Freitag, 30. Dezember 2022

Haß-Kolumne 5: Lichtverschmutzung

Die über-vorsichtigen braven Bürger Skandinaviens fahren ihre Autos tags wie nachts mit (automatisch) eingeschalteten Scheinwerfern (obwohl das mehr Sprit für die Licht-Maschine verbraucht und sonst nix bringt), und viele deutsche Radfahrer tun es ihnen gleich, vor allem die mit superstarken Leuchten, die sinnlos auf den Horizont (und mich), statt auf die Straße gerichtet sind und nicht nur im Dunkeln gefährlich blenden - das gilt auch für die Seuche der "E-Roller", die ansonsten von bedröhnten Touris überall liegen gelassen werden.

Überhaupt ist der Trend zu superstarken Leuchten nicht nur häßlich, sondern gefährlich, seien es Auto-Scheinwerfer und Brems-Leuchten, die neuen Ampel-Lichter oder die Straßen-Beleuchtung: bei Dämmerung und Dunkelheit sieht man nur noch diese grellen Lichter und die lebensmüden Fußgänger nicht - von wegen "Sicherheit": im Auto-Zubehör-Handel sagte mir ein älterer Herr, ihm sei es scheißegal, ob er wen blendet, Hauptsache er selbst sehe besser... Möge er einen Frontal-Zusammenstoß mit dem geblendeten Gegenverkehr haben !

Das "Star-Wars"-artige aggressive Auto-Lampen-Design in Form von Monster-Augen oder ganzen Licht-Balken mit dreieckigen Auswüchsen sorgt zusätzlich für das Überleben des Stärkeren.

Toll ist auch der Dauerbetrieb von hyper-hellen Ampeln an nächtlich öden Kreuzungen, oder deren bestenfalls gelbes Blinken: Heil Siemens !

Abgesehen von der grassierenden Leuchtwerbung allerorten gibt es außerdem immer mehr riesige Video-Bildschirme im öffentlichen Raum, deren überflüssiges Werbe-Flackern automatisch die Blicke auf sich zieht und bestimmt schon einige Auffahr-Unfälle und Verkehrs-Tote verursacht hat.

Im übrigen wird die Welt dadurch so gemütlich, wie ein typisches Neon-beleuchtetes türkisches Männer-Tee-und-Würfelspiel-Haus - und besser ausgeleuchtet für Überwachungs-Kameras -, während die Seelen immer dunkler werden...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen