Dieses Förderprogramm vergibt aus dem Landes-Haushalt generöse 2-jährige Stipendien an "Künstler", die nach einem eingereichten "Projekt" ausgewählt werden und daraufhin mit ihrem erklecklichen monatlichen Freibetrag machen können, was sie wollen oder wenn möglich hinkriegen oder auch nicht - eine schöne und staatlich wohlwollende Idee zugunsten getrieben kreativer Geister, die in der Regel aus dem kapitalistischen Effizienz-Prinzip rausfallen und es deshalb immer schwer haben...
Schön auch, daß kulanterweise der Begriff "Forschung" da nicht so genau genommen wird: schließlich kann jede absonderliche "Installation", jedes rudimentäre "Experiment" und jede spontane oder zufällige "Dokumentation" als "Forschung" durchgehen... (siehe Beispiele auf www.kuenstlerischeforschung.berlin)
Schön auch, daß die ganze Aktion so multikulturell ist, daß ein Großteil der Stipendiaten ausländische Kurzzeit-Förderabgreifungs-Kunstszene-Touristen sind und ein Großteil der möglicherweise resultierenden "Projekte" auf Englisch, Spanisch, Polnisch, Arabisch , Kurdisch, Suaheli usw. (mit englischen UT oder Simultan-Übersetzung, sofern es nicht nur um "Sounds", "Visualisierungen" oder "Vibrations" geht) vorgestellt werden - wir sind ja "weltoffen" bzw, so "weltläufig", wie eine läufige Hündin, und haben keine eigenen lokalen Probleme...
Folgerichtig sind die vorgestellten "Projekte" (deren "Interpretation dem Betrachter überlassen" wird, da sie sowas, wie eine erkennbare Aussage, zumeist souverän verweigern) keine "künstlerische Forschung", sondern Aller-Welts-Produkte, wie auf dem internationalen Kunst-Markt üblich: also für esoterisch bemühte "Kritiker" und ihr "elitäres" Szene-Publikum "interessante" Multi-Media-Installationen oder andere undefinierbare Exzesse, die das, was volkt, in die Arme der "AfD" und noch dubioserer "völkischer" und "konservativer" Vereine treibt.
"Kunst" ist mittlerweile so entfremdet, wie der kapitalistische "Derivate"-Markt, den nur noch ein paar "digital nerds" verstehen, und die Förderung dieser "Kunst" ist so absurd, wie die Deregulation des Finanz-Sektors.
Auf die klobige Minimal-"Skulptur" neben dem "Amazon"-Hochhaus an der Warschauer Brücke in Berlin-Friedrichshain hat ein vernünftiger Mensch gesprüht: "Kann weg!" Und das gilt für 90% aller wichtigtuerischen "Kunst"...
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