Jetzt kommen die herrschenden Medien in die Bredouille: wer früher den ultra-rechten, rassistischen und korrupten Zionisten Netanjahu, seine Regierung und seine Politik kritisiert hat, war ein "Antisemitist"... Jetzt, wo er aus Macht-Geilheit offen mit noch Rechts-Radikaleren und Radikal-Orthodoxen paktiert, ist man in den westlichen Medien etwas pikiert: einerseits, weil die Rechts-Radikalen die Freiheit von LSD (lesbisch/schwul/divers) bedrohen (als gäbe es keine größeren Probleme in Israel...), und andererseits, weil man ein Anwachsen der Talmud-Fundamentalisten von derzeit 15 auf vielleicht 35% befürchtet, und damit einen Einbruch der Wirtschafts- und Wehrkraft, da diese Schläfen-Locken-Neandertaler nicht nur vom Militärdienst befreit sind, sondern auch nichts lernen oder produzieren, weil sie sich nur mit Auslegungen der tausenden von Sabbat-Verboten beschäftigen - dieses "ökonomische" Argument stammt von einem Israeli aus der "liberalen" Opposition: sind er und ich (indem ich ihn zustimmend zitiere) und die israelischen Demonstranten gegen die neue Rechts-Regierung "Antisemitisten", oder hat der sakrosankte "Juden-Staat" ein faschistoides Problem? Und das vielleicht schon seit seinem Entstehen?
Die "Juden" definieren sich nach 2000 Jahren Diaspora vernünftigerweise nicht als "Rasse", sondern als "Heilige-Schrift"-Glaubens-Gemeinschaft, und sofern sie nur abergläubisch ihrem seltsamen Mono-Theismus anhängen und sich ihr eigenes Leben durch rituelle Verbote versauern, kann ein denkender Mensch genauso wenig gegen sie haben, wie gegen Moslems, Katholiken oder wie auch immer wuchernde Protestanten, Puritaner und Evangelikale, solange sie sich nur selbst kasteien und den Rest der Welt in Ruhe lassen - wenn sich aber aufgrund dieses (angeblichen) "Glaubens" ein imperialistischer und rassistischer Staat etabliert, der noch dazu den "idealistischen" Teil seiner Gründer (Kibbuzzim usw.) weg-rationalisiert, kann der sich nicht ewig auf den historischen Anti-Semitismus und den nazistischen Holocaust berufen, schon garnicht, wenn er gegen palästinensische Israelis und Palästinenser in den besetzten Gebieten ähnliche rassistische Methoden anwendet.
Das Existenz-Recht Israels kann man heute, trotz der kurzen historischen Dauer, wohl genauso wenig bestreiten, wie das ältere imperiale "Recht" Rußlands auf der Krim: die Existenz Israels (zumindest entsprechend dem UN-Plan von 1947) sehen ja auch die semitischen (=arabischen) Nachbarländer inzwischen im Prinzip ein - Israel ist ein post-koloniales Konstrukt, wie Liberia (und der größte Teil der "Dritten Welt"), und in derselben Gefahr, im Chaos zu versinken, wenn auch dank US-Protektion auf "höherem" Niveau: jedenfalls ist Israel keine "heilige Kuh" mit einem "Juden"-Bonus - die Verbrechen der US-Präsidenten (z.B. Eisenhower, Nixon, Reagan, Carter, Clinton und Bush I&II) sind schließlich genauso wenig durch deren evangelikale Sekten-Mitgliedschaft entschuldbar, wie die Verbrechen der "grauen Eminenz" Kissinger oder die nationalistische Raserei Selenskis mit ihrem "Judentum"...
Die deutsche "Staats-Räson" (Merkel), blind zu Israel zu stehen, wird jedenfalls immer sinnloser, außer aus den alten imperialistisch-geostrategischen Gründen als US-Vasall - ganz zu schweigen von den Korruptions-Verfahren, die noch gegen Netanjahu laufen, und von den Sonder-Gesetzen, die jetzt verurteilten Rechts-Radikalen Bananen-Republik-mäßig die Übernahme von Regierungs-Ämtern erlauben...
Meine alten israelischen Freunde, deutsche Überlebende des Holocausts, drehen sich vermutlich im Grab herum.
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