Freitag, 9. Oktober 2020

Die Kinder des Dschihad können nichts für ihre fundamentalistischen Väter - Assad auch nicht

In der "Arte"-Reportage "Syrien - Die Kinder von Idlib" wird das harte Leben der Minderjährigen in der "letzten Hochburg der `Opposition´" dargestellt, also in der Region Idlib, in der 3 Millionen Menschen noch "unter der Kontrolle" dschihadistischer Milizen und von der Türkei unterstützter Islamisten leben, falls man das so nennen kann. 

Immerhin gibt es scheinbar noch einen gewissen ökonomischen Alltag zwischen den zerbombten Ruinen, sodaß Kinder ab 7 Jahren "Arbeit" zu Hungerlöhnen finden, um ihre Familien annähernd zu ernähren - in den meisten Familien fehlt nämlich der Vater, weil er entweder in einer fundamentalistischen Terrorgruppe kämpft oder bereits als "Märtyrer" gefallen und im "Paradies", oder aber ganz banal in Gefangenschaft ist...
Die in den Ruinen zurückgebliebenen Frauen finden in dieser patriarchalischen Sekten-Gesellschaft keine Arbeit (d.h. dürfen wahrscheinlich nicht), sodaß sie ihre Kinder losschicken müssen, die für die verbliebenen Klein-Unternehmer auch billiger sind...

Das ist natürlich 1 Elend, wie "Arte" mit Krokodils-Tränen berichtet - aber nicht, wie "Arte" ständig zwischen den Zeilen behauptet, die Schuld der syrischen Regierungs-Truppen und ihrer "russischen Unterstützer", die diese "letzte Hochburg" zurück zu erobern versuchen, sondern die Schuld der von den USA und anderen westlichen Waffen-Exporteuren via Saudi-Arabien und Katar als "Opposition" aufgestellten und  ausgerüsteten Dschihad-Söldner, die aus dem säkularen und vergleichsweise wohlhabenden und "demokratischen" Syrien einen Scharia-Staat machen wollen und dafür die Bevölkerung entweder vereinnahmen oder als Geiseln nehmen...
Ein 12-jähriger Kinder-Arbeiter in Idlib sagt herzergreifend naiv in die "Arte"-Kamera, er würde, falls sein Vater noch lebe und zurückkäme, ihn nie wieder weggehen lassen... (aber siehe z.B.:  https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/kinder-des-dschihad-102.html)

Was würde die deutsche Regierung tun, wenn Hannover (infolge der dortigen "Chaostage" seit 1983) von nihilistischen, gewaltbereiten Spät-Punks und Post-Autonomen erobert würde, die erstmal alle Banken und Konzern-Zentralen plattmachen, worauf alle Bürger sich einbunkern und die Versorgung zum Erliegen kommt - würde man humanitäre Hilfe schicken, oder eher bewaffnete SEKs?
In den USA ist die Frage bereits beantwortet: bei allzu wütenden antikapitalistischen oder antirassistischen "Underdog"-Protesten schickt man die "National-Garde" und Bundes-Truppen, und vermutlich würde man auch keine militante regionale Sezession von bewaffneten "White Pride"-Neonazis dulden, obwohl man solche Sozio- und Psychopathen im Alltag augenzwinkernd akzeptiert... Und erst recht würde man kein autonomes "Ökotopia" von West-Küsten-Hippies tolerieren, wo Ex-Hippies als IT-Milliardäre der Motor der US-Wirtschaft sind...

Nun, bei dem immerhin irgendwie "gewählten" Assad ist es "Unterdrückung", "Völkermord" und "Diktatur", daß er humanitäre Hilfe für die Terroristen-Exklave Idlib "nur" (aber immerhin) durch einen einzigen kontrollierten Korridor erlaubt... Abgesehen davon, daß es fraglich ist, ob die Plutokraten der westlichen Vorzeige-Staaten wesentlich "demokratischer gewählt" werden, als die von Syrien, Rußland, Indien, Mexiko, den Philippinen  oder Ex-Libyen, nennt man jedenfalls die "befreundeten" feudalen asozialen Allein-Herrscher Saudi-Arabiens und der Emirate, sowie weltweit andere "nützliche" korrupte Autokraten und Despoten nicht "Diktatoren"...

Den "Kindern von Idlib" nützen all die mitleidigen Dokus (z.B. https://www.forsamafilm.com/ aus der inzwischen vom IS befreiten "Rebellen-Hochburg" Aleppo) jedenfalls genauso wenig, wie die Kapitalismus- und Globalisierungs-kritischen Dokus und Hollywood-Filme dem Prekariat der "ersten Welt", weil die Hintergründe ausgeblendet sind: das kapitalistische System, seine neo-imperialistischen Kriege und der funktionalisierte reaktionäre Fundamentalismus - ob christlich, islamisch, hinduistisch oder materialistisch.

Zutage tritt bloß die Erkenntnis, daß jede Form von institutionalisierter Gewalt und Stellvertreter-Kriegen immer auf dem Rücken der Schwächsten und Ärmsten ausgetragen wird: möge der Fluch der Götter die Verantwortlichen treffen !

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