erscheint, oder wegen seines reellen Macht-Verlusts nicht mal mehr als Imperialismus...

Natürlich sind die USA, die NATO und die EU nach wie vor imperialistisch und nicht, bloß weil sie von China ökonomisch überholt werden, "anti-imperialistisch", wie manche Ex- und Pseudo-Linke behaupten, und natürlich ist auch StaMoKap-China imperialistisch (wenn auch auf traditionell konfuzianisch "gemilderte" Weise: siehe z.B. die pseudo-kolonialistischen Schenk-Expeditionen des Eunuchen-Admirals Zheng He im 15. Jh.) - das Problem sowohl von US-NeoConKap, als auch von chinesischem StaMoKap ist eben das "Kap(italismus)", und diesbezüglich ist das fernöstliche Modell seit 5000 Jahren im Grund humaner und erfolgreicher, als das westliche (China ist das einzige Imperium, in dem schon lange vor Mao mehrmals aufständische Bauern neue Herrscher-"Dynastien" gegründet haben, während im Westen einschl. der USA im Grund eine neo-feudale Kontinuität herrscht...) - wem das nicht paßt, der sollte einfach die "Globalisierung" ablehnen, die sowieso ein irrealer Euphemismus ist: nämlich ein verharmlosender Ausdruck für Neo-Kolonialismus.

Weder der chinesische Konfuzianismus, noch die indigene Revolution von Chiapas oder sonstige Bewegungen und nicht-westliche Philosophien lassen sich auf den ex- und neo-kolonialistischen Westen übertragen - "wir" müssen global denkend und lokal handelnd "unseren" Kapitalismus abschaffen, sonst nützt der vor- und vergebliche Kampf gegen Chinas "smarte" Hegemonie garnichts: im Kapitalismus ist die "sanfte" Hegemonie Chinas* schließlich angenehmer, als die vorwiegend militärische der USA: selbst der zwielichtige Regime-gebeutelte Chinese Ai Weiwei hält sein Land für vernünftiger, als den Westen (Ai Weiwei im Interview: „Einfach Waffen liefern, mit denen Russen getötet werden?“ (berliner-zeitung.de)).

*vgl. F. Schmoll: "Kiez-Koller", 1988, leider nur noch amtiquarisch

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