Bei "Handel" denkt man an "Abenteurer" wie Marco Polo, Vasco da Gama, Kolumbus usw. - in Wirklichkeit also an Piraten, die den Rest der Welt oder sich gegenseitig geplündert haben... Oder an die Medici, die Fugger usw. - in Wirklichkeit also an Kredithaie und Zins-Wucherer... Oder an romantisch gefährliche Karawanen á la Hauffs oder Karl Mays Märchen - also in Wirklichkeit an Sklaven-Händler... Oder an hanseatische "Pfeffersäcke", amerikanische Plantagen-Besitzer (deren "Revolution" darin bestand, daß sie als Millionäre steuerbefreit sein wollten) und an "Kolonial-Waren-Händler" - also in Wirklichkeit an Profiteure von Fron- und Sklaven-Arbeit...
Global gesehen war "Handel" immer imperialistisch, kolonialistisch, kriegerisch und versklavend, individuell gesehen egoistisch, übervorteilend und asozial, weswegen ihn auch alle historischen Philosophien und Religionen verdammten: deutlicher als Islam und Buddhismus warf jedenfalls Christus die Händler aus dem Tempel.
Heutzutage bedeutet "Handel" entweder, mithilfe von Aufputschmitteln auf Mehrfach-Bildschirme voller Zahlen-Kolonnen zu starren, die Millionen-Gewinne oder / und Hunger-Katastrophen bedeuten, oder in einem Ladengeschäft rumzusitzen und auf Käufer zu warten: das ödeste Leben, das man sich vorstellen kann, es sei denn es handelt sich um eine gutgehende lokale Stamm-Kneipe.
Gleichwohl ist solchermaßen abstrahierter und entfremdeter "Handel" immer noch imperialistisch, kolonialistisch, kriegerisch und versklavend - man nennt das bloß inzwischen "Freihandel", und der besteht aus formal gleichberechtigenden Verträgen zwischen ungleich starken Parteien: natürlich zum Vorteil des Stärkeren - ob zwischen reichen und armen Ländern, oder zwischen Kapitalisten und Niedrig-Lohn-Jobbern: nicht zuletzt Einstein hat sinngemäß und angewidert gesagt, daß man den als "erfolgreich" bezeichne, der mehr ergattere, als seine Leistung wert sei...
Nicht umsonst sind die bis heute geltenden "Gesetze" der Ökonomie (die von Hobbes, Ricardo und Smith) in der und für die damals global beherrschende "Handels"-Hegemonie, das britische "Empire", zusammen gebastelt worden: nämlich zur Rechtfertigung von Imperialismus und Rassismus, wobei letzterer nur eine Übertragung der nationalen krassen Klassen-Gesellschaft auf die eroberte Welt darstellt - und daran hat sich bis heute nichts geändert: sowohl West-Europa, als auch vor allem das nachfolgende Imperium, das US-amerikanische, sind nach einer zwangs-"liberalen" Nachkriegs-Phase zum neo-feudalen Modell von Herrscher- und Untertanen-Kaste zurück gekehrt, und zwar sowohl national, wie global - die globale "Arbeits-Teilung" erzeugt keinen allgemeinen Wohlstand nach dem romantischen Muster Ricardos, sondern permanente Ungleichheit.
"Freihandel" und "freier Markt" bedeuten in Wirklichkeit Monopolisierung und Ausbeutung: in den nach der "ökonomischen" Pseudo-Theorie "entwickelten" Ländern wird die zeitweise entstandene Mittelschicht abgewickelt und in den "unter-entwickelten" Ländern erst garnicht erlaubt: immer exklusivere Oligarchien entfernen sich immer weiter von den Normalos, die zunehmend wieder zur ausgebeuteten Klasse oder Kaste werden - sowohl "zuhause", als auch in der einst offen kolonisierten Welt: inzwischen scheint die wirtschaftliche Drangsalierung (auch durch die fahrlässige Ignoranz des Klima-Wandels) größere Flüchtlings-Ströme zu erzeugen, als die notorischen Stellvertreter-Kriege der Weltmächte rund um den Globus.
Die besagten Oligarchien haben es soweit gebracht, daß ihre Untertanen fasziniert ihren irrealen Finanz-Spielereien folgen, also Derivate- und Währungs-Spekulationen - als hätten die irgendwas mit dem wahren Leben zu tun: wacht auf, Verdummte dieser Erde! Je eher dieser kindische Spuk zuende geht, desto besser: es kann ja wohl nicht sein, daß der "Hasbro"-Konzern mit seinen sozial-darwinistischen Spielregeln für "Monopoly" das menschliche Leben kapert!
Ebenso wenig kann es sein, daß private Banken ganze Gesellschaften destabilisieren und zerstören dürfen, wie es derzeit z.B. im Libanon droht, und wie es 2008 in der "westlich"-kapitalistischen Welt nur auf Kosten der Steuer-Zahler (wohlgemerkt: nicht auf Kosten der Steuer-Hinterzieher und Verursacher der "Krise") verhindert werden konnte: der gesamte Finanz-, Banken- und Versicherungs-Komplex muß ebenso, wie die gesamte Existenz-Grundlage (Wohnraum, Energie, Wasserver- und -entsorgung, Gesundheit, Kommunikation,Verkehr, Bildung, Kultur usw,) entprivatisiert und vergesellschaftet werden - und dazu braucht es ein völlig anderes System, als das derzeitige "repräsentativ-pseudo-demokratische".
Guten Morgen, braver "Süddeutsche"- oder "Tagesspiegel"-Leser!
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