Samstag, 26. Oktober 2024

Jetzt drehen alle durch, Teil 2 (Spahn, "Bauhaus", Georgien)

Der im Zusammenhang mit seinem Ehegatten und diversen Masken-Deals der Korruption verdächtige ehemalige "Gesundheits"-Minister Spahn ("CDU") meint, sich mal wieder als altbekannter Reaktionär (und selbst-ernannte "Vorgruppe von Merz", kein Scherz!) hervor tun zu müssen, indem er in einem (laut mehrfacher Zitation) schon grammatisch völlig mißlungenen Satz die Bundestags-Vize-Präsidentin Özoguz ("SPD") mit "Hermann Göring" vergleicht, weil sie einen anti-zionistischen (und nicht strafbaren) Post der "Jewish Voice for Peace" geliket hat (siehe meinen Eintrag vom 18.10.) - das fällt nicht nur unter Verleumdung, sondern auch unter Verharmlosung des NS-Regimes (wie der verbotene Vergleich des zionistischen Völkermords an den Palästinensern mit dem nazistischen Holocaust). Und nicht Spahn, sondern Özoguz entschuldigt sich auch noch "Staats-Räson"-beflissen: so weit sind wir schon... Außerdem hat der häßliche Deutsche, der Millionär und Villen-Besitzer Spahn, zynisch fallen gelassen, daß sich "die steigenden Mieten nur noch Groß-Verdiener und Bürgergeld-Empfänger leisten können": zwecks Re-Sozialisierung dieses vier-schrötigen Sozial-Darwinisten sollte man seine Villa verstaatlichen und das Millionärs-Pärchen auf Bürgergeld setzen - mal sehen, wo dieser ... , also er dann wohnen wird... (Und ob ihm endlich ein Deutschkurs finanziert wird...)

Die "AfD" in Sachsen-Anhalt fordert zum 100-jährigen Jubiläum des "Bauhauses" in Dessau (2025) eine "kritische Auseinandersetzung" und ein Ende der "übermäßigen Glorifizierung" des "Bauhauses", dessen Architektur sie nicht ohne Grund als "Irrweg der Moderne" (aber klassisch-stupider-weise auch als "kommunistisch") bezeichnet - sofort sieht nicht nur der vermutlich ahnungslos-gewohnheits-mäßige Mainstream-"Bauhaus"-Glorifizierer und "FDP"-Fraktions-Vorsitzende mit dem schönen Namen Silbersack in der "AfD die Fratze des Nationalsozialismus par excellence"* - als gäbe es nicht Jane Jacobs´ "Tod und Leben großer amerikanischer Städte" (1961), Mitscherlichs "Unwirtlichkeit unserer Städte" (1965), Tom Wolfe´s "Leben mit dem Bauhaus" ("From Bauhaus to our house", 1981, wo Gropius zwar nicht als "Silbersack", aber als "Silber-Prinz" auftaucht) und ähnliche "links-aufgeklärte" Kritik an der puritanischen "Bauhaus"-Sekte und ihren Protagonisten (sowie an dem maßlos überschätzen "Le Corbusier", der wie Gropius und Mies ganz "Bauhaus"-logisch anfangs Hoffnungen in die "neue Welt-Ordnung" der Faschisten setzte und erfolglos wie diese um Kollaboration bettelte); und als würden nicht grade die saturierten akademischen Glorifizierer des "Bauhauses" lieber in Gründerzeit-Belétages und luxuriös umgebauten alten Bauern-Häusern oder umgenutzten Fabrik-Lofts wohnen, statt in den "revolutionären" weißen oder Beton-grauen Schachteln oder gestapelten Minimal-Grundrissen der "Moderne"** - es ist auch eine läßliche "Sünde" dessen, was volkt, daß es statt kühler Stahlrohr-Möbel den "Gelsenkirchener (oder IKEA-)Barock" bevorzugt und lieber ein Hirsch-Geweih an die Wand hängt, als ein "modernes" abstraktes Gemälde (zumindest, solange man letzteres nicht öffentlich als "entartete Kunst" bezeichnet), und man ist auch kein "Nazi", wenn man den Flughafen Berlin-Tempelhof  (1936-41) schöner findet, als den pop-art-modernen von Berlin-Tegel (1965-75) oder die skandalöse Bau-Sünde "BER" (2006-20: die Bau-Zeiten werden immer länger - außer in Istanbul und in Shanghai), oder die berliner "Stalin-Allee" schöner, als Mies van der Rohes sinnlose "Neue National-Galerie": man muß eben nicht alles gut finden, was die Nazis schlecht fanden, obwohl das nach dem Krieg als sogenannte "Ent-Nazifizierung" Mode wurde.

Die Mode, daß "Wahl"-Verlierer nach dem Motto von Trump, Guaidó, Bolsonaro usw. von "Wahl-Betrug" und "gestohlener Wahl" lamentieren, hat auch auf Georgien übergegriffen, wo die "dramatische Schicksals-Wahl" zwischen EU- und Rußland-Befürwortern grademal (allerdings US-Rekord-verdächtige) 59% der "Wahl"-Berechtigten zur Stimm-Abgabe gebracht hat, von denen angeblich oder wirklich 53% "pro-russisch" gestimmt haben: also rund 30% der Wahlberechtigten, und nur 37% (also rund 23%) "pro-EU" - und selbst wenn 53% der 59% "Wahl"-Beteiliger "pro-EU" gestimmt hätten, wären das auch nur 30%: mehr als einem Drittel der "Wahl"-Berechtigten geht also die ganze "Schicksals"-Frage offenbar am Arsch vorbei, obwohl angeblich "80% für einen EU-Beitritt" sind - darunter übrigens nach eigener Aussage auch der siegreiche "pro-russische" Minister-Präsident, der hauptsächlich wegen des "russischen" (eigentlich ursprünglich US-amerikanischen) Gesetzes angefeindet wird, das die Kontrolle vom Ausland finanzierter Organisationen erlaubt***: willkommen in der "Werte-Gemeinschaft" der "Demokraten"! Scheiß auf prä-"demokratische" Staaten, wie Georgien, Ukraine, Türkei usw. - noch mehr, als auf die pseudo-"demokratische Werte-Gemeinschaft" selbst, in der einst 80% der deutschen Bevölkerung gegen die NATO-"Nachrüstung" waren und die "mehrheitlich gewählte" Regierungs-Nomenklatura sie trotzdem gegen den "Wähler"-Willen ungerührt durchsetzte ("Und das war auch gut so", meint Merkel).****
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AfD kritisiert Bauhaus Dessau als „Irrweg der Moderne“ ("Berliner Morgenpost")
** im "MERIAN"-Heft "Amsterdam" (1978) wird in der Ernüchterung nach den Bau-Sünden der 1960er- und 70er-Jahre die "sinnliche" organisch-expressive Architektur der "Amsterdamer Schule" (1910-26) vorgestellt, im Heft "Amsterdam" (1992) dagegen die von der "Spät-Moderne" wieder glorifizierte "klassisch moderne" Architektur der "Bauhaus"-mäßigen "De Stijl"-Sekte (1917-30), nach deren radikalen Ideen (ähnlich wie von "Le Corbusier") allerdings kaum etwas gebaut wurde - und zum Glück schon garnicht in Amsterdam: das Publikum interessierte sich einfach nicht für Lebens-fremde Dogmatismen (von "De Stijl" kennt man fast nur noch den albernen Rietveld-Stuhl und die primitiven Einkaufs-Tüten-Muster von Mondrian)
*** was die EU, obwohl in den USA und anderen westlichen Staaten gang und gäbe, als "Schlag gegen die Demokratie" bezeichnet - als wäre nicht eher die westliche Finanzierung vornehmlich anti-russischer georgischer Organisationen anti-"demokratisch" (siehe meine alten Einträge dazu)
**** vgl. die erfolglosen ablehnenden Volks-Abstimmungen in Frankreich, Holland und Irland gegen den EU-"Vertrag von Lissabon" (2009) - genauso, wie schon die sozial-ökonomische Kritik am neo-liberalistischen "Vertrag von Maastricht" (1992) folgenlos geblieben war: es lebe die "Freiheit" - nämlich die der Plutokraten ! Faxem.

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