Freitag, 4. August 2023

Drei Monate lang "CSD" - zum gähnen !

Früher war der "CSD" eine Demo für Schwulen-Gleichberechtigung am 28. Juni (zur Erinnerung an die Schwulen-feindliche Bullen-Razzia am 28.6.1969 in der New Yorker Christopher Street) - 1999 wurde der ganze Monat Juni zum "Schwulen-Stolz-Monat" und bald darauf zum unpolitischen "Drag"-Karneval, ähnlich wie die 1989 erfundene "Love Parade"...

Seither sind Homosexuelle nicht nur "normal" und eigentlich langweilig geworden, sondern derart in der "Mitte" angekommen, daß sie (außerhalb ihrer Karnevale) oft biederer und reaktionärer sind, als die (s)experimentier-feindlichen Heteros - also so "mainstream"- und "regierungs-fähig", wie die ex-"Grünen", die als Camouflage die schon lange nicht mehr rebellische "Regenbogen"-Fahne über ihr NATO-Oliv hängen.

Heute feiert die geschützte Minderheit samt ihrer sexuellen Spalt-Produkte ihren "Stolz" bereits ein Vierteljahr lang (die letzte deutsche "Pride Parade" findet dieses Jahr wohl Anfang Oktober statt) - man kann´s langsam nicht mehr hören (abgesehen davon, daß es sowieso nur noch Konzern-gesponsorte Events sind... "Google", "Levi´s" usw. werben sommers längst mit dem "Regenbogen", und selbst die rechts-nationale Ukraine springt auf den Zug auf: siehe "CSD"s in München und Berlin...).

In Wirklichkeit haben die Homo- und anders Sexuellen  hierzulande ja auch für nichts mehr zu "kämpfen": nach wie vor tatsächlich benachteiligt und von Gewalt bedroht ist hauptsächlich ein großer Teil einer viel größeren Minderheit - nämlich die Hetero-Frauen: statistisch die meisten Unterbezahlten, Verarmten, Angegriffenen, Mißhandelten und Getöteten... Kein Wunder, daß die "Queers" mangels solcher Probleme nur noch ferien-mäßig und lustig kostümiert herumhopsen, mit der einzigen Botschaft: "Ich bin schwul, und das ist gut so!" - na denn: mir doch egal, Herr Wowereit (der Kerl ist weder "arm", noch "sexy").

Ich weiß nicht, ob es stimmt und woher einer das wissen will: aber ich hab mal gelesen, daß Karl May (der heimliche Liebhaber des sich herbei-geschriebenen schönen "Winnetou") es angeblich "perverserweise" liebte, die Titten-Furche seiner Frau zu ficken - erstens: warum nicht? Kann ja Spaß machen, wenn zweitens: seine Frau nichts dagegen hatte, und drittens: warum muß ich das erfahren? Es interessiert mich nicht, selbst wenn es für den armen Biedermann eine quälende Obsession gewesen wäre und er zeitgemäß eine puritanische Teufels-Austreibung seiner harmlosen "Perversion" gebraucht hätte. Heute kann man über solche "Perversionen" und "Probleme" nur noch lächeln, aber die vervielfältigten post-biedermeierlichen sexuellen "Probleme" kann man auf die Dauer auch nicht ernst nehmen, falls man nicht selbst (oder die eigenen Kinder) davon "befallen" ist...

Jane Jacobs hat in ihrem Klassiker "Tod und Leben großer amerikanischer Städte" (1961) beschrieben, warum städtische Gesellschaft und "Öffentlichkeit" nur funktionieren, wenn es es eine Grenze zwischen "privat" und "öffentlich" gibt: es braucht eine distanzierte soziale Ebene, auf der sich alle öffentlich freundlich begegnen können, und keinen zwangs-intimen sexuellen, religiösen oder politischen Exhibitionismus, der von vornherein polarisiert und separiert und einen sachlichen Disput verhindert (vgl. aktuell "Ukro"- und "Putin-Versteher").

Das gute am Dauer-"CSD" ist immerhin die anti-kapitalistische Verweigerung von "Effizienz" und "Nützlichkeit"...

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